Veröffentlicht: 27.10.2024
24. Oktober 2024
Um 8 Uhr hatte die Norwegian Sun am Pier in Kahului auf Maui festgemacht und wir konnten das Schiff verlassen. Unser Autovermieter, bei dem wir für die beiden Aufenthaltstage einen Wagen gebucht hatten, war mal wieder Hertz in einem nah gelegenen Hotel am Hafen. Inständig hofften wir, dass uns nicht noch einmal das Drama bevorstand, wie bei Hertz in Waikiki. Das war aber freundlicherweise nicht der Fall und wir bekamen das Fahrzeug ohne große Verzögerung ausgehändigt.
Unser erstes Ziel war der Baldwin Beach Park, ein Surferstrand an der Straße in Richtung Hana. Hier begeisterte und der feine Sandstrand mit tosenden Wellen, auf denen ein paar Männer mit kurzen Boards surften. Uns überkam – mal wieder – ein totales Hawaii-Strand-Sonne-Gefühl. Schön zuzusehen, wie sie auf den Wellen zum Strand ritten. Mal mehr, mal weniger graziös, aber ausdauernd … Hier hätten wir noch ewig sitzen und zusehen können. Aber wir hatten ja noch weitere Stationen vor. Also los, weiter auf der Straße gen Süden, in Richtung Hana.
Nach wenigen Meilen hielten wir am Ho‘okipa-Beach-Park. Der langgezogene Strand ist Austragungsort der jährlich im Oktober stattfindenden „Aloha Classics“, einem Surfer Wettkampf der über Hawai’i hinaus berühmt ist. Hier tummelten sich Windsurfer und Longboard-Surfer im Wasser und nahmen jede Windböe und Welle mit, um zu trainieren und Spaß zu haben.
Um das alles auch in Bewegtbild festzuhalten, schwenkte ich die Kamera und besprach das, was man sehen konnte. Dass er das auf Deutsch tat, bekam eine neben ihm stehende Frau, die ihn ansprach. Sie wies uns auf die in einer unter unserem Aussichtspunkt, in der äußeren Ecke des Strandes liegenden Meeresschildkröten hin, die wir wahrscheinlich nicht so schnell wahrgenommen hätten, weil das Surfergeschehen und die Wellen unsere Aufmerksamkeit auf sich zog und wir zunächst die dunkeln Steine, die am Strand lagen, nicht als Meeresschildkröten so direkt erkannt hätten … Mit diesem Wissen konnten wir dann auch die Schildkröten im Wasser ausmachen, die entweder zum Strand oder von ihm weg wollten. Schnell stellte sich dann auch heraus, dass die Frau, die mit ihrem Mann hier war, auch von der „Sun“ stammt. So hatten wir bereits zwei Paare vom Schiff kennen gelernt und man würde sich sicher wieder über den Weg laufen …
Von dort nahmen wir den Weg zum erklärten Ziel des heutigen Tages: dem Haleakala. Dem größten Vulkankrater der Welt auf einer Höhe von 3.055 Meter. Wir schraubten uns mit dem Auto nach oben. Für die gut 20 Meilen braucht man über eine Stunde, um oben anzukommen. Die Lookouts auf dem Weg nach oben ließen schon erahnen, wie das alles drumherum von ganz oben aussehen würde. Einfach fantastisch. Wir hatten aber auch Glück: das Wetter war sonnig, wenige Wolken. Ganz oben auf dem Krater steht ein Observatorium, der Hawaii-Universität und dem Militär. Über die Satelliten werden GPS-Daten zur Verfügung gestellt und menschengemachte Objekte, die sich in der Erdumlaufbahn befinden, überwacht und deren Laufbahn verfolgt.
Faszinierend war der Blick in den Krater, der in seiner Mitte noch weitere Krater beherbergte. Unterschiedliche Erdfarbtöne malten ein sehr schönes Bild. Man konnte auch gut erkennen, in welche Richtung der Krater seine Lava ablaufen ließ.
Was uns Magnet-Fetischisten allerdings ziemlich „angestunken“ hat war die Tatsache, dass beide Visitor-Center, die es auf dem Weg nach oben gab, geschlossen hatten. Wie kann man das machen? Einfach mal das „Sorry, we`re closed“-Schild raushängen lassen … ?!? – Und wir haben jetzt nichts für unsere Magnetwand von dem tollen Krater …
Eine Hoffnung hatten wir noch: wir fahren wieder runter nach Paia, ein kleines Städtchen, und schauen uns da um, ob wir dort fündig werden … Diesmal hatten wir mehr Glück und fanden Nachweise für unseren Ausflug.
Zum Abschluss mussten wir noch einen Parkplatz für unseren Mietwagen finden, den wir auch am nächsten Tag noch gebucht hatten. Auf Parkplätzen von Supermärkten darf man kein Auto über Nacht stehen lassen. Das wird kontrolliert und ggf. kostenpflichtig abgeschleppt. Und auf dem Hertz-Gelände war das auch nicht möglich, da der Park-Bereich den Hotelgästen vorbehalten ist. Wir waren mutig und stellten den Wagen in einer Wohngegend ab, in der Autos auch am Straßenrand parkten, was nicht unbedingt dafürsprach, dass hier Menschen mit Sinn für Mein und Dein lebten. Es war schon alles sehr ärmlich in der Gegend. Oftmals haben die Autobesitzer ihr Fahrzeug auf dem eigenen Grundstück stehen, deshalb gibt es nicht so viel Möglichkeiten des freien Parkens …
Dem Mutigen gehört die Welt, nahmen wir alles aus dem Auto mit aufs Schiff und mit dem Bewusstsein, dass der Wagen gegen allerlei Beschädigung oder Diebstahl pauschal versichert ist, hofften wir, ihn am nächsten Tag wieder fahrbereit dort vorzufinden.