Veröffentlicht: 21.10.2023
Nachdem die Sturmflut an der Ostsee in der Nacht ihren Höhepunkt erreicht hatte und wir - trotz eines recht geschützten Platzes mitten auf Seeland - auch einiges von Sturm und Wind mitbekommen hatten, ließ der Wind nach und wir wagten uns wieder an die Küste.
Zuerst ging es in den kleinen Ort Faxe, der für seinen großen Kalkbruch mit vielen Fossilien bekannt ist. Im Kalkstein finden sich die Versteinerungen eines Korallenriffs, das hier vor über 60 Millionen Jahren am Meeresboden lag.
Im Geomuseum informiert eine moderne Ausstellung über die Entstehungsgeschichte und die Arten, die einst am Meeresboden lebten.
Wir hatten eine Führung mit Ausgrabung am Kalkbruch gebucht. Bei unserer Ankunft war das Museum menschenleer und wir bekamen dann auch eine Privattour mit unserem Guide, der uns zunächst im Museum wichtige Merkmale an Ausstellungsstücken zeigte.
Dann ging es hinunter in den Kalkbruch, in dem heute noch der Abbau stattfindet. Er steht aber auch allen (Hobby-) Fossiliensammlern offen - als einziger weltweit. Jeder kann hier nach schönen Stücken suchen und sie dann auch mit nach Hause nehmen.
Wir bekamen Hammer und Meißel und unser Führer erklärte uns, worauf wir achten sollten und was wir finden könnten.
So suchten wir 1,5 Stunden den Boden des Kalkbruchs ab und fanden immerhin einige schöne versteinerte Korallen, Reste von Krebs- und Schneckenabdrücken und sogar einen der selteneren Haifischzähne.
Um einige Steine reicher kehrten wir wieder zu unserem Wohnmobil zurück und fuhren weiter in Richtung Küste.
In Rödvig wollten wir eigentlich die frühere Raketen- und Kanonenstellung Stevnsfortet besuchen, in der heute ein Museum zum Kalten Krieg untergebracht ist. Allerdings standen wir vor verschlossenen Toren, obwohl es eigentlich noch geöffnet haben sollte.
Also fuhren wir kurzentschlossen weiter zum Erlebniszentrum Stevns Klint Experience im alten Boesdal-Kalksteinbruch an den Klippen.
In dieser Ausstellung geht es um den Asteroideneinschlag, der den Dinosauriern ein Ende bereitet haben soll.
Nur das kleine Säugetier Lucky überlebte und ist auch gleich als Plüschversion im Museums Shop erhältlich. Lucky soll Vorfahre aller heutiger Säugetiere sein und erinnerte äußerlich etwas an eine große Ratte mit einem langen Schwanz.
Wir unternahmen noch einen kurzen Spaziergang an die Küste. Für den nächsten Tag haben wir - auf Grund der guten Wetterprognose - eine längere Wanderung am Stevns Klint geplant. Heute war es noch immer recht stürmisch und regnerisch.
Einen Stellplatz für die Nacht zu finden, gestaltete sich dann schwieriger als erwartet: Wegen der Sturmschäden war der Hafen gesperrt und auch der Campingplatz im Ort war wegen umgefallener Bäume nicht mehr befahrbar. Netterweise durften wir aber auf dem Parkplatz vor der Schranke die Nacht verbringen.