Veröffentlicht: 11.04.2022
Heute ging es in den Nordosten von Madeira. Wir fuhren die Panoramastraße entlang, von der es an einigen Stellen sehr steil nach unten ging, die aber auch schöne Ausblicke bot.
Oberhalb von Faial machten wir einen kurzen Fotostopp um die Aussicht zu genießen, ehe wir weiter in das Dorf Santana fuhren.
Eigentlich sollte es "Santa Anna" (also heilige Anna) heißen, aber da Portugiesen gerne Buchstaben verschlucken blieb es dann bei der kürzeren Version (so erklärte es uns zumindest unsere Reiseleiterin).
Santana ist vor allem berühmt für die "Casas de Colmo", bunte Häuser mit Strohdächern, die fast bis zur Erde reichen.
In diesen Häusern wohnten die Inselbewohner früher auf engem Raum mit der Familie: Unten gab es neben dem Wohnzimmer das Schlafzimmer der Eltern und oben noch eine Kammer für die Kinder, die oft nur über eine Leiter außen erreichbar war.
Bei den Häusern, die heute noch bewohnt sind, gibt es immer noch keine Küche oder ein Bad im Inneren des Hauses, aber diese sind inzwischen hinter dem Haus angebaut.
Trotzdem gibt es nicht viele Familien, die heute noch in einem dieser Häuser wohnen: Inzwischen ist der Unterhalt des Daches, das mit dem einst kostengünstigen Stroh gedeckt ist, auch teurer: Inzwischen wird kein Weizen oder Roggen mehr angebaut und so ist es teuer, da das Dach alle vier Jahre erneuert werden muss. Allerdings gibt es staatliche Hilfen, damit diese traditionelle Art zu wohnen erhalten bleibt.
Nachdem wir Zeit hatten, um Santana und die Casas do Colmo anzusehen, fuhren wir wieder in die Höhe zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung.
Der Küstenweg von Quinta do Furao nach Sao Jorge ist einer der letzten traditionellen Pfade Madeiras und führte uns von einem Berg zum nächsten.
Der Weg war gut ausgebaut und bot stets einen schönen Blick auf das Meer.
Nachdem wir den Abstieg geschafft hatten, ging es dann steil wieder bergauf.
Unterwegs sahen wir viele Echsen, die die Sonnenstrahlen auf den Steinmauern entlang des Weges genossen.
Unser Weg schlängelt sich in Serpentinen bergauf und wieder hatten wir einen schönen Blick auf das Meer.
Genau wie am Tag zuvor zog sich der Himmel zu, als wir fast am Ziel waren und schließlich setzte dann auch der erste Regen ein. Da waren wir glücklicherweise schon oben angekommen und konnten unter dem Dach des Grillplatzes oben Zuflucht suchen. Die Nachzügler der Reisegruppe hatten leider nicht so viel Glück und wurden wieder nass...
Die Vorbereitungen für unser Picknick mit Aussicht hatten bereits begonnen: Im Grillkamin brannte bereits ein Feuer und Tische wurden vorbereitet. Lorbeer Zweige lagen bereits als Spieße bereit und wurden später mit Rindfleischstücken bestückt, die dann über dem offenen Feuer gegrillt wurden.
Diese Espetadas sind ein typisches Essen auf Madeira, das man im Restaurant essen kann, das viele Familien aber auch beim Ausflug zum Grillen mitnehmen.
Inzwischen hatten sich Regen und dunkle Wolken dann wieder verzogen und wir konnten die Aussicht auf den zurückgelegten Weg und die Küste genießen.
Nachdem wir gut gesättigt waren, entschieden wir, den Weg ins Tal nicht mit dem Bus, sondern erneut zu Fuß zurückzulegen, um noch einen kleinen Verdauungsspaziergang zu machen.
Unten angekommen verbrachten wir noch eine Weile an der Küste und beobachteten die imposanten Wellen.
Dann ging die Fahrt wieder zurück nach Canico, wo wir uns am Nachmittag Kaffee und Eis an der Promenade gönnten.
Dabei sahen wir die "Santa Maria", einen Nachbau des Flaggschiff von Christoph Kolumbus. Heute fährt es nicht mehr nach Amerika, sondern nur ein kleines Stück mit Touristen von Funchal an der Küste entlang...