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Tongariro Alpine Crossing, ein Kinderwunsch wird wahr

Veröffentlicht: 11.09.2018

Auf diesen Ausflug habe ich mich am meisten auf der Nordinsel gefreut. Ich durchklettere den Tongariro Nationalpark in Neuseeland. Und das noch im Winter, unglaublich! 

Ich habe wirklich lange drauf warten müssen, da der Park seit einer Woche gesperrt war, aber am 10.09.2018 wurde er wieder freigegeben, da der Schneesturm vorbeigezogen ist. Man darf diese Tour nur in Begleitung eines Guides antreten. So buchte ich mich ein. Freundlicherweise stellte mir das Unternehmen auch Spikes, Wanderschuhe und eine Schneeaxt zur Verfügung. Also stand ich am nächsten morgen um 04:30 Uhr auf, um von Wanganui zum Tongariro Nationalpark fahren zu können. Die Fahrt dauerte knappe 100 Minuten. Um kurz vor 7 trafen sich die anderen Bergsteiger und ich  am vereinbarten Treffpunkt. 

Der Anstieg beginnt


Als wir alle im Bus saßen, bekam schon jeder sein Equipment (Helm, Axt, Spikes etc. ) in die Hand gedrückt um keine Zeit zu verlieren. Als wir endlich am Eingang des Nationalparks ankamen und wir davor standen dachte ich mir "Da hoch sollen wir gleich?". 

Also fingen wir an zu laufen. Am Anfang konnte man es noch spazieren nennen, irgendwann wurde "wandern" zum richtigen Begriff, und am Ende war es Bergsteigen. Die ersten Kilometer verliefen relativ ruhig und gelassen. Nach einer Zeit jedoch begann der Anstieg, zwar noch nicht steil, aber immer steiler werdend. 

Unser Guide legte alle 30 min eine 5 min Pause ein, um die Aussicht genießen zu können. Wir waren über den Wolken, und konnten den 200 km entfernten Mt. Taranaki am Horizont beobachten.

Wir wanderten entlang des Hangs. Vielen ist der Tongaririo auch aus dem Film "Herr der Ringe" als "Mordor" bekannt. 

Irgendwann waren wir in einer gigantisch großen Schlucht. Selten in meinem Leben war einen Augenblick so leise wie hier. Man hörte nichts. Absolut nichts. Man stellte fest wie laut überhaupt Stille sein kann. 

Diszipliniert in einer Reihe


Am höchsten Punkt unserer "Wanderung" machten wir ein Picknick. Es war der Rücken eines inaktiven Vulkans. Die Erde war so warm das der Schnee an dieser Stelle sofort wegschmelzt. Man sieht dutzender kleiner Löcher aus dem heißer Dampf empor stoßt. Ein schöner Anblick.


Nach der kleinen verschnauf Pause stand die zweite Hälfte bevor. Diese bestand lediglich aus dem Abstieg. Mir viel auf das der Abstieg viel flacher und länger ist als der Abstieg, der steil und kurz ist (dafür sehr anstrengend). An manchen Hängen mussten wir in einer "gestreckten" Reihe gehen damit unser Gewicht keine Lawine auslösen würde. 


Auf unserem Endspurt ins Tal bekamen wir nochmal einen gigantischen Ausblick geboten. Wir schauten über Lake Taupo, der von hier oben winzig aussieht, aber der größte See in Neuseeland ist. 

Nach knapp 10 Stunden kamen wir im Tal an, wo jeder von uns ein Bier in die Hand gedrückt bekam und wir alle nochmal gemeinsam anstoßten. Danach ging es zurück mit dem Bus ins "National park village" wo wir uns voneinander verabschiedeten. Ich habe wirklich Respekt vor dem Beruf der lokalen "Bergführer", die sieben Tage die Woche, 10 Stunden am Tag, bei Schnee und Regen 20 km am Tag durch diesen durchaus gefährlichen Nationalpark wandern.

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