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Viva Espania

Veröffentlicht: 22.11.2021

Kurz nachdem wir uns von Timo, Lara und Bo verabschiedet haben, überqueren wir auch schon die spanische Grenze. Wir fahren wieder mautfrei und somit führt unsere Route ein Stück durch die Pyrenäen. Atemberaubende Landschaft! In den Pyrenäen müssen wir unbedingt auch mal mehr Zeit verbringen. Aber jetzt ist’s es uns leider schon zu ungemütlich dort. Wir sind bei dieser Route einfach auf Sonne, Strand und Meer aus! Also nichts wie hin da. Strand und Meer gibt es genug in Nordspanien, aber leider vorerst keine Sonne. Schon nach dem ersten Regentag kippt die Laune spürbar. Immer wieder der Blick auf die Wetterkarte und die alternativen Optionen. Eventuell direkt durch nach Südspanien Richtung Cádiz? Aber eigentlich auch zu schade, jetzt wo wir schonmal hier sind. Wir bleiben der spanischen Atlantikküste treu und versuchen etwas dem besseren Wetter hinterherzueilen. Durch einen Tip von Hannah und Tim (die wir in Frankreich kennengelernt haben) stranden wir an einer trauuuuumhaft einsamen Bucht. Zu schön um wahr zu sein! Aber leider auch nur halb so schön, wenn das Wetter nicht mitspielt und auch nichts zum Surfen. Also gehts schon nach einer Nacht weiter - Sonne wir kommen! Da Hannah und Tim die gleiche Route genommen haben, uns nur etwas voraus sind, stauben wir von den beiden immer die guten Stellplätze ab. Netter Service! Gerade auf dem Weg zu einer Bucht, stellen wir fest, dass deren aktueller Stellplatz sogar näher ist. Also kurze Planänderung und schwups, sind wir nach ein paar Tagen allein reisen schon wieder in bester Gesellschaft! Fiete und Wilma freuen sich auch - Juhuuu! Und lange bleiben wir nicht mal zu 4. Noch am selben Abend stößt ein befreundetes (Influencer-) Paar von Hannah & Tim mit ihrer 1 1/2 Jahre alten Tochter und ihrem Hund „Dicker“ zu uns - @merrwaerts_. Denen ging es ähnlich, wie uns - schnell raus aus dem Schmuddelwetter. Und uns wurde nicht zu viel versprochen. Der neue Spot hat einen traumhaften Strand und Sonne zu bieten, außerdem können wir hier aufs Surfbrett!

Auch mit Eefke und Torben sind wir schnell auf einer Wellenlänge und auch Fiete und der Dicke können sich ziemlich gut leiden! Nach einigen Tagen geht‘s drum, ob wir alle gemeinsam weiterfahren. Unsicher, ob es einfach nur eine Frage der Höflichkeit ist, sprechen wir offen an, dass wir nicht die anhänglichen Follower sein wollen. Eefke fühlt sich kurz in der Zeit zurückversetzt. Die selbe Frage habe sie vor ca einem Jahr gestellt, als sie Hannah und Tim kennengelernt haben. Und somit wurden die Zweifel schnell beiseite geschoben. Also geht es zusammen weiter an den nächsten Spot. Auf der Fahrt starten wir mit Tim und Hanna einen kleinen Versuch. Die Zwei nehmen die Mautstraße, wir die Mautfreie. Kilometertechnisch ist unsere Strecke nur 2km weniger. Zeitdifferenz laut Google Maps 45 Minuten…Man muss fairerweise sagen, dass die zwei mit einem Oldtimer unterwegs sind, der echt nicht so flott fahren kann. Aber machen wir ja eigentlich auch nie. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit ist meist so 90 km/h. Unsere Route führt durch hügelige Küstenstraßen und kleine spanische Dörfer. Das lieben wir am mautfrei fahren. Man bekommt mehr Eindrücke vom Land und am Ende kommen wir nur 10 Minuten nach Hannah und Tim an, haben dafür aber 18€ gespart!

Auch die nächsten Spots in Spanien sind traumhaft, den Strand und das Meer immer direkt vor der Nase! Und dann passiert das unfassbar Schönste. Delfine! Nicht “nur” Schweinswale - nein. Richtige Delfine! 4 Stück, davon ein Baby. Vom Strand aus können wir sie schon ganz gut sehen, aber noch besser über die Drohnenaufnahmen der anderen. So ein magischer Moment! Ist mir doch glatt schon wieder eine Träne rausgerutscht vor Freude. 

Natürlich wollen wir in Spanien auch einmal traditionell Tapas essen gehen. Wir suchen uns einen Stellplatz raus, wo es laut Google Maps ein Restaurant direkt um die Ecke gibt. Alle freuen sich und haben schon wahnsinnig Hunger und dann - Zu! Wir haben gerade natürlich schon Neben-Neben-Nebensaison, und die Restaurants haben nur noch an ein paar Tagen in der Woche auf. Schade Schokolade. Was nun? Wir werfen noch mal ein Blick in Google Maps. Ca. 20 Minuten Fußweg entfernt soll noch ein Restaurant sein. Wir wollen uns erst absichern, ob sie auch wirklich auf haben, also rufe ich an. Die Verständigung am Telefon gestaltet sich etwas schwierig. Der erste Mitarbeit spricht offensichtlich gar kein Englisch und reicht das Telefon nach einer Weile weiter, der zweiter Mitarbeiter spricht so lala Englisch. Irgendwie kriegen wir uns verständigt, mit der Info, dass wir gerne kommen können, die Küchen aber um 20Uhr schließe. Kein Problem. Es ist noch früh genug. Bis wir da sind, sollte es ca 19.15Uhr sein. Angekommen werden wir freundlich begrüßt, der Mitarbeiter entschuldigt sich für sein schlechtes Englisch, es sei schwer gewesen mich am Telefon zu verstehen - ja, ebenso! Er bringt uns sofort die Karte und wir fangen wie wild an, mit Übersetzerapp zu schauen, was es gibt. Wir wollen ja flott bestellen, die Küche macht schließlich bald zu. Die Enttäuschung ist groß, dass es keine Datteln im Speckmantel gibt. Nun gut. Dennoch werden wir fündig. Wir geben unsere Bestellung auf, woraufhin der Kellner uns hinweist, dass ihm das sehr viel erscheint. Eher so für 10 Personen - wir sind 6, zzgl. klein Greetje, alle mit großem Hunger. Aber wir glauben ihm mal und reduzieren unsere Bestellungen ein wenig. Wie sich herausstellt, hätten wir ruhig noch deutlich mehr reduzieren können. Wir sind Tapasessen alle aus Deutschland gewohnt, die vielen kleinen Portionen. Klein sind die Portionen hier mal so gar nicht- zusätzlich ziemlich lecker und reichlich fettig! Der Kellner ist unfassbar freundlich und gibt sich extrem viel Mühe mit seinem Englisch. Er fragt uns, wann man in Deutschland normalerweise zu Abend isst und aus dem Gespräch geht letzten Endes dann hervor, dass es ein riesen Missverständnis gab. Die Küche schließt nämlich nicht um 20Uhr sondern ÖFFNET eigentlich erst um 20Uhr. Um die Uhrzeit sei ihr Restaurant normalerweise leer und die ersten Gäste kämen in der Regel frühestens ab 21 Uhr. Jajaaaaa - the Germans!

Übrigens, Fiete haben wir versucht im Sprinter zu lassen. Hat so semi gut geklappt. Er hat ziemlich viel geheult. Total komisch. Tagsüber gehts eigentlich immer gut, nur im Dunklen irgendwie nicht so. Beim nächsten Restaurantbesuch sind Hunde leider nicht erlaubt, was auch für Hannah und Tim etwas schwierig ist, weil Wilma auch nicht alleine im Van bleibt ohne die ganze Nachbarschaft zu unterhalten. Unser Plan - zu zweit fühlen sie sich sicher nicht so allein. Ab in unseren Sprinter zusammen, Kamera an und siehe da, keine Minute und die beiden liegen entspannt rum. Was heißt das jetzt für uns? Zweithund?

Am nächsten Tag geht es dann weiter und das war’s auch schon mit Spanien. Schade! Wir hätten Spanien echt gern etwas ausführlicher gemacht, vor allem die Nordatlantikküste mehr zum Surfen genutzt, aber das Wetter hat einfach nicht mitgespielt! Nun geht es weiter nach Portugal. Wir waren uns die ganze Zeit unsicher, ob wir Portugal wagen wollen. Portugal soll nicht mehr so tolerant sein, was das Freistehen angeht. Auch bei der Park4Night App steht viel von Bußgeld, Platzverweisen etc. Da wir uns aber nicht von unserer tollen Reisegruppe trennen wollen und auch Portugal einfach echt gerne noch mal bereisen wollen, wagen wir es und hoffen auf die Off-Season und setzen auf die Aussagen von Hannahs und Tims Community, dass es um die Jahreszeit kein Problem mehr ist. Wir freuen uns - Portugal wir kommen! Das Land, in dem unser Reisewunsch 2019 entstanden ist.  

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