Riding shotgun with us ...
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Unsere letzten Worte … zum Ende der Reise ☹

Veröffentlicht: 22.07.2023

Thorsten:

Mit Ende der Reise ist es auch an mir, mal ein Resümee aus organisatorischer Sicht zu ziehen: Was ist gut gelaufen, was kann man besser machen, worauf ist zu achten…

So eine Reise von 10 Wochen bedarf einer unheimlichen langen Vorlaufzeit und ohne meine berüchtigte Excel-Tabelle wäre ich bei 68 Übernachtungen, diversen Flügen und Mietwagenbuchungen komplett lost gewesen.

Ich kann gar nicht mehr genau sagen, wie oft ich die Reiseroute umgestellt habe, bis diese in ihrer endgültigen Form feststand. Und hier sind wir auch schon bei dem ersten großen Problem einer solchen Rundreise: Das Land ist so groß und die Witterungsbedingungen so extrem, dass wir auch während wir schon unterwegs waren noch unsere Route ändern mussten, da z.B. im Yosemite Nationalpark noch der Ostausgang/Tioga Pass aufgrund unvorstellbaren Schneemassen gesperrt/nicht geräumt war, während es unten im Valley bei unserem Besuch 42 Grad Celsius waren. Unvorstellbar, diese Extreme! Darüber hinaus wurde die Zufahrt zum Glacier Point im Nationalpark erst am Tag vor unserem Besuch regulär geöffnet, was uns hat lange zittern lassen, ob es klappt...

Auch unsere Wanderung in den Zion Narrows wäre fast buchstäblich ins Wasser gefallen, da erst eine Woche vor unserem geplanten Besuch die Narrows überhaupt freigegeben wurden, da zuvor der Wasserstand bzw. der Wasserdurchfluss noch zu hoch und somit zu gefährlich gewesen ist.

Die Durchfahrt durch den Sequoia- und Kings Canyon Nationalpark war auch erst ab dem 01.07. möglich aufgrund von Bauarbeiten.

Alles in Allem hatten wir also echt richtig Glück. Terminlich hat alles hingehauen. Aber man muss wirklich jeden Tag die Internetseiten der Nationalparks, die man sehen möchte, aufmerksam lesen und sich über die Road Conditions informieren, um nicht plötzlich enttäuscht zu werden, dass bestimmte Wege nicht passierbar sind!

Es empfiehlt sich ohnehin, sich ständig auf den Homepages auf dem Laufenden zu halten, um z.B. informiert zu sein bzgl. bestimmter benötigter Permits oder Zulassungsbeschränkungen: Für manche Attraktionen ist nämlich der Zugang beschränkt und man muss sich anmelden. Ich habe versucht, auf dem Laufenden zu bleiben, aber leider hat es uns im Redwood Nationalpark dann doch erwischt und wir haben die Anmeldung für eine Wanderung durch den Fern Canyon verpasst. Ansonsten konnten wir auch hier alles so machen und erleben, wie geplant!

Apropos Planung: Preislich gesehen war es in puncto Übernachtungen und Mietwagen wieder einmal top, Alles sehr weit im Voraus zu buchen (alles begann mit der Buchung unserer Unterkunft in Palm Springs für einen Monat bereits im Januar 2022 für Juni 2023!). Gerade im Sommer während der Ferienzeit in den USA explodieren die Preise (so habe ich zwischendurch festgestellt, dass z.B. Zimmer, die ich für 75 € gebucht hatte, inzwischen 250 € kosteten!!!)! Auch empfiehlt es sich, die Zimmer kostenlos stornierbar zu buchen, dann ist man für evtl. Routenänderungen flexibel und kann auch bei einem günstigeren Angebot noch zugreifen.

Insgesamt kann man sagen, dass uns die in der Regel “günstigen” Motels (ca. 80-90 € im Schnitt, meistens mit kleinem Frühstück) absolut positiv überrascht haben. Die Zimmer waren durch die Bank top und meist wirklich sehr groß. Wir hatten echt viel Schlimmeres erwartet, zumindest bei einem Preis von teilweise unter 50 €, aber auch hier: alles gut. Kann man wieder so machen!

Bei den Mietwagen würde ich bei einer Wiederholung der Reise statt eines Mittelklassewagens (der trotzdem super war und völlig ausreichend), einen SUV buchen. Wir sind zwar „natürlich“ keine Offroadpisten gefahren (na ja… 😉) aber gerade die Straßenränder, an denen man in den Nationalparks häufig wegen Überfüllung der restlichen Parkplätze parken musste, haben es für Fahrzeuge mit geringer Bodenfreiheit in sich. Wir haben das im Yellowstone zu spüren bekommen, als wir uns einmal fast festgefahren haben und nur unter Einsatz unserer Frontschürze wieder frei kamen und diese verkratzt ertragen mussten …

Zudem mussten wir feststellen, dass z.B. ein Tausch des Mietwagens gar kein Problem ist: Auch da waren wir absolut positiv überrascht! Thrifty hat unseren für eine Rundreise völlig unbrauchbaren Mustang sofort gegen eine unschicke aber flotte Kia K5 Familienkutsche umgetauscht! Und auch, als diese dann bereits auf der 4. Etappe die Segel gestrichen hat (ohne die warnende Motorleuchte wäre das Bocken des Motors ja vielleicht noch erträglich gewesen…), waren die Mitarbeiterinnen am Flughafenschalter in Salt Lake City super nett und haben selbstverständlich einen weiteren Tausch reibungslos ermöglicht! Hier ein großes Lob (welches ich allerdings durch die unverschämte Kautionsrückzahlungspolitik - Dauer teilweise über 4 Wochen! - teilweise direkt wieder einkassieren muss).

Ein weiterer Kostenpunkt ist der Einkauf des täglichen Bedarfs: Hier ein Riesen-Lob an WALMART! Was hätten wir nur ohne dich gemacht? Zum Glück haben wir bereits am ersten Tag des Roadtrips in Phoenix festgestellt, wie günstig die von uns bevorzugten Lebensmittel hier im Vergleich zu anderen Ketten sind. Wahnsinn! Insgesamt haben wir hierdurch bestimmt geschätzt 50 % an Kosten für Lebensmittel gespart (Natürlich sind wir hier nicht repräsentativ: wir haben uns jetzt auf den 6 Wochen Roadtrip (ohne den Monat Palm Springs) AUSSCHLIESSLICH von Bagels mit Turkey-Breast und Provolone (Käse), sowie diversen Keksen und Erdnüssen ernährt. Echt wahr!)

Was sich bei den Einkäufen noch als Glücksgriff herausgestellt hat: Wir hatten uns überlegt, am ersten Tag des Roadtrips in Phoenix eine kleine Kühlbox zu kaufen (dadurch sind wir überhaupt erst bei Walmart gelandet). Diese Kühlbox haben wir heiß und innig lieben gelernt und jeden Tag in den Motels mit den dortigen Eismaschinen kostenlos befüllt. Somit blieben unsere Leckereien immer eisgekühlt. Das war die beste Anschaffung der ganzen Reise. Die Liebe ging sogar so weit, dass ich die Kühlbox im Koffer von Phoenix nach Palm Springs im Flieger mitgenommen habe ;-) Was man nicht alles macht…

Mit dem finalen Stopp in Las Vegas beenden wir diese Reise und verabschieden uns erst einmal vom Westen der USA. Nach insgesamt 3 Rundreisen 2015, 2017 und 2023 haben wir hier alles gesehen, was wir sehen wollten. Kann man nur empfehlen!

Jetzt komme ich:

: Etwas Statistik gefällig?:

Wir waren 68 Tage in den USA und sind durch 13 Staaten gefahren (das gibt ein großes Freigerubbel auf unserer Weltkarte zuhause …)

Haben in 40 Motels übernachtet

Insgesamt 7 Autos benutzt und sind damit mehr als 10.000 km gefahren (Wie viel Liter Benzin? Haben wir nicht notiert…)

Haben etwa 300 Bagels verspeist; mit 600 Scheiben Provolone und 600 Scheiben Turkey-Breast belegt

Ein paar Kilo Margarine

Etwa 10 kg Planters-Erdnüsse geknabbert

Etwa 2 bis 3 Kilo „Marias“ – trockene Plätzchen für tagsüber …

Magnete:

36 Magnete werden ab übermorgen unsere Magnet-Wand erweitern … (und wahrscheinlich zum Einstürzen bringen …)

Einkaufen:

Am besten und weitaus günstigsten haben wir bei Walmart eingekauft. Fun-Fact nebenbei: was für die Pänz bei Ikea das Bällebad ist, war für Thorsten der Self-Scan-Bereich. Er war immer vollkommen heiß auf das Self-Scanning bei Walmart. Gäbe es das vermehrt auch bei uns, bräuchte ich nicht mehr Einkaufen zu gehen …

Autofahren:

Die Amerikaner können nicht überholen. Sie setzen zwar an zum Überholen, verbleiben aber dann auf Höhe des zu überholenden Fahrzeugs um dann mit 2 mph „schneller“ an dem Fahrzeug vorbei zu zuckeln. Das kann dann schon mal dauern … und unsereins beißt dann schon mal ins Lenkrad.

Ansteckung an Corona? – war das nicht erledigt:

Erstaunlich viele Menschen laufen noch immer mit der Gesichtsmaske umher. Das kann auf der Straße oder im Geschäft sein. In den Nationalparks tragen einige Menschen, gerne auch vornehmlich Asiaten, die Maske auch wenn die Temperatur weit über 30 Grad liegt. Asiaten tragen gerne bei solchen Temperaturen noch eine geschlossene Jacke mit Kapuze übe dem Kopf (Vorzugsweise schwarz) und lange Hosen.

Obdachlose:

In den Großstädten wie LA, SFA, Seattle tummeln sich die meisten Homeless-People. Sie wohnen sowohl am Rand der Städte oder gar mitten in dieser in selbst gebauten Unterkünften aus Sperrmüll und Abfällen. In kleineren Ortschaften gibt es diese „Heimatlosen“ auch, hier laufen sie wie Zombies oder wie aus „Walking Dead“ irgendwie planlos durch die Straßen.

Über das Bekleidungsthema:

Vor allem Frauen kleiden sich auffällig. Entweder mit nichts unter dem Minirock (übergewichtige Frau an der Golden Gate Bridge), oder auch wenn schlank, mit den knappen Stofffetzen oder gar mit Bikini im Nationalpark.

Tanken:

Aber es gibt auch Dinge, die heute besser funktionieren als früher: Tanken kann man inzwischen an jeder Tankstelle mit der Kreditkarte. Allerdings muss man unterscheiden: es gibt einen Preis für Bargeldzahlung und einen für die Zahlung per Kreditkarte. Sind zwar nur 10 Cent pro Gallone, dennoch …

Chevron ist die teuerste Tanke in allen Staaten, durch die wir gefahren sind. Trotz der erheblichen Preisunterschiede (manchmal bis zu 70 US-Cent) existieren sie, auch wenn auf der gleichen Straße „No-Name-Tanken“ mit sehr viel günstigeren Preise locken.

Dafür sind die Preise an oder in der Nähe von Autobahnen oder auch an den Eingängen in die Nationalparks durchaus moderat und wird nicht „ausgenutzt wie in Deutschland. Zudem gibt es hier auch nicht die stündlich wechselnden Preise für Benzin.

So, jetzt hoffen wir nur noch, dass unser Flieger am Sonntag tatsächlich mit uns abhebt. Es ist jetzt nach halb zwölf am Vormittag des Vortages der Abreise. Beim letzten Mal hatten wir um 9 Uhr vor dem Abreisetag die Hiobs-Mail erhalten, dass der Rückflug gestrichen wurde...

Es ist zwar ganz nett hier, aber irgendwie möchten wir jetzt doch nach Hause. Die Reise bzw. die nicht funktionierenden Dinge haben uns in den letzten Tagen doch sehr „den Saft aus dem Akku“ gezogen. Wir müssen zum Auftanken wieder Ruhe und Beständigkeit haben.

Dennoch: es war die schönste Reise unseres bisherigen Lebens. Wir beenden den Reiseblog für heute mit Thorstens letzten Worten in seinem täglichen Status: MORE TO COME - hopefully!

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