Tage im Wunderland

Vipassana mediation - das klingt spannend. Um 7 Uhr torkel ich noch halb verschlafen zum Raum „white rabbit“ und begegne dem Lehrer Yaron und drei weiteren Teilnehmern. Die Vipassana Meditation ist eine buddhistische Meditationstechnik aus Indien, bei der durch erhöhte Selbstaufmerksamkeit Einsicht in eine höhere Wahrheit erlangt werden soll. Vipassana bedeutet, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind und nicht, wie sie zu sein scheinen.

40 min - ohne Stimmen, Musik, führende Worte … das ist lang. Mein Geist driftet immer wieder ab und will nicht zur Ruhe kommen. Aber ich bleibe dran. Irgendwie schafft mich das, daher beschließe ich nach dem Frühstück - es gibt ausschließlich veganes Essen - gehe ich schlafen. Ich bin müde und noch irgendwie antriebslos.

Um 12.30 Uhr jedoch nehme ich an einem DIY flower Hairband workshop teil- und das, obwohl ich nicht kreativ bin. Aber meine Comfortzone ein wenig verschieben ,ist schon mein Ziel. Es wird wenig gesprochen, alle sind mit ihrem Handwerk beschäftigt. Neben mir sitzt Amelie - ab und zu tauschen wir uns aus, warten mit dem Erzählen aber bis nach der Stunde. Die Haarreifen - wirklich schön geworden - sind fertig, eine Teilnehmern braucht etwas länger, wir bleiben zu dritt bei ihr und leisten ihr Gesellschaft, kommen ins Gespräch. Weil in ihren Leben zu viel los ist - sie ist Schauspielern in den Staaten - ist sie hier und sucht Ruhe. In den kommenden Tagen ist Ashley wie ein Geist - selten sieht man sie, aber die Einsamkeit hat sie sich gewünscht. Nach dem Kurs unterhalte ich mich stundenlang mit Amelie und Clara- die beiden sind sehr jung, aber ernstzunehmende Gesprächspartnerinnen, sie kennen sich auch erst seit wonderland oder kurz vorher, sind seit Monaten allein auf Reisen und nun hier gelandet. In den kommenden Stunden und Tagen stelle ich fest, dass ich mit meinen 30 Tagen Urlaub raussteche - die meisten Frauen - egal welchen Alters oder ob aus Deutschland, Österreich, Südafrika, China …- sind seit Monaten allein unterwegs. Ob im Sabattjahr, als Pause im Studium oder vor dem Studium. als Geschenk an sich selbst, da die Kinder nun aus dem Haus sind …

Wir klicken, lachen, stellen die richtigen Fragen, suchen gemeinsam nach Antworten - es ist wunderschön.

Die gemeinsamen (vielen  und schweißtreibenden ) Yoga- und , Meditationsstunden oder Workshops bilden ebenfalls immer wieder Grundlagen für Gespräche.

• - „Oh mein Gott, die vinyasa class am Morgen war sooooo anstrengend, aber Betty - die Lehrerin - war toll“
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• -„danke, dass du mich zu der Yoga class geschleppt hast - das tat mir echt gut“
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• -„Und was nimmst du aus Aly‘s class mit? Ich denke, für mich waren die Sätze „the map is not the territory“ und „geh immer zurück zu den rohen Fakten und sei dir bewusst, dass der Großteil der Bewertung einer Situation unsere eigene Story ist, die wir auf die rohen Daten legen“ am eindrucksvollsten“
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• -„it’s simple but not easy“
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Die Lehrer (Cyclical Living for Women , HOME | Awaken with Aly) sind aus allen Ländern der Erde und geben jedem von uns Denkanstöße…

Denk und Gesprächsanstösse mit :

• - Shermaine: sie hat 2 erwachsene Töchter, ist aus Südafrika, lebt aber schon seit Jahren in Australien, und ist seit Monaten unterwegs : China, Vietnam , Thailand …allein, denn ihre Tochter hat sich nicht ausgekäst
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• - Amelie - sie ist aus Österreich, knapp 20 und genießt vor allem das freundliche Zusammensein mit andern Mädels. Sie berichtet, wie wohl sie sich fühlt, da ihr der freundliche Umgang von Frauen untereinander von zu Hause gar nicht so bekannt ist. Sie fühlt sich sehr wohl. Und ist zufrieden, dass sie jetzt wieder gesund ist, sie war in Indonesien, Singapur, und so weiter, und ist zwischenzeitlich immer wieder krank geworden
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• - Maria… Sie liebt das Reisen und hätte nie gedacht, dass sie nach acht Monaten dann doch wieder nach Hause geht. Sie stellt fest, dass sie mittlerweile zumindest für kurze Zeit satt ist. Satt vom neuen entdecken, vom Staunen, daher ist sie auch an diesen Ort gekommen, um einfach runter zu kommen, bevor sie wieder nach Hause fährt. In den Monaten war sie in Kolumbien, Nepal, und so weiter.
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• - Nadine: Hat ein Sabbatjahr genommen und ist mit ihrem Mann, er kommt aus Neuseeland, unterwegs. Er ist allerdings noch in Australien, weil er das Auto nicht verkaufen konnte, sie wollte aber unbedingt etwas alleine machen und ist deswegen hier beziehungsweise war auch schon auf anderen Inseln
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• - Clara ist ruhig, aber kommunikativ, interessiert, nachdenklich, sie kämpft noch mit sich, ob sie in drei Tagen hier die Yoga - Ausbildung anfängt, Zeit hätte sie theoretisch noch bis September. Ist sich aufgrund des Preises und aufgrund ihrer wenigen vor Erfahrungen mit Yoga sehr unsicher, wir werden sehen.
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Wir dödeln so vor uns hin, allein, zu zweit, in Gruppe. Und das meist aufm Boden sitzend. Mir tut wirklich langsam der Popo weh.