Veröffentlicht: 27.10.2024
25. Oktober 2024
Der Morgen begrüßte uns mit einem Wolken- und Regenband, die Sonne glänzte durch Abwesenheit … Wir hatten uns an diesem Tag vorgenommen, den nördlichen Teil von Maui zu erfahren. By the way: Unser Auto stand noch wohlbehalten an Ort und Stelle. Der Weg führte uns an der nord-östlichen Küste zum nördlichsten Punkt von Maui, dem Nakalele Point. Ein Punkt, weit oben auf den Klippen, an denen gewaltigen Wellen brandeten.
Um aber erst einmal dorthin zu gelangen, war eine nervenaufreibende Strecke zu überwinden. Über etwa 20 Meilen schlängelte sich eine dermaßen enge Straße, die oftmals nur von einem einzigen Auto befahren konnte, und am Hang entlangführte, teilweise ohne Hangbegrenzung, dafür mit gefühlt tausend Nadelöhr-Kurven. Und da die amerikanischen Schlitten noch breiter sind als unsere Autos, war es schon eine Herausforderung, wenn ein Wagen entgegenkam. Einmal musste Thorsten aussteigen und mich rückwärts leiten, damit ich für das Riesenmonster von Auto Platz machen konnte, dabei aber nicht den Abhang runterstürzte. Das sind Momente, in denen ich auf alles verzichten würde, nur um wieder auf eine „normale“ Straße zu kommen. Meine Nerven waren ohne Ende angespannt und ich frage mich dann immer: warum tue ich das? Und warum hat mir das keiner vorher gesagt … ??? Wahrscheinlich, weil es der anwesende Beifahrer es auch nicht wusste, da bin ich mir sicher …
Aber irgendwann geht auch das vorbei und man kann wieder aufatmen und das Blowhole war erreicht. Natürlich war das spektakulär und hatte sich auch total gelohnt.
In den Felsen befinden sich Löcher, durch die die Wellen das Meerwasser mit jeder Welle pressen und es sieht aus, als wäre es ein Geysir oder die Fontäne eines Wales. Unglaublich hoch schießt das Wasser und gibt ein tolles Bild ab.
Auf unserem weiteren Weg, der dann freundlicherweise wieder „normal“ war, fiel uns auf, dass viele Bewohner ihre Schrottautos einfach in der Walachei abstellen. Irgendwo hin, egal. Irgendwer holt sich dann noch Ersatzteile aus dem Wrack und so steht manches Mal nur noch das verrostete Chassis mit ein paar Motorteilen etc. da herum. Und das haben wir mehrfach gesehen, nicht nur ein Mal … Allerdings sahen wir dieses „Phänomen“ auf Big Island oder Oahu nicht…scheint typisch für Maui zu sein?!?
Ein besonderes Ereignis wollten wir aber auch noch bildlich festhalten: Wir hatten heute unseren 10. Hochzeitstag. Das war zwar nicht beabsichtigt, diesen auf einer Hawaii-Insel zu verbringen, das war absoluter Zufall. Aber wenn schon mal auf Hawaii, dann gibt es doch nichts schöneres, als dort den 10. Hochzeitstag zu feiern. Das haben wir in den Sand am Strand von D.T. Fleming Beach auch geritzt und bildlich festgehalten.
Eigentlich war unser nächstes Ziel die in unserem Reiseführer von 2016 als schönste Stadt von ganz Hawaii angepriesene Stadt Lahaina im Westen des nördlichen Inselteils. Allerdings mussten wir bei Betrachtung der Stadt über Google und anhand der Luftbilder feststellen, dass es diese Stadt seit einem verheerenden Brand im August 2023 so gar nicht mehr gibt. Viele Häuser der 13.000 Menschen zählende Stadt waren mit einem Mal Obdachlos geworden. Bei unserer Fahrt durch die Stadt war das sehr gut zu erkennen: es gab eigentlich nur noch ein paar Häuser, die wohl Glück hatten, nicht verbrannt zu sein. Was man gut sehen konnte, waren die Grundstücke, von denen nur noch die Umgrenzungsmauern standen. Alles andere verbrannt. Es gab aber auch Straßenzüge, in denen das Feuer scheinbar nicht so wüten konnte und die einigermaßen bewohnbar aussahen. Was das Feuer ausgelöst hatte, konnte man im Internet nicht richtig erfahren. Man vermutete, dass es Funkenflug war, der das trockene Gelände schnell in eine Feuerwüste versetzt hat. Aber das ist auch nur eine Vermutung … Der Anblick der total verbrannten Stadt hat absolut Eindruck hinterlassen.
Letztes Ziel für den Tag auf Maui war die Makena Bay, ein schöner, breiter Strand im Südwesten der Insel. Hier führte uns der Weg uns durch sehr gediegene Ortschaften mit vielen Sterne-Hotels in sehr gepflegten Anlagen … Dieser Strand nennt sich Big Beach innerhalb des Makena Beach Park. Von dort hatte man einen schönen Blick auf den Molokini Krater, ein Krater, der sich mit Meerwasser gefüllt hat und von dem lediglich die Außenwände sichtbar sind. Zusätzlich war nur ein Steinwurf die Insel Kahoolawe entfernt. Heute lebt niemand auf dieser Insel, die früher einmal eine Gefangeneninsel war.
Nach einem erfrischenden Bad im Meer und dem Spiel mit den Wellen, hieß es Abschied zu nehmen. Das Auto musste zurück und wir wollten noch vor Ablegen des Schiffes wieder im Hafen sein.