Veröffentlicht: 07.11.2024
Am Morgen erreichen wir eine weitere Perle der Südsee: Raiatea. Die Insel ist einiges größer als Bora-Bora und ist rundum von einem Korallenriff umgeben. Es gibt insgesamt sieben Öffnungen, durch die man in den Innenbereich gelangt. Den Zugang in unserer Nähe nutzen auch die Buckelwale, die auf ihrer Reise von der Antarktis in den Norden, um mal kurz vorbei zu schauen.
Wir müssen dieses Mal nicht Tendern, sondern können so von Bord gehen, was alles etwas entspannter ablaufen lässt.
Als wir das Schiff verlassen, stehen Frauen an der Gangway und verteilen Blumen an die Passagiere. Man steckt sich eine Blüte hinter das Ohr. Je nachdem, welchen Ehestand man hat, entweder links oder rechts. Rechts bedeutet – so meine ich mir gemerkt zu haben- man ist noch ledig; links, man ist verheiratet … Ist praktisch so wie die Position der Schürzen-Schleife am Dirndl der Frauen beim Oktoberfest …;-)
Zudem spielt eine Combo polynesische Weisen für die Gäste. Hört sich schön an und passt letztendlich auch für den Ort. Die Stadt, an der wir angekommen sind, nennt sich Uturoa. Etwas größer als Vaitape auf Bora-Bora.
Heute fahren wir mit einem Outrigger-Canoe, das Programm verspricht „River & Motu by Outrigger-Canoe“ ein Stück durch die Lagune die Küste entlang, an der sich die sehr viel höheren Berge (über 1000 Meter) mit umnebelten Spitzen, aber bewachsen bis zum Gipfel zeigen. Die Bäume, die hier wachsen, haben alle ein recht lichtes Dach, dessen Form sich wie Schirme aneinanderschmiegen. Gemischt mit Palmen gibt das ein sehr ungewöhnliches Bild – für uns zumindest …
Wir befahren danach in den einzigen befahrbaren Fluss in ganz Französisch Polynesien, dem Fa’aroa. Die Durchfahrt erinnert ein wenig an die Mangroven in Florida, die wir bereits mit Kanus befahren haben. Na gut, die Wasserstraße hier ist etwas breiter und es gibt auch keine Alligatoren … ;-)
Unser Guide erzählt uns einiges über die Bevölkerung Polynesiens und über deren Geschichte sowie deren Leben heutzutage. Die Meisten leben, wer hätte es gedacht, vom Tourismus. Berühmt ist auch die Vanille aus der Inselgruppe. Ansonsten leben hier auch viele Rentner, die keiner geregelten Arbeit nachgehen müssen. Dennoch gibt es auf Raiatea nur ein einziges großes Resort. Ansonsten lebt man hier als Bed & Breakfast-Gast oder findet Unterkunft über Airbnb. Unser Guide selbst vermietet auch Überwasser-Bungalows auf der Nachbarinsel Tahaa für 250 Dollar pro Nacht, inklusiv Frühstück.
Unterwegs auf dem Fluss gibt es noch eine kleine Hütte am Ufer, an der man frische Kokosnüsse für 2 Dollar kaufen kann und bekommt diese geöffnet als Erfrischung.
Den Fluss säumen viele verschiedene Gewächse. In erster Linie natürlich Kokos-Palmen, daneben wilder Hibiskus, Bambus, Walnuss-Bäume und Ingwer-Blumen.
Nach dieser Exkursion durch den Fa’aroa pflügen wir durch das türkisfarbene Wasser der Lagune zu dem kleinen Motu Iriru. Hier haben wir etwas Zeit zum Schwimmen bzw. Schnorcheln. Wir nehmen die Gelegenheit natürlich an und machen uns auf die Suche nach bunten Fischen …
Nach drei Stunden auf dem Canoe erreichen wir wieder der Ausgangshafen am Pier und machen uns auf die Suche nach einem schönen Magnet. Viel Geschäfte bieten hier nicht das übliche Touristenpaket. Ein einziger Laden, in dem ich ein T-Shirt gefunden habe bzw. zwei Magnete.
Der T-Shirt-Laden hatte allerdings noch etwas viel Wertvolleres … Freies Internet!!! Wir nutzen das, um Mails zu checken und Lebenszeichen an unsere Freunde und Familie zuhause abzugeben.
Sehr zufrieden verlassen wir dann das Festland Raiateas und begeben uns wieder an Bord unseres schwimmenden Hotels.
Mit ein wenig Wehmut werden wir an Bord darauf aufmerksam gemacht, dass die Cruise bald enden wird und man uns mit dem Debarking vertraut machen möchte.
Aber zunächst steht morgen ja noch Mo’orea auf dem Programm. Was wir dort unternehmen werden, steht noch ein wenig in den Sternen. Gebucht ist nichts, wir schauen, was uns am Pier angeboten wird von den Einheimischen. Wir hatten gleich zu Beginn der Fahrt in die Südsee uns für eine Inselrundfahrt angemeldet, die Alto Off-Road-Safari. Leider hatten zu viel Passagiere Lust auf diese Unternehmung, so dass wir auf die Warteliste kamen- Und dort stehen wir auch heute noch.
Aber wir sind zuversichtlich, dass wir uns auch mit anderen Anbietern einen schönen Tag auf Mo‘orea machen werden.