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14.10.2022 – Trecking und Schlammbaden in Sapa

Veröffentlicht: 18.10.2022

Da ist er endlich, der neue Blogbeitrag! Mein eigentlicher Plan, den Text auf der letzten Busfahrt fertigzustellen, war leider nicht kompatibel mit der Fahrweise des Busfahrers. Deshalb nun mit etwas Verspätung der Reisebericht zu Sapa.

Drei Tage Sapa war ich in Sapa, drei Tage voller Ruhe und Entspannung. Nein, nur entspannt habe ich natürlich nicht. Wobei man schon sagen kann, dass es im bergigen Nordenwesten von Vietnam deutlich ruhiger und entschleunigter zugeht als in der Hauptstadt Hanoi – gehupt wird hier natürlich trotzdem. Ich denke, dass das die Konstante während meiner Zeit in Asien sein wird.

Wie bereits erwähnt, liegt Sapa relativ hoch in den Bergen, um genau zu sein auf 1.600 Metern. Die Temperaturen sind demnach deutlich niedriger als in Zentral-Vietnam, weshalb ich die sommerliche kurze Hose und das T-Shirt gegen lange Hose, Pulli und Jacke eintauschen musste. Bekannt ist die Region vor allem für das schöne Berg-Panorama und die malerischen Reisterrassen, weshalb Wandertouren hier ganz oben auf dem Programm stehen.

Aber der Reihe nach: Nach meiner etwas beschwerlichen Anreise wurde ich sehr herzlich im Mega View Hostel von meinem Host Diego empfangen. Ein kleiner Powernap später bin ich dann gegen Nachmittag losgezogen, um mir die kleine Stadt etwas genauer anzuschauen. Viel Zeit brauchte ich dafür aber nicht, denn gefühlt besteht Sapa nur aus Hostels/Hotels, Restaurants und Massagestudios. Etwas eintönig könnte man denken, aber die Lage in einem Tal und umgeben von hohen Bergen, entschädigt für den fehlenden (Stadt-)Charme. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass man in Sapa ständig verfolgt wird. Die Frauen des hier heimischen Hmonh-Stammes lassen keine Gelegenheit unversucht, den Touristen ihre selbsthergestellten Armbänder und Halsketten anzudrehen oder sie von einer Wanderung mit ihnen zu überzeugen. Womit wir auch schon beim eigentlichen Grund für meinen Besuch in Sapa sind – ich wollte wandern und das Leben der Einheimischen genauer kennenlernen.

Nachdem ich den ersten Tag bei gutem Essen und kühler Bergluft habe ausklingen gelassen, sollte es am Folgetag endlich in die Berge gehen. Dazu hatte ich eine Tagestour über das Hostel gebucht. Morgens wurden wir von einer Hmong-Frau (die werden wirklich so genannt) abgeholt. Mit ihr ging es dann raus aus der Stadt bergab und -auf an wunderschönen Reisterrassen, grasenden Wasserbüffeln und Berggipfeln vorbei. Gegen Mittag durften wir dann ein leckeres Essen im Heim der Hmong-Frau genießen. Sie servierte selbst gemachte Frühlingsrollen, Kohl, Reis, Tofu in Tomatensauce und Chicken – köstlich!

Im Anschluss an die ausgiebige Pause brachen wir zur letzten Etappe auf. Diese sollte uns über einen großen Fluss in ein kleines Dorf mitten in einem entlegenen Tal führen. Und eben dieser Fluss stellte sich als eine durchaus große Hürde heraus – zumindest für mich. Eine Brücke gab es nicht, weshalb es hieß, Schuhe ausziehen, Hose hochkrempeln und auf geht’s. Manchmal kommt dann eins zum anderen, was für mich ein kleines Bad in den Fluten bedeutete. Abgerundet wurde das kostenlose Wellnessprogramm von einem kleinen Schlammbad in einem Reisfeld. Wer noch nie ein Reisfeld gesehen hat, muss sich vorstellen, dass diese ständig unter Wasser stehen – und wenn ich sage Wasser, meine ich sehr viel Wasser. Darüber hinaus sind diese Felder nur durch sehr schmale Dämme voneinander getrennt, auf denen man balancieren muss. Auch hier wieder lange Rede, kurzer Sinn. Ich bester Tollpatsch-Manier bin ausgerutscht und einmal quer in ein solches Reisfeld gefallen - unschöne und vor allem dreckige Angelegenheit. Erschwerend kam hinzu, dass ich geplant hatte, den Abend bei einer einheimischen Familie zu verbringen. Naja, ändern konnte ich es nicht mehr. Pitschnass und dreckig setzte mich unser Guide im Anschluss an die Wanderung bei der Familie ab. Anscheinend überraschte die Hostmum der Einblick nicht sonderlich, denn sie wies mich an, ihr meine Klamotten zu geben, damit sie sie waschen könne. Bei drei kleinen Kindern kennt sie das Prozedere wahrscheinlich bestens. Abends lud sie uns, das waren fünf weitere Backpacker und ich, zu einem traditionellen Familydinner ein. In der Praxis sah das so aus, dass wir zusammen mit dem Mann und den Kindern das Abendessen genossen. Bis dato das beste Essen, was ich in Vietnam erleben durfte – einfach köstlich. Nach einer sehr kühlen Nacht, eine Heizung gab es nicht, ging es am Morgen mit dem Motorradtaxi zurück nach Sapa.

Da der Tag sehr verregnet, diesig und kalt war, beschränkte sich das Programm auf einen kurzen Abstecher zum Heavens Gate (Der Nebel verhinderte aber jeden Einblick in den Himmel) und zum Love Waterfall. 

Damit endete meine Zeit in Sapa, am nächsten Morgen ging es mit dem Tagbus – nach meinem ersten Erlebnis hatte ich erst einmal genug von Nachtbussen – noch weiter hoch in den Norden nach…

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