Veröffentlicht: 22.10.2023
Eigentlich wollten wir am Morgen den Shuttle Bus von der Stevens Clint Experience bis zum Leuchtturm nehmen, um die sechs Kilometer entlang der Steilküste zu Fuß zurück zu gehen. Auf den Bus warteten wir leider vergebens und so wurden aus den sechs Kilometern im Laufe des Tages dann ganz 18km...
Zunächst einmal fragte ich bei einer freundlichen Dame in der Stevn Klint Experience-Ausstellung nach, ob sie etwas über den Verbleib des Busses wisse. Leider konnte sie mir auch keine Auskunft geben, riet uns aber davon ab, den Weg zum Leuchtturm zu gehen, weil er nah an der Steilküste verlaufe und eventuell vom Sturm beschädigt sein könnte.
Also machten wir uns zunächst auf dem etwas breiteren Weg zwischen Feldern und Küste auf nach Rødvig, einem im Sommer von Touristen frequentierten Ort an der Küste.
Auch heute waren viele Besucher im Ort. Allerdings waren es wohl eher einheimische Schaulustige, die die Folgen der Sturmflut der vorletzten Nacht ansehen wollten.
Im Hafen sahen wir einige Boote, die nicht mehr im Wasser lagen oder deren Überdachung zerfetzt waren. Insgesamt waren dort einige Haufen mit Müll zusammengekehrt, die die Überreste von Booten und Strandbuden enthielten.
Von einem Schiff schaute nur noch der Mast aus dem Wasser.
Auch am Strand türmten sich die angespülten Steine: Aus einem Steinhaufen lugte gerade noch eine Bank heraus.
Als wir wieder zurück bei unserem Ausgangspunkt angekommen waren, wollten wir noch ein kleines Stück in die andere Richtung gehen - zumindest solange, bis uns der Weg zu schmal und zu dicht an der Abbruchkante erschien.
Zunächst führte der Weg aber über einige Felder, weit entfernt von der Küste und vorbei an einigen gemütlichen Rindern.
Als es näher an die Küste ging, war immer noch so viel Abstand zwischen uns und der Kante, dass wir ohne Bedenken weitergingen.
Die Kreideküste strahlte nach der Flut der vergangenen Tage in besonders schönem Weiß im Sonnenschein.
Unterwegs begegneten wir einigen anderen Spaziergängern und einer Herde Schafe, die gerade am Wegesrand ihr Mittagessen verspeiste.
In Højerup sahen wir die alte Kirche, die mitsamt Friedhof direkt an die Steilküste gebaut wurde.
1928 stürzten Teile des Friedhofs und der Chorraum ins Meer und heute war der Zugang zu dem Gelände versperrt.
Die neue Kirche wurde etwas weiter im Landesinneren errichtet - sicher vor einem Abbruch und Absturz ins Meer.
Daneben gab es eine Gaststätte, die uns mit Kaffee und Kuchen lockte, aber da wir nun so weit gekommen waren, wollten wir unseren Weg noch bis zum Leuchtturm fortsetzen.
Stevns Fyrcenter ist mit 41 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt von Stevns Klint.
Wir erklommen die enge Wendeltreppe, um den Ausblick von oben zu genießen.
Anschließend kehrten wir hier noch ins Gasthaus ein, um uns für den Rückweg zu stärken.
Nun gingen wir wieder zurück entlang der Steilküste, bis wir am Parkplatz im Boesdal Kalkbrud, dem alten Kalkbruch, wo wir unser Auto geparkt hatten, ankamen.
Am Abend fuhren wir noch in Richtung Møn, wo wir am nächsten Tag wandern wollten.