Veröffentlicht: 07.03.2024
Während die Temperaturen der letzten Nächte deutlich über 5°C lagen und ein autarkes Übernachten möglich war, brach nun eine Kältewelle über ganz Italien. Ich entschied mich für die Erkundung der größeren Städte, da man dort ohnehin meist auf die Nutzung von Campingplätzen angewiesen ist und ich somit wieder Strom nutzen konnte.
Dank moderner Apps fand ich auf den Weg nach Pisa die günstigstes Tankstelle im Umkreis. Nachdem ich einem freundlichen Angestellten erklären musste, wo und wie man bei meinem Puch den Tankrüssel einführt und welchen Kraftstoff ich benötigte, betanke er meinen Wagen. Dieser „Service“ wurde mir mit 20 Cent extra berechnet – pro Liter. Zumindest hatte ich nun verstanden, dass viele Tankstellen mehr oder weniger ersichtlich einen teureren Servicebereich und einen Selbsttankbereich anboten.
Der berühmte schiefe Turm befindet sich mit der Kathedrale und seinen Museen sehr übersichtlich auf der Piazza del Duomo. Er ist wirklich schief und obwohl er vor nicht allzu langer Zeit noch einmal um 1,5° aufgerichtet wurde, ist er zwar wieder begehbar, vermittelt aber dennoch den Eindruck, jederzeit umfallen zu wollen. Sicherlich hätte man ihn auch komplett begradigen können, aber wer wollte ihn dann noch sehen? Vielleicht sollte ich zukünftig meine Motive schief fotografieren, um die Auflagen zu steigern.
Witzig war das Erklimmen des Turms über die Wendeltreppe. Je nachdem auf welcher Seite des Turms man sich gerade befand, hatte man den Eindruck, trotz der Treppen auf einen flachen Grund zu laufen. Die obere Plattform löste bei manchen Besteigern einen Schwindel durch ihre Neigung aus.
Die Piazza ist mittlerweile von einem ganzjährigen Massentourismus belagert. Unzählige Menschen treten im Vordergrund gegen den Turm, stützen ihn oder fangen ihn auf, um kreative perspektivische Bilder zu erstellen. Auch die aufdringlichen Straßenverkäufer von Dingen, die niemand braucht, dürfen nicht fehlen. Von einem wurde ich mit einem Freundschaftsband und einem Armreif aus echtem Silber beschenkt. Dieses sehr gesprächige Exemplar wurde ich erst durch Zahlung von 5€ wieder los, seine Plastikattrappen schenkte ich ihm zurück.
Während man Pisa in einem Tag abhaken kann, bietet Florenz einen unerschöpflichen Reichtum an Kunst, Kultur und Architektur. Die Hauptstadt der Toskana gilt zurecht als eine der schönsten der Städte der Welt. Bei all diesen geschichtlichen Reichtum stach für mich die Kirche Santa Maria del Fiore mit ihrer verspielten Erscheinung besonders heraus.
Aber auch Florenz wird von einem Ganzjahrestourismus beherrscht und bei all seiner Schönheit fühle ich mich zwischen den Menschenmassen, in denen man sich kaum traut ein Stativ aufzustellen, nicht wohl. Meinem Katzengen folgend beschäftigte ich mich daher viel mit dem Erklimmen der zahlreichen Kuppeln und Türmen, was mir einen gewissen Abstand und mehr Ruhe verschaffte.
Die Erkenntnisse der Städtereisen war, dass ich so nicht weiterreisen möchte. Die kalten Nächte halten noch für mindestens eine weitere Woche auf dem ganzen italienischen Festland an, ein Wandern in den weniger touristischen Naturlandschaften erschien unerreichbar.
Fahrzeugkomponente: Die herausstechende Fahrzeugkomponente des Beitrags ist die 230V Installation inklusive Wechselrichter und Vorrangsschaltung bei Landstromanschluss. Somit verfüge ich jederzeit über 230V und kann per Induktion kochen. Leider reicht die Batteriekapazität nicht für den Heizlüfter.