Reisebericht Äthiopien
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2. Woche - Orientieren & Jazz

Veröffentlicht: 29.02.2020

Jetzt ist bereits meine zweite Woche in Addis Ababa vorbei. Diese Woche habe ich wieder sehr fein gegessen - vor allem am Mittag wenn bei Addis Guzo gekocht wird. Für zuhause gibt es eine grosse Auswahl an feinem Gemüse und Früchten wie Mango oder Papaya und Avocados und vielem mehr. Der äthiopische Kaffe schmeckt vorzüglich und überall riecht man den Duft von gerösteten Kaffebohnen. 

Montag- und Freitagabend war ich an einem Jazz Konzert. Grundsätzlich tönt es ähnlich wie ich es kenne, oft werden aber noch traditionelle Sequenzen miteingespielt. Einer der Musiker im Africa Jazz Village spielte auf einer Masinko, einem einsaitigen Streichinstrument das oft in traditioneller Musik vorkommt. 

Beim Schaffen durfte ich mit zum "Old Compound", dem ehemaligen Campus von Addis Guzo. Dort wohnen jetzt Kriegsveteranen, die aufgrund von Kriegsverletzungen auf den Rollstuhl angewiesen sind. Es ist eine art Wohnheim mit Pflegepersonal, Küche und einem schlichten Lokal. Zusätzlich dient der Old Compound Addis Guzo als Material- und Rollstuhllager. Es war sehr eindrücklich zu sehen wie dort gelebt wird. Das Areal ist gross und grün, es liegt direkt an einem Fluss in dem mehr eine dunkelbraune Brühe als Wasser fliesst. 

In der Physiotherapie verstehe ich langsam die Abläufe und fühle mich immer nützlicher. Die Klienten und Klientinnen, speziell die Kinder, kommen meistens alle ungefähr gleichzeitig und sind dann mehrere Stunden da. Wir geben also meistens Aufgaben und behandeln mehrere Personen gleichzeitig. Die grösste Schwierigkeit ist für mich immer noch - und wird es wahrscheinlich bis zum Ende des Praktikums bleiben - die Sprache. Immerhin kann ich bereits in Stichwörtern mit Mühe das wichtigste mitteilen.

Heute Samstag war ich auf einer kleinen Wanderung zur Washa Mikael Felsenkirche, die ungefähr im 12. JH in den soliden Fels gebaut wurde. Weil das Dach eingestürzt ist kann man gut ins Innere der orthodoxen Kirche sehen. Auf dem Gelände gibt es inzwischen eine neue Kirche, die mit den Farben der Äthiopischen Flagge bemalt ist. Der Weg zur Kirche führte durch einen frisch duftenden Eukalyptus-Mischwald. Ich sah viele verschiedenfarbige kleine Vögel und in der Ferne kreisten Raubvögel. Speziell am Waldrand, an der Grenze zu Wohnquartieren hat es haufenweise Abfall. Im Wald liegen in der schönen Natur auch kaputte Schuhe, Kleidungsstücke, Zigarettenstummel und Plastikabfälle...

Morgen gehe ich zum ersten Mal aus der Stadt heraus, ich bin gespannt. Am Montag (1. März) ist ein nationaler Feiertag. Es wird der Sieg gegen die italienischen Invasionstruppen in der Schlacht von Adua gefeitert. 

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