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Bindhyabasini Mandir - Heiraten in Nepal

Veröffentlicht: 01.10.2018

24/09/2018 Heute steht Sightseeing auf dem Programm. Damit ist man in Pokhara ziemlich flott durch. Haha! Tariq hat mir versprochen, mich heute mit seinem Scooter zu Bindhyabasini Mandir in Old Pokhara mitzunehmen. Tariq kenne ich durch Couchsurfing. Den Rat von Liane von Travelstoryteller befolgend habe ich bei Couchsurfing meinen Nepal-Trip öfffentlich gepostet und konnte mich vor Angeboten zum Übernachten und oder Café trinken kaum retten. Die Nepalis sind einfach mega freundlich. Haben sie doch wenig sind sie sofort bereit das zu teilen. Sehr geil, denn es ist richtig klasse Einheimische zu kennen, die dir wertvolle Insider-Tipps geben, wo es das beste Essen gibt, wo der Local-Bus abfährt, welche Preise realistisch sind... So kommt es, dass Tariq und ich uns schon seit einigen Monaten immer mal wieder schreiben und uns jetzt auch im wahren Leben kennen gelernt haben. 

Die Spritztour ist schön. Es macht Spaß durch die Straßen zu düsen, den Schlaglöchern auszuweichen und die Szenen in sich aufzusaugen, die sich links und rechts am Straßenrand abspielen. Viel zu schnell sind wir da. Bindhyabasini Mandir entpuppt sich als hinduistischer Tempel, der auf einer Erhebung in Old Pokhara liegt und eher wegen seines hübschen Bergblicks als wegen seiner Schreine sehenswert ist. Kann man sich ansehen, muss man aber echt nicht. Zu meiner Überraschung und Freude ist der Innenhof gefüllt mit schwatzenden und lachenden Nepalesinnen in wunderschönen Saris. 



Es herrscht ausgelassene Stimmung. Der Grund dafür ist schnell gefunden. In einem kleinen Tempelgebäude findet eine Trauungszeremonie statt. Wir schauen etwas zu. Romantisch finde ich es nicht gerade; zumal das Brautpaar weder verliebt noch besonders glücklich aussieht. Im Gegenteil wirkt doch der Bräutigam nicht nur sehr jung, sondern eher verstört als begeistert. Ich erinnere mich daran, dass Krishna mir erläutert hat, dass in Nepal 90% der Ehen durch Vermittlung der Familien entstehen und in der Regel mehr oder weniger Fremde miteinander verheiratet werden. Wie in einem Bollywood-Film treffen sich die Familien mit den beiden, die sich bei dieser Gelegenheit begutachten und beschnuppern können und mehr nicht. Das ist alles. Echt krass, dass es so etwas heute noch gibt und hier sogar die Regel ist. Und obwohl Liebe nicht der Ausgangspunkt der Heirat ist, gehen die Männer und Frauen hier respekt- und liebevoll miteinander um. Böse Blicke, harte Worte, Missachtung des Partners habe ich hier kein einziges Mal beobachtet. Vielleicht haben es die Nepalesen einfach besser raus als wir Europäer den eigenen Partner mit all seinen Stärken und Schwächen anzunehmen und nicht den Blick auf das zu lenken, was stört, sondern auf das, was man Gutes hat angesichts der eigenen Fehlerhaftigkeit. Ich bewundere das. Scheidungen kommen in Nepal genauso selten vor, wie ein Leben als Single. Krishna erklärte mir, dass die Nepalis glückliche und zufriedene Menschen sind. Und das strahlen sie auch aus!!! Na ja, bis auf den Bräutigam heute. 


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