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Meine Welt der Hostels

Veröffentlicht: 17.09.2018

Obwohl völlig erschossen bin, schlafe ich in dieser Nacht schlecht. Ständig wache ich auf von den Autos, die gefühlt durch das Zimmer rasen, dem Bell-Battle wild streunender Hunde draußen und Krishnas Schnarchen. Ich versuche mich so wenig wie möglich zu bewegen, da meine ansonsten heißgeliebte Superluftmatratze wie Geschenkfolie raschelt. Während ich wachliege, denke ich über den letzten Monat und meine Unterkünfte nach. Sie waren samt und sonders prima. 

In Kapstadt war ich im A Sunflower Stop Backpackers.  http://sunflowerstop.co.za/  (unbezahlte Werbung). Für sehr günstige 220 Rand pro Nacht (12,63€) gibt es ein Bett im gemischten 6er Dorm, 

nette Gemeinschaftsräume und eine großzügige Gemeinschaftsküche, sogar mit Frühstück. Klasse!

Die Außenlage ist ein echter Gewinn und es gibt sogar einen Pool, der einladend glitzert, sobald die Sonne ihre Strahlen durch die Wolkendecke schickt. Freilich war es zu frisch, um dorthinein zu springen, aber im Sommer stelle ich mir das echt geil vor. Das Hostel wird von 2 Mädels und 2 Jungs geschmissen, die nicht nur total nett, sondern auch echt auf Zack sind und alle Gäste mit Namen ansprechen können. Respekt. Den ganzen Tag gibt es frischgebrühten Kaffee for free und im Gemeinschaftsbad findet sich ein Service der besonderen Art. Man beachte den gelben Aufdruck. Hahaha!

Die einzigen beiden Wermutstropfen sind die nicht vorhandene Heizung sowie die Tatsache, dass ich nicht gut schlafen kann. Offenbar bin und bleibe ich eine Schlafmimose - mit so einem leichten Schlaf, dass ich beim kleinsten Hüsterchen aufwache. Und genau das geschieht auch jedes Mal, wenn Alvaro aus Urugay, Michael aus South Carolina, Mari aus Chile und Adrian aus Zimbabwe in nachts ins Zimmer kommen oder morgen aufstehen. Zumal Adrian aus Zimbabwe sich nicht das kleinste bisschen Mühe gibt leise zu sein und sich stundenlang und lautstark fertig macht. Ich könnte ihn umbringen und bitte ihn dann auch am dritten Tag etwas Rücksicht zu nehmen. Er ist völlig überrascht, bemüht sich aber danach. 

Mit Denja fliege ich dann nach Durban. Dort werden wir seeehr liebevoll von ihren Scout-Freunden Megan und Marco aufgenommen und beherbergt. Die beiden geben sich viel Mühe mit uns gegeben, laden ihre Freunde ein und verwöhnen sich und uns mit einem richtigen Braai. Es gibt selbstgebackenes Brot, Dips, verschiedenste Salat und vor allem und jedem jeeeede Menge phantastisches Fleisch mit noch phantastischerem Holzraucharoma. Yummieh. Leider ist das einzige Foto schlecht, aber ich zeige es trotzdem mal.


Es ist mir so peinlich, dass ich kein Gastgeschenk dabei hatte, nicht einmal eine Flasche Wein. Ich möchte im Erdboden versinken. Als Denja bei unser Planung gesagt hatte, wir könnten bei den Pfadfindern pennen, hatte ich angenommen, sie spricht von einer leeren rustikalen Hütte. Offensichtlich nicht der Fall. Megan wäscht außerdem noch nachts unsere Wäsche und serviert uns morgens Frühstück. Danach campieren Denja und ich im Zelt von Thomas. 
Unser erstes Ziel ist die Amphitheatre Backpackers Lodge in den Drakensbergen (unbezahlte Werbung). https://www.amphibackpackers.com/ Ein wirklich cooles Hostel, sogar mit Jacuzzi.
 Allerdings stelle ich mir das im Sommer völlig überlaufen weniger sexy vor, zumal jetzt schon gebaggert und gebechert wird was das Zeug hält. Da bin ich draußen. Für 95 Rand pro Person pro Nacht (5,46€) haben wir einen Zeltplatz gebucht; im Südhalbkugel-Winter schon eine echte Herausforderung. Nur leider liegt das gute Stück als wir von unserer Lesotho-Tour zurückkommen platt wie ein Pfannekuchen auf der Erde. Die schon morschen Stangen haben offenbar dem Wind auf dem Plateau mit der tollen Aussicht nicht standhalten können und sind schlicht in sich zusammen gebrochen. Als echte Pfadfinderin schient Denja die spröden Stangen des Patienten in Nullkommanichts. Aber Wind und Regen sind in den Nächten so stark, dass wir echte Sorge haben, dass unser Zelt das nicht packt und liegen wach.
In Swaziland nächtigen wir dann mitten im Mlilwane Wildlife Sanctuary Nationalpark. Was für eine unglaubliche Ruhe und Aussicht inmitten dieser wundervollen Natur. Ein phantastisches Erlebnis. Im Sondzela Backpackers (unbezahlte Werbung) http://biggameparks.org/properties/sondzela-backpackers-5 gebucht über Hostelword, kostet uns eine Nacht im gemischten 6er Dorm 125 Swasiland Lilangeni (7,16€) pro Nacht. Aber auch da werde ich natürlich wach als unsere polnische Mitbewohnerin spät ins Bett geht und früh raus musst. Blöder Dreck. Es wäre so schön einfach noch mal einzuschlafen.

Im Kruger zelten wir jede Nacht in einem anderen Main Camp. In Skokuza und Pretoriuskop erwartet uns sogar ein kleiner Pool, coolio. Die Waschanlagen sind sauber, nur etwas wenig Toiletten und Duschen für so viele Frauen. Müde und staubig heißt es Zelti aufbauen, hoffen das es die Nacht übersteht und in aller Herrgottsfrühe wieder abbauen. Affen und Wildschweine schnüffeln des Nachts am Zelt und verpassen mir einen mittleren Herzinfarkt, die Hyänen heulen zum Glück nur vor dem Elektrozaun. Sehr aufregend. Und mit 158,18 Rand pro Person pro Nacht (9,09€) wirklich günstig, denn schließlich brauchen wir ja auch Kohle für die nicht unbeträchtlichen täglichen Parkgebühren.
Zelti hält durch! Yeah! Mehr als erleichtert bauen wir es zum letzten Mal ab, allerdings dieses Mal nicht staubig, sondern schlammig, weil es in der Nacht mal wieder geregnet hat.
In Mbombela penne ich dann ohne Denja bei den Scouts im Dorm für 120 Rand pro Nacht (6,90€). Ich darf Küche und Waschmaschine benutzen und Thulani und Shakes sind so nett, mich mit Informationen zu versorgen. 
In Johannesburg erwartet mich mit dem Curiocity Joburg http://curiocity.africa/jhb (unbezahlte Werbung) nochmal ein echtes Schmuckstück unter den günstigen Hostels. Für 110 Rand pro Nacht (6,32€) im Female 8er-Dorm bekomme mich das volle Paket: tolle Lage, Security, Parkplatz, toller Balkon, Café und chillige Sitzlandschaften. Jedes der Stockbetten hat eigenes Licht und eigene Steckdosen zum Aufladen den Handys. Da hat mal jemand mitgedacht, zwei Daumen nach oben. Nur das Bad wird gerade renoviert, leider sehr lautstark und dementsprechend gibt es zu wenig Duschen für die Mädels. Egal, super klasse hier. Nur leider reist anscheinend jedes Mal mitten in der Nacht eine von uns ab und nicht alle sind so clever ihren Rucksack schon am Vorabend zu packen. Das nervt. 
Und jetzt liege ich hier und bin müde. Müde vom ständigen Schlafentzug, müde davon immer wach zu werden und umgekehrt Sorge zu haben, andere zu stören, müde, mich jedes Mal erst aus dem nassen Zelt schälen zu müssen oder mich anziehen zu müssen, wenn ich des Nachts zum Klo gehen muss. Ich hatte mich so auf ein eigenes Zimmer gefreut. Dass Krishna in diesem kleinen Raum quasi direkt neben mir liegt, hätte mich sonst vielleicht nicht gestört, aber jetzt wünsche ich mir etwas Privatsphäre. Da schaltet Krishna das Licht an. Es ist 3 Uhr nachts, er muss pinkeln. Die Gelegenheit nutze ich dann direkt auch mal. Danach können wir beide nicht mehr einschlafen. Da passt es gut, dass sein Telefon schellt und er einen Auftrag von seinem Kumpel Bishnu kriegt. Der Heli zum Mount Everst steigt; er soll Kunden zum Flughafen bringen. Ich bin froh den Raum für mich zu haben und lese im Reiseführer. Bis morgens. Yuni ruft an und erwähne besser nicht, dass ich nicht wie erwartet in einem eigenen Raum schlafen kann. Er würde nicht verstehen, dass das harmlos ist und wäre eifersüchtig und wirklich sauer! (Also pssssst!!!) Das Telefonat tut mir gut und Ich beschließe, dass ich ausziehen möchte. Es liegt nicht am Couchsurfen, denn das finde ich immer noch toll, auch nicht an Krisna, denn der ist anständig und nicht einmal am nepalesischen Bad. Ich möchte einfach ein eigene Zimmer, nur für mich. Jetzt verstehe ich, warum Peter sich bei Langzeitreisen hin- und wieder ein Einzelzimmer gönnt. Ich werfe das Ipad an und entscheide mich dann für das Kathmandu Garden House.  https://www.tripadvisor.de/Hotel_Review-g293890-d2259233-Reviews-Kathmandu_Garden_House-Kathmandu_Kathmandu_Valley_Bagmati_Zone_Central_Region.html (unbezahlte Werbung). Es liegt nur eine Straße vom Thamel entfernt und ist damit superzentral, aber ein einer sehr ruhigen Seitenstraße. Es hat einen eigenen kleinen Garten und man kann draußen im Schatten sitzen. Das klingt doch perfekt. Etwas Ruhe abseits des völligen Gewusels und Lärms finde ich jetzt genau nach meinem Geschmack. Ich überlege, ob ich warten soll und versuchen vor Ort den Preis runterzuhandeln, entscheide mich aber dann doch für eine Reservierung. Für 1550 nepalesische Rupien (11,50€) eine eigenes Zimmer. Mega günstig und verfügbar. Yeah! Und es hat sogar ein eigene kleines Dusch-Bad. Mit Toilette, Waschbecken, Mülleimer und Spiegel. Was will man mehr? Nichts!
Leider kann ich nicht mir Krisna sprechen, denn er taucht nicht auf. Keine Ahnung, ob ich den Schlüssel nehmen kann oder nicht. Ich dusche gemütlich und breche auf zum Frühstück und Sightseeing. Meine Sachen lasse ich da, wäre es doch sehr unhöflich, wenn ich ohne ein Wort abhaue. Als ich um 16.30 Uhr wieder eintrudele, ist Krishna immer noch nicht da. Offenbar muss ich ihn dann doch via WhatsApp von meinem Auszug informieren. Genau das hatte ich vermeiden wollen. Zum Glück reagiert er nicht verschnupft und witzigerweise hat er am ehesten dafür Verstädnis, dass meinem Freund die Situation nicht gefällt. Männer. Lach. Wir verabreden uns zum Bier und ich bin erleichtert. Jetzt kann Nepal kommen!!!



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