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#31 Flamingos, schneebedeckte Berge und unser Fazit zu Frankreich

Veröffentlicht: 08.12.2021

30. November 2021: Gruissan


J. Auf dem Weg nach Spanien hielten wir noch für eine letzte Nacht in Frankreich in Gruissan. Gruissan war nicht auf unserer Liste und wurde uns auch nicht empfohlen, es lag einfach günstig und hatte angeblich einen kostenlosen Parkplatz mit Wlan. Am nächsten Morgen besichtigten wir die Stadt aber trotzdem. Gruissan scheint ein Touristen-Partyort zu sein, zumindest reihten sich neben den zahlreichen Restaurants auch eine unglaubliche Anzahl an Bars. Im Sommer ist hier sicherlich viel los, jetzt wirkten die Straßen wie ausgestorben und alle Bars und Restaurants waren selbstverständlich geschlossen. Wir schlenderten aber etwas weiter und entdeckten dann doch noch den wahren Kern des Dorfes, mit deutlich schönerer und älterer Architektur und einigen Menschen auf der Straße. Außerdem gab es eine alte Burgruine auf einem kleinen Berg von dem man eine gute Aussicht über den Ort, das Meer und die vielen Seen, die den Ort umgaben, hatte. Auf einem der Seen entdeckten wir sogar Flamingos! Wir hatten zwar schon mal Flamingos in der Ferne gesehen, diesmal konnten wir aber recht dicht heran gehen. Das war also abgeharkt und wir konnten endlich nach Spanien fahren.

Wir fuhren geradewegs auf die Pyrenäen zu. Das Gebirge am Ende der Straße wurde immer größer und beeindruckender. Vor allem die schneebedeckten Berge, die in der Sonne glänzten, sahen wunderschön aus.

Blick auf die Pyrenäen von Spanien aus

Bevor wir das zweite Mal auf unserer Reise die Grenze überquerten, wollen wir hier jede/r ein Fazit zu Frankreich schreiben. Wir haben es unabhängig voneinander geschrieben, ohne den Inhalt des anderen zu wissen. Hier also unsere Fazits unseres ersten Reiselandes außerhalb Deutschlands:


Fazit Frankreich:

F. Mein Fazit zu Frankreich ist, dass erstaunlich wenig Leute Englisch sprechen können. Hätte ich Jenny und ihre guten Französischkenntnisse nicht gehabt, wäre die Reise weitaus unentspannter und komplizierter gewesen. Auch in Museen oder auf Informationstafeln für Touristen gab es nur in den wenigsten Fällen ein paar englische Sätze zu lesen geschweige denn, dass der gesamte Text auf Englisch übersetzt wurde. Ansonsten ist Frankreich oder zumindest der Teil Frankreichs, den wir gesehen haben, landschaftlich wunderschön und es gibt für Käseliebhaber wie mich das Schlaraffenland auf Erden. An die Regeln im Kreisverkehr habe ich mich schnell gewöhnt und am Ende so perfektioniert, dass ich schneller durch den Kreisverkehr als einige Franzosen kam. Da die meisten Kreisel zweispurig sind, kann der geübte Fahrer hier clever überholen. Nur mit der französischen Schnellstraße oder auch Autobahn konnte ich nicht meinen Frieden schließen. Ständig ging eine Ausfahrt links von der Schnellstraße ab, wo in Deutschland ja normalerweise die Überholspur ist und Ampeln oder Zebrastreifen sind bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h auch keine Seltenheit. In den Städten, in denen wir waren, würde ich das Fahrradfahren auf Grund der fehlenden Fahrradwege als Extremsport bezeichnen und man sollte den Blick beim Spazierengehen ruhig öfters mal auf den Boden senken, da die Wahrscheinlichkeit in Hundekot zu treten sehr hoch ist. Aber kulinarisch ist Frankreich einfach super…

J. Mein Fazit zu Frankreich: Es ist ein wunderschönes Land. Bisher kannte ich nur Paris und die Bretagne, jetzt konnten wir aber noch viel mehr im Osten und Süden Frankreichs kennenlernen. Besonders die Provence und die Côte Bleue, die Küste westliche von Marseille, fand ich beeindruckend und wunderschön, aber auch einige der großen Städte wie Lyon und Marseille fand ich toll.

Frankreich war auch das erste Land (abgesehen von Deutschland) in dem wir mit unserem Van reisen waren. So haben wir Frankreich auch unter einigen anderen Aspekten betrachtet: im Süden, v.A. an der Küste, haben fast alle Parkplätze eine Höhenbegrenzung von 2m, was uns die Parkplatzsuche etwas erschwerte. Unser Van ist zwar groß, aber zum Glück nicht zu schwer, denn viele Straßen sind hier auf 3,5 Tonnen begrenzt. So konnten wir auch kleine Orte besuchen und waren nicht, wie einige riesige Wohnmobilschiffe gezwungen auf die Autobahn auszuweichen.

Ein ziemlich negativer Aspekt war für mich, dass es hier ein Kriminalitätsproblem zu geben scheint. In fast allen größeren Städten im südlichen Frankreich las ich, dass hier (zumindest auf bestimmten Parkplätzen) oft Vans und Wohnmobile aufgebrochen und ausgeraubt werden (auch mitten am Tag). So rechnete ich manchmal mit dem Schlimmsten, wir hatten aber immer Glück.

Es war aber echt gut, dass wir unsere Reise in einem Land, in dem ich die Sprache spreche angefangen haben. (Es gibt nämlich nicht so viele Franzosen, die gutes Englisch sprechen.) So konnten wir hier unseren Van kennenlernen und alle möglichen Probleme (Werkstatt; welches Motoröl, Kühlflüssigkeit etc. brauchen wir?) lösen. Interessanterweise kann man hier alles, selbst Motoröl, in den riesigen Supermärkten kaufen.

Den Monat (genau 31 Tage) den wir in Frankreich verbracht haben, haben wir sehr genossen. Vor allem die Landschaft war für mich wunderschön, aber auch die kleinen Orte und zahlreichen Märkte waren bezaubernd.

Mal sehn, was Spanien so bringt.


Tag 45 – Gesamttour 3.651 km


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