Veröffentlicht: 08.05.2023
Um 04:00 Uhr ertönt die wichtige Nachricht aus den Bordlautsprechern, dass wir Palermo in einer Stunde erreichen und das man ab jetzt ein Stockwerk unter uns frühstücken kann. Wir ignorieren die Message und schlafen weiter. Erst um 05:00 Uhr als die Fähre in den Hafen einläuft erheben wir die müden Häupter und ziehen die Rüstung an. Kleine Katzenwäsche, Sachen zusammenpacken und runter in den 7. Stock, wo wir in der Lounges darauf warten, dass unser Parkdeck aufgerufen wird. Wir lernen einen jungen Franzosen kennen, mit welchem wir uns über Reiseerfahrungen und Planungen für die nächsten Motorradtouren austauschen. Dann sind wir dran - 7 Etagen runter in das Ladedeck G1, wo wir unser verzurrtes Moped von den Fesseln lösen. Schnell haben wir unser Übernachtungsgepäck verstaut und rollen in das noch dunkele Palermo hinaus. Wir leiden beide unter erheblichen Koffeinmangel, welchen wir um 06:10 Uhr in der Altstadt mittels eines allerbesten Cappuccino beseitigen können. Hoch lebe die Ariston-Bar, die schon so früh geöffnet hat. Wir verlassen Palermo auf der Westtangente und erklimmen den Monte Pelligrino, auf welchem wir einen tollen Blick auf das unter uns liegende Palermo genießen können. Die Zeit reicht auch noch für eine kurze Besichtigung des Doms von Monreale. Marita bekommt von einem netten Italiener um kurz nach 07:00 eine Rose geschenkt - was für ein netter Empfang auf Sizilien. Wir fahren an der Nordküste entlang und gelangen gegen 08:00 Uhr dank einer Fehlleistung unseres „stupido Garmin“ in eine Sackgasse am einsamen Sandstrand von Trapetto. Wir zögern nicht lange und nutzen diesen schönen Fleck Erde für ein „colazione tedesco“ - auf deutsch: Frühstück mit Brot, Wurst und Käse“. Auf italienisch hört es sich aber einfach schöner an. Dann geht es zügig weiter in Richtung Castellammare, wo wir um 10:00 Uhr einen frühzeitigen Check in ausgehandelt haben. Gerne bin ich bei solche Terminen 10 Minuten früher vor Ort, damit es keinen Stress gibt. Doch das reicht heute nicht, denn die Unterkunft ist nicht zu finden. Das Navi findet zwar die Straße, kann aber mit der Hausnummer 315 nichts anfangen. Irgendwann entdecke ich in einer Mail, dass der Gastgeber auch Koordinaten hinterlegt hat, welche uns dann mit 15 Minuten Verspätung zum Ziel bringen. Und wieder nehmen wir eine traumhafte Unterkunft in unseren Besitz. Wir erledigen unseren Einkauf in Castellammare und bereiten uns Abends ein schönes Gericht mit frischen Artischocken zu. Wir haben auf der Fähre Schlaf in einem nicht unerheblichen Ausmaß eingebüßt, welchen wir in unserem neuen Schlafgemach zeitig nachholen wollen. Die 3 Moskitos, welche auf uns gewartet haben, sind schnell gemeuchelt - dann ist es endlich still.