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04.07.2023 – Ausflüge in den Kakadu- und Litchfield-Nationalpark

Veröffentlicht: 15.07.2023

Dass die Wege und Strecken in Australien mitunter ganz schön weit sein können, ist nichts Neues für uns. Schließlich haben wir auf dem Weg die Ostküste hinauf auch schon rund 2.000 Kilometer zurückgelegt. Der Weg, der uns zu unserem nächsten Ziel führen sollte, war jedoch noch länger. Ganze 2.400 Kilometer lagen zwischen Airlie Beach, unserem letzten Stopp an der Ostküste, und Katherine ganz Norden von Australien, im Bundesstaat Northern Territory. Katherine war aber nur als Zwischenhalt gedacht, um die Vorräte aufzufüllen. Von dort aus wollten wir weiter in den Kakadu Nationalpark fahren. Aber der Reihe nach. Während wir bislang mehr oder weniger nur an der für australische Verhältnisse dicht besiedelten Küste unterwegs waren, haben wir bei der Durchquerung des Outbacks die scheinbar unendliche Weite Australiens kennengelernt – am Ende handelt es sich eben nicht nur um ein Land, sondern um einen ganzen Kontinent, den man befahren muss. Hunderte Kilometer ging es einfach nur gerade aus, keine Städte, keine Tankstellen, nichts. Stundenlang fuhren wir durch die Steppenlandschaft, ab und zu rauschte mal einer der vielen Roadtrains – riesengroße LKW mit bis zu vier Anhängern – an uns vorbei, aber das war es dann auch schon mit aufregenden Ereignissen. Zum Glück hatten uns vorher mit Podcast, Hörbüchern und Musik eingedeckt, sodass wir langen Tage im Auto ganz gut rumbekommen haben. Nach ganzen vier Tagen waren wir dann endlich im Kakadu Nationalpark angekommen. Der Kakadu Nationalpark ist einer der größten Nationalparks Australiens, insgesamt ist das Gebiet halb so groß wie die Schweiz. Der Park ist neben der beeindruckenden Natur vor allem dafür bekannt, dass hier bis heute indigene Stämme (Aborigines) nach Traditionen und Bräuche ihrer Vorfahren leben. Neben atemberaubender Natur kann man hier deshalb auch bis zu 20 Jahrtausende alte Felsmalereien bestaunen. Das oberste Gebot im Kakadu Nationalpark sowie im ganzen Norden war allerdings: „Be crocwise“. Sowohl Salz- als auch Frischwasser-Krokodile sind im tropischen Norden und vor allem im Kakadu-Nationalpark zu Hause und scheuen nicht davor zurück, auch den Menschen als Teil ihres Speiseplans anzusehen.

Weil das Gebiet so groß ist und man so viel sehen kann, haben wir uns im Vorfeld einen Sieben-Tages-Pass gekauft. Insgesamt besteht der Park aus sieben Regionen, weshalb wir uns überlegt hatten, jeder Region einen Tag zu widmen und den Park von Süden nach Norden zu erkunden. Jede Region hat dabei ihre Besonderheiten, die je nach Jahreszeit mehr oder weniger sehenswert sind. Beispielsweise waren viele Wasserstellen aufgrund der aktuell herrschenden Trockenzeit ausgetrocknet bzw. nur mit sehr wenig Wasser gefüllt. Wir haben unsere Tage hauptsächlich damit verbracht, verschiedene Tracks zu wandern, uns die Felsmalereien anzuschauen, Krokodile zu suchen und Aussichtspunkte zu erklimmen. Und nebenbei haben wir uns auch noch mit ein paar Stechmücken angelegt. Wobei ein Paar leicht übertrieben ist, vielmehr waren es Hunderte, die uns in bei Einbruch der Dunkelheit auf einem Campingplatz im nördlichen Teil des Parks das Leben bzw. das Essen schwer machten. Dies hatte zur Folge, dass wir nach unserer kleinen Dingo-Flucht auf Fraser Island zum zweiten Mal ein Abendessen im Auto zu uns nehmen mussten. Während man sich aber gegen die Dingos halbwegs gut verteidigen konnte, nützen unsere Moskito-Schutzmaßnahmen herzlich wenig, sodass wir uns leider dazu entschließen mussten, unseren Aufenthalt im Kakadu Nationalpark vorzeitig zu beenden. Nach fünf Tagen sind wir mit vielen tollen Bildern, noch schöneren Erinnerungen und ein paar Mückenstichen in Richtung Darwin aufgebrochen. Die Hauptstadt des Bundesstaates Northern Territory liegt etwas 150 Kilometer westlich vom Kakadu Nationalpark an der Küste. Zwei Tage hatten wir hier eingeplant, um die Vorräte wieder aufzufüllen, Wäsche zu waschen und ein bisschen Zivilisations-Luft zu atmen. Der Zufall wollte es, dass in Darwin genau zu diesem Zeitpunkt der Northern Territory Day gefeiert wurde. Hierbei wird die in den 80ern errungene Unabhängigkeit gefeiert. Anlässlich der Feierlichkeiten gab es ein großes Event mit Livemusik, Feuerwerk und vielen Fressbuden direkt am Strand. Da wollten wir natürlich mit dabei sein. Wenn man immer selbst kocht, ist auch mal schön, sich nicht selbst um das Essen kümmern zu müssen. Ein Programmpunkt, mit dem wir nicht unbedingt gerechnet hatten, hatte es besonders in sich. Wie die Amerikaner auch, sind die Australier mächtig stolz auf ihr Militär. Aus diesem Grund hat es sich die Luftwaffe nicht nehmen lassen, mit vier Kampfjets zahlreiche Runden direkt um dem Strand zu drehen. Es war so unfassbar laut, dass Helene und ich uns nur noch über Zeichensprache verständigen konnten. Die Livemusik war zum Glück etwas melodischer und abgerundet wurde der Abend von einem großen Feuerwerk. Nach zwei Tagen in Darwin war es dann aber auch wieder Zeit, zurück in die Natur zu fahren – also ging es ab in den Litchfield Nationalpark. Deutlich kleiner und überschaubarer als der Kakadu Nationalpark liegt Litchfield etwa eineinhalb Stunden unterhalb von Darwin. Bekannt ist der Park vor allem für Felsformationen und croc-freie Wasserstellen. Während wir im Kakadu aufgrund des geringen Wassers und der Krokodile auf das Baden verzichten mussten, konnte hier der Badespaß beginnen. Neben zahlreichen Bade-Stopps schauten wir uns in den zwei Tagen eine alte Mine an, wanderten ein paar kleinere Tracks und fuhren als kleine Vorbereitung für unseren nächsten Stopp einen Offroad-Track, um uns ein paar Sandstein-Formationen namens „Lost City“ anzuschauen. Wer sich fragt, was das für ein großer Hügel auf einem der Bilder ist, hier die Antwort. Hierbei handelt es sich um einen ein Terminen-Hügel, der seit über 50 Jahren hier steht. Auf unserer Fahrt durch das Outback waren uns die Hügel schon aufgefallen. Wahnsinn zu was die kleinen Krabbler in der Lage sind.

Der Litchfield Nationalpark war für uns mit Ausnahme von einem kleinen Einkaufsstopp in Katherine der letzte Stopp im Northern Territory. Für uns ging es weiter in Richtung Westküste und davon erzähle ich euch beim nächsten Mal.

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