Veröffentlicht: 15.04.2022
Am letzten Tag vor der Abreise ging es morgens wieder nach Funchal.
Wir besuchten den Botanischen Garten, der um die ehemalige Villa der Hoteliersfamilie Reid angelegt wurde.
In dem Garten versammeln sich eine Vielzahl verschiedener Pflanzen: auf Madeira heimische ebenso wie hierher aus allen Teilen der Welt angesiedelte.
Madeiras mildes Klima machte sie zur Blumeninsel: Um exotische Pflanzen an europäisches Wetter zu gewöhnen, wurden Pflanzen aus aller Welt zunächst hier gepflanzt, um sie später auch auf den Kontinent zu bringen.
So sind heute auf Madeira unzählige exotische Pflanzen zu bewundern, die hier Dank der fruchtbaren Vulkanerde wunderbar gedeihen.
Nach unserem Rundgang durch den Park ging es weiter nach Monte, das 550 Meter hoch über Funchal liegt.
Oben befindet sich die Wallfahrtskirche Igreja de Nossa Senhora do Monte.
An dieser Stelle soll ein junges Mädchen eine Marienerscheinung gehabt haben. Ihr Vater wollte ihr zunächst nicht glauben und ging selbst zu besagter Stelle. Dort hatte er zwar keine Erscheinung, fand aber eine kleine Madonnenfigur.
Direkt vor der Kirche steht ein Denkmal für Karl I., den letzten Kaiser von Österreich, der am 1. April 1922 auf Madeira im Exil verstarb.
Das Denkmal wurde 2004 anlässlich der Seligsprechung des Habsburger aufgestellt und war nach seinem kürzlichen 100. Todestag noch reichlich mit Blumen geschmückt - ebenso wie sein Grab in der Kirche.
Ein paar Schritte unterhalb der Kirche befindet sich die Abfahrtsstelle für die Korbschlittenfahrt, die von dem amerikanischen Fernsehsender CNN zu "einer der zehn coolsten Fahrten der Welt" gekürt wurde.
Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen und bestiegen einen der traditionellen Schlitten. Zunächst für diejenigen entworfen, die den Weg aus gesundheitlichen Gründen nicht zu Fuß antreten konnten, wurde der Korbschlitten im 19. Jahrhundert zum Transportmittel für reiche Herren bergab.
Damals ging es noch 4 km weit bis nach Funchal, heute werden die Touristen von zwei Fahrern, die die Schlitten bremsen, lenken und schieben müssen, 2 km weit gefahren.
Nach der zehnminütigen Fahrt holte uns der Bus an der Endstation wieder ab und die Fahrt ging weiter ins Nonnental.
Vor einfallenden Piraten flohen die Nonnen 1566 aus Funchal in das Tal, das nur über Bergpfade zu erreichen war. Anders als an den meisten Orten der Insel kann man von hier nirgends das Meer sehen - weshalb unsere Reiseleiterin meinte, sie würde nie hierher ziehen...
Im Ortskern von Curral das Freiras machten wir zunächst einen Stopp und wollten dann eigentlich 450 Meter zum Aussichtspunkt Eira do Serrado wandern. Dort zogen aber zunehmend Wolken auf, so dass unsere Reiseleiterin entschied, dass wir mit dem Bus nach oben fahren sollten.
Schnellen Schrittes ging es dann zum Aussichtspunkt, von dem aus wir noch einen schönen Blick über das Tal hatten. Kurz danach war oben tatsächlich alles zugezogen.
Wir machten die Wanderung nun von oben ins Tal. Zunächst ging es durch Kastanienwälder mit Nebel. In diesem Gebiet gibt es viele Esskastanien und hier findet das jährliche Kastanienfest mit allerlei Spezialitäten im Herbst statt.
Der Wanderweg war der alte Verbindungsweg, der bis in die 1950er Jahr die "Hauptstraße" nach Curral das Freiras war.
Je weiter wir den steilen Weg hinabstiegen, umso mehr klarte die Sicht auf.
Im Tal begrüßte uns schließlich strahlender Sonnenschein. Mit dem Bus ging es wieder auf den Berg, wo wir das Mittagessen im Restaurant zuerst mit Wolkenblick und dann mit Aussicht genießen konnten.
Damit ging unser letzter Tag auf Madeira zu Ende. Abends trafen wir uns mit der Reisegruppe zu einem Abschieds-Poncha (dem traditionellen Getränk auf der Insel mit Zitrone, Orange und Zuckerrohrschnaps).