querfeldein
querfeldein
vakantio.de/querfeldein

#80 Regen!? Was ist das?

Veröffentlicht: 05.03.2022

24.-26. Februar 2022: Bordeira, Grândola


F. Wir wollten unbedingt im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina wandern gehen. Dieser erstreckt sich über einer Länge von 80km an der Südwestküste entlang und ist für viele Freisteher ein Graus, da hier ein absolutes Überachtungsverbot in Fahrzeugen gilt. Wie das so oft bei langgestrecken Nationalpark ist, gibt es hier keine wirklich ausgeschilderten Rundwanderwege, sondern nur Einwegwanderwege. Der bekannteste in dieser Region ist der Fisherman‘s Trail. Burgau, Sagres und auch Cabo de São Vicente (#78 & #79) lagen schon alle im oben genannten Nationalpark und so ging es nun etwas weiter nördlich weiter nach Bordeira. Von hier startet einer der wenigen Rundwanderwege entlang des Fisherman‘s Trail, den wir am nächsten Tag gehen wollten. Über Nacht hat es ordentlich Regen gegeben. So viel wie wir schon sehr, sehr lange nicht mehr gesehen hatten. Regen? Dauerregen? Das kennen wir schon fast gar nicht mehr. Wir stellten morgens fest, dass unser Van ein undichtes Seitenfenster hat. Die Ursache war schnell gefunden. Beim Einbau des Seitenfensters durch unseren Vorbesitzer wurde ein wenig bei der Verklebung geschlampt. Nichts besorgniserregendes, da es sich sicherlich mit ein wenig Silikon abdichten lässt.

Wir starteten nach einem kurzen Blick auf das Regenradar bei trockenem Wetter und mit Regenjacke im Gepäck unsere Wanderung. Denn es könnte sich eventuell noch eine kleine Wolke über uns ergießen – ich schätzte die zu erwartende Menge aber als gering ein. Wir merkten schnell, dass nicht das Wasser von oben ein Problem darstellen sollte, sondern das Wasser aus der gestrigen Nacht am Boden, da der Wanderweg ziemlich matschig und teilweise stark überflutet war. Nach 10 Minuten gelangten wir an eine Engstelle, wo die Pfütze so groß war, dass sie fast die ganze Breite des Weges einnahm. Jenny ging voraus und balancierte am sehr schmalen Wegesrand entlang. Es sah sehr amüsant aus, wie sie sich verrenkte, um keine nassen Füße zu bekommen und gleichzeitig nicht in den Dornen der Brombeeren hängen zu bleiben, an denen sie sich teilweise festhielt. Ich meinte noch zu ihr, wenn sie sich jetzt in die Pfütze setzt, wird das ein kurzer Ausflug. Keine 20 Sekunden später rutschte ich aus und kniete an derselben Stelle in der Pfütze. Beim Fallen bin ich mit den Händen und Unterarmen dann auch noch in den Dornen hängen geblieben. Na toll!

Die Pfütze, in der ich Baden ging.
Naja, nützt ja nichts. Ich bin dann kurzer Hand zurück zum Van gelaufen, habe die Dornen aus meiner Haut gezogen und habe mir trockene Hose und Schuhe besorgt. Jenny hat derweil auf der anderen Seite der Pfütze auf mich gewartet, hat Freundschaft mit den auf dem Weg laufenden Schafen geschlossen und hat sich eine alternative zum Überqueren des Hindernisses überlegt.
Jennys neue Freunde während sie auf mich gewartet hat.

Durch die Pferde- und Schafsweide ging es für mich dann trockenen Fußes vorbei an der Pfütze. Wir setzten unsere Wanderung fort. Nach weiteren 10 Minuten fing es leicht an zu nieseln. Egal, wir hatten ja Regenjacken dabei. Weitere 10 Minuten vergingen und aus Niesel wurde kräftiger Regen. Wir waren pitsche patsche nass und standen mal wieder vor einer riesigen Pfütze, die uns den kompletten Weg versperrte. Diesmal gab es auch keine Weide oder sonst irgendetwas links und rechts, das uns trockenen Fußes an diesem Hindernis vorbeibrachte. Kurzum beschlossen wir umzudrehen und die Wanderung abzubrechen. Auf dem Rückweg bemerkten wir wie schnell sich das Wasser hier auf dem Weg zu einem kleinen Bächlein formen kann. Da die Gegend nahezu komplett aus Felsen besteht, sind die geschotterten Wege das erste was sich bei starken Regen auflöst. Und so war der Weg, den wir gerade noch hinunter gegangen waren, in kürzester Zeit zu einem reißenden Bach geworden.

Auf dem Hinweg noch trocken, jetzt sind es viele kleine Rinnsale.
Nachdem wir uns wieder trockengelegt hatten, kam dann auch die Sonne wieder hervor. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch Bordeira und fuhren dann weiter Richtung Norden.

Bei Grândola fanden wir einen schönen Stellplatz auf einem Berg, der nicht im Nationalpark lag. Der Wald am Berghang bestand nahezu komplett aus Korkbäumen, die alle anscheinend regelmäßig geerntet werden.

Korkbäume - vermutlich wurde der Baum 2020 geschält (wegen der 0 auf der Rinde).
Korkbaumwald
Übernachten mit Weitblick
Die nächste Nacht verbrachten wir auf einem Campingplatz mit blühenden Gold-Akazien (Wattletree) und Eukalyptudbäumen, die einen wunderbaren Geruch verbreiteten. Eine Nacht wie in Australien. 
Australien " >
Gold-Akazie - Nationalbaum von Australien

Tag 134 – Gesamttour 8.745 km


---- Abonnieren ----

Falls du unseren Blog abonnieren möchtest, kannst du dich entweder bei Vakantio anmelden und auf abonnieren klicken oder uns eine Nachricht zukommen lassen und wir setzen dich in unseren eigenen Verteiler. Über Feedback freuen wir uns natürlich auch!

Mail: querfeld2@gmail.com

Antworten

Portugal
Reiseberichte Portugal