Veröffentlicht: 13.12.2018
Hallihallo ihr Lieben!
Ich weiß, mein letzter Blogeintrag ist schon ein Weilchen her und dementsprechend habe ich auch schon einige Ortswechsel hinter mir. Um genauer zu sein befinde ich mich nicht nur an einem anderen Ort, sondern auch gleich noch in einem anderen Land. Überraschung!!
Nachdem ich mit der Niederländerin den Zug nach Bangkok genommen habe und wir dort gegen 20 Uhr gelandet sind, musste ich schon am nächsten Tag Abschied von ihr nehmen. Obwohl wir nur 3 Tage miteinander verbracht haben, fand ich das unfassbar schwer, aber sie meinte nur, dass das zum Reisen dazugehört und damit hat sie Recht. In Bangkok selbst habe ich noch Chinatown und den Tempel "Wat Phra" besichtigt und schließlich endlich den Bus nach Siem Reap (Kambodscha) gebucht, weil ich ab dem nächsten Tag Thailand verlassen musste.
So saß ich am 4.Dezember im Bus nach Siem Reap und war die ganze Zeit der festen Überzeugung, dass ich Thailand nur für eine Nacht verlasse. Doch kurz vor der Grenze stoppte der Bus und der Busfahrer sammelte die Pässe ein und wollte natürlich das Geld für das Visum haben. Ich, verpeilt wie ich halt bin, habe mich in keinster Weise informiert und so lief mir beinahe die Spucke aus dem Mund als ich erfuhr, dass das Visum 40 € kostet. Ja, das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte, aber gleichzeitig musste ich Thailand verlassen. Während der Busfahrer eine ganze Stunde mit unseren Pässen weg war, hatte ich den Entschluss gefasst, jetzt einfach Kambodscha zu bereisen. Und seid euch sicher, dass war für mich eine genauso heftige Überraschung, wie für euch jetzt. Herzlich Willkommen im Backpackerleben. Ich glaube dieser Tag war für mich bis jetzt der anstrengendste Tage, weil ich einfach nur überfordert mit allem war. Doch zuerst musste ich das Visum bekommen. Nach einer Stunde bekamen wir unsere Pässe zurück mit einem Visum für Kambodscha und ich dachte mir nur "Wow, das war einfach, warum hast du dir so Stress gemacht?". In diesem Moment war mir aber noch gar nicht bewusst, dass das noch gar nicht der wichtige Part. Denn die eigentliche Grenze hatten wir ja noch gar nicht überschritten. So fuhren wir mit dem Bus zur Grenze und die Anspannung stieg konstant. Dort erschien mir alles unfassbar hektisch und bevor wir über die Grenze durften, wollte der Busfahrer uns noch einen 20 minütigen Vortrag in der prallen Sonne über Kambodscha halten, was alles für mich noch unrealer machte. Der eigentliche Grenzübertritt war aber nicht so, wie ihr ihn euch jetzt vielleicht vorstellt. Nein, es waren keine brennenden Autos oder Busse auf der Straße, mir hing auch kein Bettler direkt am Bein und ich habe auch Niemanden mit einer Waffe gesehen. Aber Ja, man merkt innerhalb von Sekunden, dass man ein noch ärmeres Land betritt und vor allem ein weniger touristisches, aber letzten Endes haben alle ohne Probleme ihr Visum bekommen. Gegen 20 Uhr kam ich im Hostel in Siem Reap an und war einfach nur geschafft. Irgendwie hatte dieser Tag wirklich viele Nerven gekostet und es war so unfassbar aufregend und vor allem neu. Und ich war echt stark verunsichert, da ich mich nun wieder auf alles einstellen musste. Ein neues Land, eine andere Sprache, eine bzw. neue Währungen (sie haben nämlich kambodschanische Riel UND US-Dollar) und neue Sitten. Klar, grundsätzlich ist Kambodscha Thailand sehr ähnlich, aber eben auch nur ähnlich. Die nächsten Tage nahm ich mir also die Zeit alles zu erkunden und mich daran zu gewöhnen. Außerdem besuchte ich natürlich die berühmten, weltweit bekannten Tempel von Angkor Wat. Das war wirklich beeindruckend und langsam gefiel mir die kambodschanische Atmosphäre immer mehr. Trotzdem hatte ich das Gefühl Siem Reap einfach verlassen zu müssen, also schaute ich einfach auf die Karte und entschied mich für Battambang. Auf dem Weg nach Battambang lernte ich gleich noch ein anderes Mädchen kennen, welches sogar auch im selben Hostel übernachtete wie ich. Mit ihr und noch drei weiteren Backpackern erkundete ich die nächsten Tage Battambang und fühlte mich wirklich wie ein Touri. Denn mittels TukTuk wurden wir von einer Attraktion zur nächsten gefahren und unsere Fahrer (übermotiviert wie er war) hielt noch an gefühlt tausenden verschieden "Mini-Attraktionen". So hielten wir alle 10 Minuten und schauten uns irgendwas an (teilweise hatten wir keine Ahnung, was er uns zeigen wollte), was aber schon wieder lustig war. Unsere großen Attraktionen waren schließlich die Bamboo-Train (es gibt nur eine Schiene, wenn also ein Wagen aus der anderen Richtung kommt, dann muss ein Gruppe das ganze Gerüst abbauen), eine Weinanlage (dort konnten wir sogar eine kleine Weinverkostung machen), der Banan-Tempel (dieses Mal musste man nur 300 Stufen hochlaufen), die Killing-Cave und letzten Endes noch die Bat-Cave, aus der gegen 17:30 Uhr Millionen von Fledermäusen losfliegen und auf Essenssuche gehen. Das war wirklich ein typischer Touristentag. Nachdem ich noch eine Nacht dort verbracht habe, wollte ich zusammen mit Anne (dem Mädchen aus dem Bus) in Richtung Süden starten und ein bisschen den Strand genießen. Also buchten wir einen Nachtbus nach Sihanoukville. Ich stellte mir einen einfachen Bus vor, der einfach über Nacht fährt (denn das ist für mich die Definition eines Nachtbusses), aber tatsächlich sind wir mit einem richtigen Schlafbus gefahren. Ihr müsst euch das mal vorstellen, es waren richtige Betten in diesem Bus, mit Kissen und Decken! Doch die Klimaanlage war so so so kalt eingestellt, dass ich überhaupt nicht schlafen konnte, aber die Erfahrung war trotzdem super. In Sihanoukville angekommen musste ich von Anne Abschied nehmen, da sie noch auf Freunde von sich wartete. Und ja, ich bin jetzt hier auf der Insel Koh Rong Samloem und halte meinen Bauch in die Sonne. Ich bin in einem seeehr entspannten Hostel und am Anfang war ich so begeistert, wie unfassbar glücklich dieser Besitzer mit allem ist. Nachdem er mir 10 Minuten später stolz seine Marihuana-Pflanze auf dem Dach zeigte, wusste ich auch warum er die ganze Zeit am Dauergrinsen ist. Dementsprechend ist die Atmosphäre dort extrem entspannend, was aber manchmal auch etwas anstrengend ist. Also sitze ich jetzt hier am Strand auf einer wunderbar kleinen untouristischen Insel und genieße mit einer Gruppe aus Backpackern die Zeit.
Hui, das war jetzt sehr viel und wahrscheinlich auch ein bisschen verworren, aber es ist wirklich schwer die ganzen Erinnerung zusammenzufassen, da jeden Tag so unfassbar viel passiert. Inzwischen bin ich hier sehr gut in Kambodscha angekommen und fühle mich unendlich frei. Auch wenn der erste Moment irgendwie ein Schock war, da ich mich kopftechnisch überhaupt nicht auf Kambodscha eingestellt hatte, sondern auf den Norden Thailands, bin ich sehr froh hier gelandet zu sein. Denn ihr glaubt gar nicht wie schön es ist, mal nicht in eine chinesische Gruppe zu laufen, die alle zwei Meter stoppt und gefühlt 500 Fotos macht. Einzig und allein muss ich mich noch an die schlechten Straßen in Kambodscha gewöhnen, denn die Straßen bestehen eigentlich nur aus Schlaglöchern (trotzdem rasen die Busfahrer), sodass sich die Busfahrt wie eine Hüpf-Achterbahnfahrt anfühlt und man nicht selten mit Poschmerzen aus dem Bus steigt. Aber hey, die blauen Flecken lohnen sich und so hat man immer etwas zu lachen (Vor allem wenn der Busfahrer aufgrund der Schlaglöcher versehentlich ständig auf die Hupe drückt und somit alle beinah-einschlafenden Leute wach hält.) Achja… Man kann es sich hier wirklich gemütlich machen und jeden einzelnen Tag genießen und genau das mache ich auch momentan. Trotzdem ist es komisch zu wissen, dass bei euch die Weihnachtszeit begonnen hat und bald alle zu Hause gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Macht es euch schön und vor allem lasst euch nicht von der Weihnachtszeit stressen, denn sonst verfliegt der Weihnachtszauber. Bis dahin fühlt euch lieb gehabt und geknuddelt. :)