on my way
on my way
vakantio.de/onmyway

Pardies Nilaveli

Veröffentlicht: 09.04.2017

Vom Bett aus können wir den Sonnenaufgang am Horizont erkennen. Es ist 6.00 Uhr und eigentlich viel zu früh um aufzustehen. Also bleiben wir noch ein bisschen liegen und dösen vor uns hin.

Nach dem Frühstück geht es mit dem Gestern gebuchten Boot und zwei Franzosen zum Coral Reef. Das erste mal wieder Schnorcheln, ich bin ganz aufgeregt, ob wohl das zu australischen Zeiten bei
mir ja zum Tages Geschehen gehörte. Aber das ist ja nun auch bald sieben Jahre her. Unser Guide hüpft als erstes rein, danach folgen wir ihm brav. Er schwimmt voraus und hält hier und da für eine Muschel, einen Seestern oder einen besonderen Fisch an. Nach 30 Minuten bin ich wieder im Schnorchel Flow und total glücklich endlich wieder im Wasser zu sein. Für den zweiten Schnorchel Gang fahren wir einmal um die kleine Insel und betrachten das Riff von der anderen Seite. Es ist einfach herrlich, die bunten Fische und eine Vielzahl an Korallen zu bewundern. Es ist immer wie in einer anderen Welt. Man taucht ein in eine friedliche Atmosphäre. Am Kopf knistert es, der Atem wird schneller und der Puls steigt und trotzdem fühle ich mich pudelwohl. Die Wellen sind relativ seicht, ab und zu hat man das Gefühl die Korallen mit dem Bauch zu berühren, aber in Wirklichkeit ist man doch ausreichend entfernt. Nach zwei Stunden geht es wieder Richtung Land. Kurzer Zwischenstopp da unser Guide uns noch einen Tintenfisch angelt und uns zeigen möchte wie schön schwarz die Tinte ist. Kleiner Scherzkeks...

Zurück an der Unterkunft ist erstmal pausieren angesagt. Mutti liest und ich liege in der Hängematte und schreibe. Ein bisschen Wind bläst mit um die Nase. Hier im Schatten sind es trotzdem ca. 30 Grad.
Zum Mittag gibt es Hühnersuppe, Sandwich und frisch gepressten Ananassaft. Als Nachmittagsprogram haben wir uns eine kleine Erkundungstour nach Trincomale vorgenommen. Gegen 15 Uhr brechen wir auf, wir wollen versuchen den Bus in die Stadt zu nehmen. Auf dem Weg zur Hauptstraße kommt ein Tuktuk und wir können bei der Hitze doch nicht wiederstehen und nehmen die Dienste des Tuktuk-Fahrers an. Die Fahrt in die Innenstadt dauert ca. 30 Minuten für die ca. 18 km. In der Innenstadt ist totaler Trubel. Es sind unzählige Tuktuks, Mopets, Busse und Menschen auf der Straße. Wir wechseln Geld auf einer Bank und spazieren dann Richtung Ford. Eine kleine bergige Landzunge die vor der Altstadt von Trinco in den Ozean ragt. Das Gelände ist militärisch unter Kontrolle und die Arme hat hier Baracken und Übungsplätze. Passiert man das alte Eingangstor von 1668 schlängelt sich ein Nimbaum gesäumter Weg den Berg hoch, vorbei an Unterkünften der Soldaten, vorbei an Rehen, Hunden, Affen und Kleintieren. Am Ende des Berges befindet sich der Eingang zur Tempelanlage. Hier hinterlässt man die Schuhe bei einem Aufpasser und läuft dann barfuß weiter, vorbei an Souvenir Ständen bis zum Plateau des Berges. Hier angekommen erwartet uns eine große blau-weise Statue und ein bunter Hindu-Tempel. Im Inneren wird sich gerade auf die 17 Uhr Session vorbereitet. Es werden alle Räucherstäbchen entzündet und Obst in den Tempel getragen. Ein Mönch betätigt die Glocke, bringt Blumen und Räucherduft zu den einzelnen kleinen schwarzen Statuen am Eingang des Tempels und streitet danach zurück zum Inneren und die Zeremonie beginnt mit lauten "Ohm"-Rufen und hinduistischen Gesängen. Es wird Obst geopfert und alle stehend betend und gespannt dabei zu. Ein beeindruckender Moment und doch fühle ich mich fehl am Platz. Wir schleichen uns leise rückwärts wieder aus dem Tempel. Man möchte die Zeremonie in keinster Weiße stören. Alle wirken so gefesselt und berührt.

Der Abstieg im Abendlicht ist sehr stimmungsvoll und peaceful. Es war eine gute Entscheidung im Abendlicht diesen Ausflug anzutreten. Langsam kommt der Hunger und da wir heute nicht rechtzeitig in unser Unterkunft Dinner bestellt haben, wollen wir ein Restaurant hier in Trinco testen. Ich bin noch skeptisch und verlasse mich voll und ganz auf Muttis Erfahrung in Südostasien. Wir betreten ein dunkles Lokal mit wenigen Plastetischen und abwaschbaren Tischdecken. Zwei korpulente Frauen stürzten sich auf uns. Mutti bestellt "two curry" und wir werden bis nach Hinten geführt. Hier erhalten wir einen Teller in Plastefolie, wir lösen die Folie und können uns aus fünf Plastetöpfen unser Curry selbst zusammen stellen. Es gibt Reis, Linsen-, Möhren-, Bohnen-und Wirsinggemüse und natürlich Papadam als Snack dazu. Ich bin noch immer skeptisch, es ist mein erstes Mal in so einem Lokal außerhalb der gewohnten westlichen Welt und so stopfe ich vorrangig mein Essen in mich hinein. Meine Tasche lege ich auch nicht ab, ich bin einfach zu angespannt. Mutti hingegen lässt es sich schmecken, bedankt sich bei den Köchinnen und möchte noch mehr vom leckeren Wirsinggemüse mit Kokosmilch. Ich bekunde mein Vorzüge zu Papadam und wir bekommen gleich die ganze Tüte auf den Tisch gestellt. Das Essen kostet zusammen gerade mal 700rs (ca.4,50€) inklusive einer Liter Wasserfläche die wir in wenigen Minuten in uns hinein gekübelt hatten. Aufregend, aber ich habe das Gefühl endlich angekommen zusein.

Draußen wird es dunkel und da unser Bus gerade abgefahren ist entscheiden wir uns wieder für ein Tuktuk. Ich versuche zunächst den Fahrer von vorhin anzurufen, erreiche ihn aber nicht und wir nehmen einen der vielen anderen Fahrer die an der Busstation warten. Durch das nächtliche Treiben von Trinco düsen wir ohne viel Rücksicht Richtung Norden. Überholen, hupen, stark bremsen, alles dabei. Unterwegs werden wir noch von der Polizei raus gewunken und der Fahrer muss seine Papiere zeigen. Da alles in Ordnung scheint, geht es weiter. Wir biegen wieder auf unsere kleine Seitengasse ab und lassen uns von den vielen Schlaglöcher durchschütteln. Jetzt regnet es auch noch und wir sind zufrieden nicht den Bus genommen zu haben. Müde und erschöpft falle ich direkt ins Bett. Ein schöner Tag mit vielen kleine Highlight und am Ende bin ich auch ein bisschen stolz alles gemacht zu haben.

Antworten

Sri Lanka
Reiseberichte Sri Lanka
#srilanka#trincomalee#nilaveli#schnorcheln#hindutempel