Verflogener Albanienärger

Man, was war ich gestern und auch noch heute morgen 😡 sauer!

Für ein 9€ Zimmer nimmt man schon einiges in Kauf. Bis auf ein Bett jegliche andere fehlende Möblierung zum Beispiel. Oder den im Bad mit Panzertape befestigten Spiegel, das nimmt man noch hin. Aber dass das Zimmer nicht gereinigt war, das noch angetrunkene Getränkeflaschen herumstanden oder der Schimmel im Bad, das war schon heftig, selbst für albanische Verhältnisse. Als der Wirt mir dann noch die Rechnung präsentierte bin ich fast geplatzt. 9€ fürs Zimmer, ich habe dann noch mal nachgerechnet, 24€ für ein Bier, 1 Cola und ein lauwarmes schlechtes Essen. Als ich protestieren wollte, verstand der Wirt ganz plötzlich kein englisch und kein deutsch mehr, am Abend vorher funktionierte es noch. 

Ich habe dann, ohne seinen angebotenen Kaffee anzunehmen, mit üblen Worten das Hotel verlassen um in Richtung Kosovo zu starten. 

Auch Albanien ist im Vergleich zu meiner Reise in 2019 um einiges teurer geworden.

Es ging wieder in die Berge, es muss aber in der Nacht hier oben ziemlich geregnet haben. Es hatte sehr viel Steinschlag gegeben, teilweise war die Hangseitige Fahrspur gar nicht zu benutzen. 

Der Grenzübergang zum Kosovo kam dann alsbald in Sicht. Sehr nette Abfertigung, nur, das wusste ich nicht, fehlte mir eine Fahrzeugversicherung für den Kosovo. Die grüne Versicherungskarte wird hier nicht anerkannt. Aber an den Grenzübergängen gibt es Versicherungsbüros. Hier konnte ich eine Police über 15 Tage für 10€ abschließen. Ich hätte eigentlich in € bezahlen müssen, hatte aber nur Albanische Lek dabei. Einer der Grenzpolizisten überredete den Versicherungsvertreter Lek anzunehmen und er wechselte auch noch einen großen Schein, ich betone, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Er wollte einfach nur freundlich sein, wünschte mir noch ein herzliches Willkommen im Kosovo und eine gute Weiterreise. 

Kurz nach der Grenze in der nächsten Ortschaft machte ich eine Kaffeepause

Für 2 Kaffe und das obligatorische Glas Wasser habe ich 50 Cent bezahlt. Das stimmte mich dann wieder versöhnlicher. 

Es ging weiter durch Pizren, gerne hätte ich mir die Stadt genauer angeschaut, aber die schon wieder auf 30 Grad angestiegene Temperatur, chaotischer Stadtverkehr und fehlende sichere Parkmöglichkeiten ließen mich dann doch weiterfahren. 

Noch einmal hinauf auf 1200 Meter. Hier oben dann nur noch 19 Grad. Kurz vorher hatte ich noch alle Belüftungsmöglichkeiten meiner Bekleidung geöffnet, was mir jetzt fast Frostbeulen einbrachte 🥶😅. Zum Glück ging es zügig wieder hinunter, auf dieser Seite hatte ich nur noch 27 Grad. Kurz vor Pristina habe ich dann ein Hotel ausgesucht. Ich wollte die Hauptstadt des Kosovo in der Morgen Kühle durchfahren um dann in Richtung Nord Mazedonien abzubiegen. 

Noch eine Anmerkung: Das durchschnittliche Einkommen eines Kosovaren liegt bei 400€ monatlich. Der Liter Benzin kostet hier 1,88€. Sollte so manch einem deutschen Meckermors zu denken geben.

Ps. Wer im Kosovo in einer Bar/ Restaurant oder ähnlichem eine Toilette aufsucht, sollte Toilettenpapier dabei haben. Das gibt es hier so gut wie gar nicht auf öffentlich zugänglichen Toiletten