Veröffentlicht: 06.10.2018
Am Montag, dem 1.10. verabschiedeten wir uns aus Vegas. Unsere Route führte uns durch das "Death Valley" über Lone Pine bis Bishop, an den östlichen Rand des Yosemite Nationalpark.
Wir starteten mit den obligatorischen 45 Minuten Verspätung. Wir wissen beide nicht warum, aber es funktioniert immer wieder. Aus 8 Uhr wird 8.45 Uhr, aus halb 9 wird Viertel 10. Das gilt es definitiv abzustellen. Zumal der Tag ja nicht länger wird, wenn man kurz nach dem Start noch nen Kaffee beim "Goldenen M" holen möchte und vor einem die Großbestellung des Monats aufgegeben wird. Es war erst der 1., aber ich glaube das übertrifft keiner...
"Gut gelaunt" ging's nun auf die Piste. Wir fuhren südöstlich, über "Shoshone", in den Nationalpark. Auf dieser Strecke kommt man, über den "Jubilee Pass", an gleich zwei Attraktionen vorbei. Der Pass ist schon eine Attraktion für sich allein. Wirklich eine sehr interessante Strecke und echt zu empfehlen.
Die Temperaturanzeige im Auto kletterte unaufhaltsam in die Höhe und erreichte bei unserem 1. Stopp 41 Grad. "Badwater" empfing uns kurz vor 12 Uhr Mittags mit seiner ganzen Wucht an heißer, trockener Luft. Wir waren am tiefsten Punkt Nordamerikas angekommen. 85,5 m unter dem Meeresspiegel liegt die Wüste aus Sand und vertrockneter Salzkruste. Eine kleine Pfütze zeugt von dem ehemaligen See bzw. von den wenigen Regenfällen. Das Wasser ist aber auf Grund des Salzgehaltes ungenießbar. Zum Glück hatten wir an die 10 Liter Wasser im Auto und machten davon auch reichlich Gebrauch. Was uns immer wieder wundert, dass wir unterwegs auf der Straße höchst selten mal andere Reisende treffen. Kommt man allerdings an so einen Attraktionspunkt, dann sind da Menschenmengen, so dass die großzügigen Parkplätze knapp werden. Viele der Besucher begaben sich auf den Weg zur Wanderung zum Mittelpunkt dieser kargen Fläche (schätzungsweise mind. 2 km). Wir entschieden nach 100 Metern, dass heute nicht das schönste Wanderwetter ist und drehten, zusammen mit einem Ehepaar aus Aschaffenburg, zum Parkplatz um. Das waren wirklich nette, unterhaltsame Weggefährten und unsere Wege sollten sich diesen Tag noch öfter kreuzen. Die Fahrt ging weiter und wir nahmen einen kleinen Umweg in Kauf. Nicht weit nach "Badwater" ging es rechts in die Berge hinein, weg von der Hauptstraße, aber trotzdem schön asphaltiert. Vom "Artist's Drive" hatten wir bisher nur gelesen und konnten uns nichts besonderes darunter vorstellen. Um so größer war unser Erstaunen, was wir auf dem ca. 15 km langen Loop durch Felsen und Schluchten zu sehen bekamen. Unterschiedliche Gesteinsgebilde mit einer Farbgestaltung, welche die gesamte Farbpalette zu bieten hatte. Absolut empfehlenswert!
Nach dieser tollen Einlage ging es weiter zum "Zabriskie Point". Hier erwartete uns ebenfalls eine sehr bizarre Felslandschaft, welche durch Erosion geformt wurde. In diesem Gebiet um "Furnace Creek" wurde früher Borax abgebaut und nach Herrn Zabriskie, einem der Geschäftsführer, wurde dieser Gebirgszug bzw. diese Gesteinsformation benannt.
Nach etlichen Fotos ging es nun in westliche Richtung weiter. Einen Kurzstopp legten wir noch an den "Mesquite Sand Dunes" ein, wo man sich vorkommt, als sei man wirklich mitten in der Sahara oder einem riesengroßen Strand. In der Ebene, zwischen den Bergen, sammelt sich der abgetragene Sand zu riesigen Dünen, ohne das hier eine menschliche Hand Unterstützung leisten muss. Echt Wahnsinn, meinten auch die Aschaffenburger. Kurz vor Ausfahrt aus dem Valley gab es noch eine Baustelle, die uns nochmal reichlich 30 Minuten wertvolle Zeit kostete. Zusätzlich und als Konsequenz für den hohen Wasserkonsum, kam noch ein Stopp am "Father Crowley Overlook" hinzu. Hier allerdings mit einer kleinen Flugshow der US-AirForce, welche ihre F-18 Kampfjets durch die engen Felsschluchten prügelten. Die Abteilung "Aschaffenburg" trafen wir hier zum 3. und vorerst letzten Mal. Wir verquatschten uns auch wieder und so war es mittlerweile 17 Uhr. Eigentlich wollten wir da schon fast in Bishop sein.
Meinen heimlichen Wunsch, bei dem kleinen Örtchen "Lone Pine" noch einen Abstecher in die "Alabama Hills" zu machen, konnte ich somit "ad acta" legen. In und um "Lone Pine", am Fuße des Mt. Whitney, wurden früher zahlreiche Westernfilme gedreht. Zum Beispiel spielen einige Szenen von "Django" in den "Alabama Hills". Dieser Besuch muss also bis zum nächsten Mal warten.
Zügig fuhren wir nach Bishop, immer im Schatten der Gebirgswand entlang der Ostflanke der Sierra Nevada. Das Licht des Sonnenuntergangs prallte gegen die Felswände und es fiel schwer, sich auf die Straße zu konzentrieren. Echt klasse was die Natur aus Licht und Stein so zaubern kann. Als wir im "Townhouse Motel" in Bishop ankamen war es bereits dunkel. Wir durften für eine Nacht ein wirklich sehr schönes Zimmer in Beschlag nehmen. Ausgestattet mit allem was das Herz begehrt, hält man es hier auch mal ne Woche oder länger aus. Der Pool wurde natürlich noch bebadet, allerdings war das Wasser kälter als der Gebirgsbach bei Sedona, so dass sich die Schwimmkilometer in Grenzen hielten. Zur Abhärtung war das ideal, schließlich ging es am nächsten Tag in den Yosemite Nationalpark.