Veröffentlicht: 26.04.2020
Diese Woche haben wir bei Addis Guzo offiziell wieder zu arbeiten begonnen. Es gibt klare Regeln: Jede Person, die den Compound betritt muss sich zuerst die Hände waschen, Besucher müssen einen Mundschutz tragen. Der Sicherheitsabstand von 2m muss wo möglich eingehalten werden und es dürfen sich je nach Raumgrösse nur 2-3 Personen zusammen in einem Raum befinden. Ausserdem gibt es aktuell noch keinen Kundenkontakt. In der Physiotherapie haben wir - neben diversen anderen nützlichen Arbeiten - individuelle Heimprogramme für die Kinder erstellt und Hygieneartikel wie Windeln, Seife, WC Papier etc. besorgt. Ab heute Montag ist geplant, bei den Familien Hausbesuche zu machen und ihnen die Heimprogramme, Hygieneartikel und ev. ein paar hilfreiche Tipps zu bringen.
Am Wochenende war ich auf einer wunderschönen Biketour auf den Mount Wechecha, der sich am südwestlichen Stadtrand von Addis Ababa befindet. Stefan, Moritz und ich sind mit dem Auto 1h von zuhause auf ca. 2700müM gefahren. Von dort aus haben wir in 3h, das Bike meist stossend, den Mount Wechecha bestiegen. An diesem Tag waren wir wohl die Hauptattraktion der Menschen, die bis auf ca. 3200müM an diesem Berg, der vor langer Zeit ein Vulkan war, wohnen. Immer waren die Einheimischen freundlich, haben uns neugierig zugeschaut und die Kinder haben uns manchmal ein Stück begleitet oder ein paar Wörter mit uns gewechselt. Der Mount Wechecha ist 3384müM hoch und damit knapp über der Baumgrenze. Bis fast zuoberst gab es Landwirtschaft und Viehaltung: Getreide- und Rosmarinfelder, Pferde, Schafe, Esel, Kühe und Ochsen. Die Tiere sahen viel gesünder aus als die meisten Tiere, die ich in Addis sehe. Denen scheint es gut zu gehen mit der frischen Bergluft und dem saftigen Gras.
Auf dem Gipfel war es ca. 18 Grad und windig, selbstverständlich fehlte die Gipfelschokolade nicht. Die Abfahrt war fetzig, divers und für mich einmalig. Mal ging es über Steine, mal über Wege, die das Vieh und der Regen gebildet haben, die zum Teil eine absichtlich gemachte Downhillabfahrt hätten sein können, mal durch kleinere Eukalyptuswälder. Leider war die Abfahrt (und evt. mein Fahrstil) etwas zu fetzig, Barbaras Wechsler brach nach ca. 10min Abfahrt. Wir mussten dann den Wechlser und die Kette mit einem Hundekotsäckli und einem Stück Schnur von meinem Rucksack am Rahmen festbinden. So konnte ich die Abfahrt trotzdem geniessen. Immer mit Aussicht auf die Stadt. Dieser Ausflug übertraf meine Erwartungen und war einzigartig!
Nächstes Wochenende - der 1. Mai ist hier ein Feiertag - fahren wir für 3 Tage an den Langanosee in den Süden. Ich bin gespannt und freue mich.
Video Bike-Abfahrt: https://we.tl/t-g3aveeXXCO