Veröffentlicht: 06.05.2023
Die Nacht hat es geregnet, der Himmel ist grau und so räkeln wir uns heute mal etwas länger auf der Matratze. Eine Besonderheit unserer kleinen Ferienwohnung ist es, dass wir einen Gutschein für 3 x italienisches Frühstück bekommen haben, welches wir in der ortsansässigen Bar einlösen können. Wir bekommen dafür jeder einen Cappuccino und ein Gebäckstück unserer Wahl. Der Cappuccino ist der Hammer, denn er wird aus einer teuer aussehenden italienischen Kaffeemaschine vermutlich mit mehreren Bar Druck herausgepresst. Im nahegelegenen Allimentari testet Marita ihre Italienischkenntnisse beim Einkauf einiger Lebensmittel. Nachmittags fahren wir auf kurvenreichen Straßen eine schöne Einkaufstour nach Isili. Vor einer Bank kommen wir mit einem Sarden ins Gespräch, welcher viele Jahre in Deutschland gearbeitet hat. Das Gespräch ist ein geiler Mix aus Italienisch, Deutsch, Gestik und Mimik. Dagegen sieht eine Konversation mit Google-Translator richtig arm aus. Er staunt jedenfalls, dass wir es mit dem Moped über diesen ramponierten Pass nach Seulo geschafft haben.Dann geht es zurück und wir genießen Frutti di Mare mit Spaghetti.
Erkenntnisse am 2. Tag:
Erkennt man als Autofahrer einen Fußgänger, hupt man wen man ihn kennt und winkt ihm zu. Kennt man ihn richtig gut, also „Famiglia“ dann hupt man zweimal und winkt - hält vielleicht auch mitten auf der Straße an und tauscht Neuigkeiten aus, bis andere dahinterstehende Autos ebenfalls hupen - nicht weil sie auch jemanden kennen, sondern weil sie weiter wollen. Wir selbst sind durch unsere vielen Spaziergänge inzwischen im Dorf recht bekannt und haben dadurch die erste Stufe dieser Begrüßungsregeln erreicht. Autofahrer begrüßen uns mit einem Lächeln und winken uns zu - hupen aber nicht. Irgendwie gehören wir schon ein bisschen zum Dorf - das erzeugt ein schönes Gefühl.