Riding shotgun with us ...
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Kauai – tiefe Schluchten und hohe Berge

Veröffentlicht: 27.10.2024

26. Oktober 2024

Schon der erste Blick am Morgen kurz vor dem Anlegen zeigte uns, dass es diesmal keine sonnige Begrüßung auf der nördlichsten der Hawaii-Inseln geben wird. Dicke Wolken hingen über den Bergen und gaben der Sonne keine Chance durchzukommen. Da mussten wir uns erst einmal dran gewöhnen, nach den letzten, jeweils von morgens bis abends, sonnigen Tagen.

Aber dafür war der Empfang besonders herzlich: immerhin hatten sich ein Trio am Pier eingefunden, um den Anlegevorgang der Sun mit hawaiianischen Klängen und dem berühmten Hula-Tanz zu begleiten. Das hatten wir bislang bei keiner Ankunft auf einer der hawaiianischen Inseln gehabt.

Auch auf Kauai hatten wir einen Leihwagen gebucht, der allerdings am etwa 2 Meilen entfernten Flughafen von Lihue. Uns war bewusst, dass wir die Strecke zu Fuß zurücklegen mussten, um an unseren Wagen zu kommen. Diesmal gebucht bei Thrifty. Als wir das Pier in Nawiliwili (lustiger Name -übrigens haben die Hawaiianer in ihrer eigenen Sprache lediglich 12 Buchstaben und davon in erster Linie fast ausschließlich Vokale … deshalb klingen die Namen so unaussprechlich) verlassen hatten, hing an dem abgrenzenden Zaun ein Schild, auf dem stand, dass das der Wartepunkt für den Rental-Car-Shuttle am Flughafen war. Zwei amerikanische Pärchen standen bereits dort wartend. Oh prima, dachten wir, dann brauchen wir doch nicht zu laufen, denn es war schwülwarm und da war uns ein gekühlter Shuttle doch lieber …

Die anderen wartenden hatte Buchungen bei anderen Vermietern gebucht als wir. Kurz darauf kam ein Shuttle mit aufgeklebten Labeln von Alamo, Enterprise und hab-ich-vergessen und hielt an. Ich frug, ob er für Thrifty fahren würde, was er verneinte. Auf die Frage, ob es denn auch einen Thrifty-Shuttle gäbe, kam nur ein nichtwissendes Achselzucken. Die andere Gruppe hatte zuvor schon erfahren, dass es einen Shuttle für sie, von Avis, geben würde. Der Alamo-Shuttle wartete noch ein wenig, dann kam ein Mann, der einsteigen durfte und er für mit dieser einen Person zum Flughafen. Wir anderen sechs standen und warteten.

Unverständnis machte sich breit, warum der Shuttle so fast ganz alleine zum Flughafen fuhr und uns nicht mitnehmen wollte oder konnte.

Nach etwa 15 bis 20 Minuten kam dann der Bus für die vier Mitwartenden. Beim Einsteigen frug der Fahrer direkt nach der Buchung um sicherzustellen, dass er nur Kunden des Anbieters, für den er fuhr, im Bus sitzen hatte. Wir hatten natürlich nur unsere Thrifty-Buchung und mussten draußen bleiben. Der Fahrer sagte allerdings, dass Thrifty keinen Shuttle hätte, der zum Pier fuhr. Also konnten wir die Warterei aufgeben und mussten dann doch die Strecke zum Flughafen laufen.

Unglaublich, dass man die Menschen einfach am Pier stehen lässt und sich nicht kümmert. Der Bus war für 20 Menschen ausgelegt. Wie blöd von den Anbietern, jeweils einen eigenen Shuttle zu schicken, der mit einer handvoll Menschen die Strecke fährt. Könnte man anders und kundenfreundlicher organisieren.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde kamen wir dann aber auch am Vermieter an und konnten unser Auto in Empfang nehmen.

Unser Ziel für den Tag war zunächst der Waimea Canyon im Südwesten der Insel. Nicht ganz so groß und überwältigend wie der Grand Canyon in Utah/Arizona, aber wenn man bedenkt, dass Kauai eine doch recht kleine Insel ist, schon auch wieder etwas Besonderes. Auf dem Weg dorthin hofften wir auf besseres Wetter, wie es die Wettervorhersage angab, zum Nachmittag hin sollte sich der Himmel aufklaren und die Sonne scheinen. Bislang war nicht so viel davon zu erkennen.

Immerhin war es klar genug, um an den vielen Overlooks auf dem Weg zur höchsten Stelle in den Canyon, schauen zu können. Die verschiedenfarbigen Erdschichten malten ein sehre schönes Bild der Berge. Und in den Tälern wuchsen allerhand Bäume und Büsche, die den Tälern eine frische grübe Farbe gaben. Übrigens war der Boden hier sehr rotbraun gehalten. Man hätte auch glauben können, man wäre im Monument Valley … und in Waimea war der Verkaufsschlager „Dirty T-Shirts“, die in der Farbe des Bodens gefärbt waren. Uns haben diese nicht so überzeugt und haben sie deshalb im Geschäft liegen lassen.

Das nächste Ziel war die Na Pali-Küste (bzw. ein Blick in das Tal hinein). Ein Küstenabschnitt, der einen wunderschönen Blick von oben auf die Hänge des Na Pali bieten sollte, Allerdings wurde bereits hier im Fremdenführer darauf hingewiesen, dass dort der regenreichste Fleck wäre. 12000 mm Regen auf den Quadratmeter im Jahr! Das zehnfache der Regenmenge, die im Jahr in München gemessen wird oder das 300fache der Regenmenge im trockensten Teil der USA, dem Death Valley …

Leider war das Wetter nicht mit uns. Der Blick, der sich uns bieten sollte, war nebelverhangen. Es war so gut wie nichts zu sehen, Zudem nahm der Regen auch wieder zu und es wurde schnell kühl. Auch war ein weiterer, letzter Outlook nicht möglich, da die Straße dorthin gesperrt war. Uns blieben nur die Bilder im Fremdenführer bzw, auf der Erklär-Tafel am Outlook. Sehr enttäuscht machen wir uns wieder auf den Weg zurück zur Vermieterstation. Wir hätten das Auto zwar noch bis zum nächsten Tag um 12 Uhr nutzen können, aber da wir zum einen mal wieder nicht wussten, wo wir den Wagen gefahrlos in der Nähe des Hafens über Nacht hätten abstellen können und zum anderen das Wetter für den nächsten Tag ähnlich unbeständig sein sollte, entscheiden wir uns, den Wagen direkt wieder abzugeben und wieder vom Flughafen zurück zum Pier zu laufen.

Als kleine Entschädigung auf der Rückfahrt und klärte der Himmel weiter unten auf und wir bekamen sogar noch einen viertel Regenbogen zu sehen.

Da wir am nächsten Tag um 14 Uhr wieder ablegen würden, machte es keinen Sinn noch irgendetwas zu planen und so war der Tag morgen auch gelichzeitig der erste Sabbat-Tag, den wir seit zwei Wochen haben werden. 

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