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Schweiz Juli 2019 - Unsere ersten beiden Wanderungen

Veröffentlicht: 16.07.2019

Wer will nicht mal in seinem Sommerurlaub bei 4°C durch Nebel in den Alpen wandern. Das ist echt ein Erlebnis, wenn auch nicht wirklich von uns so gewollt. Aber das Wetter hier ist halt nicht so verlässlich warm, wie sagen wir mal in Griechenland. Interessanterweise sind aber auch die Vorhersagen überraschend unterschiedlich und spiegeln dann doch nicht das wahre Wetter wieder. Stattdessen sagte uns jede unserer Wetter-Apps etwas anders voraus. Für Sonntag und Montag orakelte meine zum Beispiel viel Regen und keine Sonne. Annetts App war etwas zuversichtlicher, was den Sonnenschein betraf, aber Regen sollte auch bei ihrer fallen. Und was war? Kein Regen! Halleluja!

Unsere Wanderung am Sonntag war sogar von viel Sonnenschein begleitet und ein toller Start von unserer Wanderwoche. Allerdings war ich zu Beginn noch skeptisch und zog natürlich meine dicke Wanderjacke über. Treffpunkt war 9:45 Uhr vor dem Hotel und dort erwartete uns unsere Wanderleiterin Ursina in kurzen Hosen und obenrum nur mit einem Top bekleidet. Respekt! Während unserer Tour zog sie zwar immer mal etwas Längeres über, aber trotzdem war sie im Vergleich zu mir abgehärtet. 

Gemeinsam fuhren wir dann mit einem Postbus in eines der Seitentäler bis Dürrboden und wanderten von dort mehr oder weniger abwärts bis Teufi. Diese wunderbare Strecke führt an vielen blühenden Wiesen vorbei und Ursina hatte viele Informationen zu all den Pflänzchen parat. Dazu säumten viele Kühe und auch Pferde unseren Weg. Ich kam gar nicht nach mit dem fotografieren, was ja bei einer Gruppenwanderung ein bisschen schwierig ist. Schließlich darf man nicht den Anschluss verlieren. Trotzdem waren wir wirklich richtig glücklich über diese tollen und sonnigen Eindrücke. Und ich hatte ständig diesen Ohrwurm "In der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz" im Kopf, der mich richtig fröhlich stimmte.

Da uns das Wetter am Sonntag so positiv überrascht hatte, waren wir natürlich auch optimistisch für den nächsten Tag. Aber schon der Blick aus dem Hotelfenster machte klar, dass der Nebel wohl bleiben würde. Der frühe Start um 8:45 Uhr am Montag ließ uns aber keine Zeit zum nachdenken. Diesmal musste meine Wetter-App wohl recht haben. Laut ihr würden uns auf dem Gotschnagrat, unserem Start für die Wanderung, 3 Grad erwarten. Meine Wetter-App textete noch dazu "gefühlt wie 0 Grad". Null Grad?! Das hieß es wurde Zeit für meine Winterausrüstung: Unterhemd, langer Pullover, dicke Jacke plus lange Unterhose unter der Wanderhose. Ich schwöre ich habe nichts davon bereut.

Oben angekommen war es zwar ein Grad wärmer, aber 4°C sind jetzt auch nicht der Hit. Dazu kam ein nicht weichen wollender Nebel. Unsere Wanderführer Mario und Barbara hatten sogar im Tal noch ein einstündiges Ausweichprogramm eingebaut, da sie auf aufbrechenden Himmel warteten. So sind wir deshalb nicht wie geplant direkt auf den Berg gefahren, sondern haben noch eine Runde mit dem Bus gedreht und sind dann kurz zu einer Hängebrücke gewandert.

Genützt hat es wie gesagt nichts. So sind wir zwar den Panoramaweg zu Parsenhütte und zur Parsenn Mittelstation gelaufen, aber Panorama war wenig. Lediglich bei unserem Picknick an der Parsenhütte zeigte sich die Sonne. 

Dafür haben wir Schneereste gesehen und auch stellenweise überquert. Da war das Winterfeeling perfekt. 

Aber es gab auch blauen Enzian zu sehen. Und so hatte ich ab da einen neuen Ohrwurm im Kopf: "Blau, blau blüht der Enzian".

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