Veröffentlicht: 17.06.2024
Bei unserem Besuch war es trüb, den ganzen Tag. Ab und an regnete es auch ein wenig. Und trotzdem war da dieses Leuchten. Dieses besondere Etwas, dieser Glanz kommt von einem goldenen Gebäude auf dem Gelände des Museums der Fondazione Prada.
Mit dem Geld der Stiftung von Modedesignerin Miuccia Prada und ihrem Ehemann Patrizio Bertelli entstand auf der Fläche einer ehemalige Destillerie ein Ausstellungsbereich mit mehreren Gebäuden. Hier kann moderner Kunst viel Raum gegeben werden.
Eröffnet wurde es bereits 2015, später kam der 9-stöckige Turm dazu. Während die meisten Häuser restauriert wurden, entstand der Turm ganz neu. Allein die Fahrt mit seinem großen Glasfahrstuhl ist ein Erlebnis. Es ertönt Musik und beim Blick nach draußen taucht immer wieder das goldene Haus auf.
Nun bin ich absolut kein Experte moderner Kunst, aber Dinge mit hohem Schauwert und interessante Sichtachsen in Außenanlagen haben mich schon immer fasziniert.
Konzipiert hat das alles der Architekt Rem Koolhaas.
Zusätzlich zum Umbau wurden auch besondere Effekte geschaffen. So findet man hier zum Beispiel große Spiegel an manchen Häuserwänden. Als wir gerade ankamen, wurde einer davon von einem Fotokurs aus Asien genutzt. Sie hatten sogar ihr eigenes (männliches) Model dabei.
Aber natürlich stand für uns die Kunst im Mittelpunkt. Am besten hat uns davon Carsten Höllers Installation “Upside Down Mushroom Room” gefallen. Zunächst wird man dabei durch einen stockdunklen Gang geführt, um dann wie in Alice' Wunderland in einem Raum mit übergroßen und auf dem Kopf stehenden Fliegenpilzen zu landen.
Jeder hat natürlich andere Favoriten und ich wünsche euch viel Spaß beim Entdecken. Wir können zusätzlich zum Besuch der Ausstellung auch die gastronomischen Bereiche empfehlen. Und, das ist auch erwähnenswert, hier ist es nicht überlaufen. Man kann sich entspannt seinen Eindrücken widmen.
Das Haus aus Gold wurde übrigens "The Haunted House" (Spukhaus) getauft. Tatsächlich spukt hier aber nichts, die dort zu findenden Installationen muss man sich nur etwas erarbeiten, denn das Objekt ist recht verwinkelt.
Und was ist nun mit dem Glanz? Diesen Effekt konnte am Ende nur echtes Blattgold erzeugen, das mühsam nach alter Technik per Hand aufgetragen wurde.