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Nha Trang und Da lat

Veröffentlicht: 28.09.2019

Nach einem 6-stündigen Aufenthalt aufgrund von Flugverspätung kamen wir in Nha Trang an. Mit einem Busfahrer, der uns das Gefühl gab, an einem Rennen bei Mario Kart teilzunehmen, rasten wir ohne Rücksicht auf Verluste in die Stadt. Angepriesen als Miami Beach von Vietnam, wurde uns schnell klar: wir sind am russischen Ballermann von Vietnam gelandet. Alle Schilder, Geschäfte und Angebote waren auf Russisch. Laut den Einheimischen gibt es billige Direktflüge von Moskau, was wohl dieses Phänomen erklärt.

Von der erhofften Entspannung konnte auch nicht wirklich die Rede sein. Wir dachten, wir gönnen uns mal was, aber wir waren in einem touristischen Massenbunker untergebracht. Bier wurde da schon zum Frühstück ab 8:30 Uhr getrunken, wilde Partys auf aufblasbaren Einhörner wurden im Pool gefeiert, im Spa-Bereich wurde während der Massage geföhnt und telefoniert und die Leute waren ungewohnt unfreundlich. Kein schöner Platz und so fuhren wir nach 4 langen Tagen mit dem Bus in die Berge nach Da lat. Die Fahrt war ein weiteres Abenteuer. Die beiden Busfahrer sprachen kein einziges Wort, egal auf welcher Sprache, so dass wir nicht mal wussten, ob wir im richtigen Bus waren, und rasten so unkontrolliert über die engen Straßen, dass wir mehrfach Unfällen nur knapp entgingen.

In Da lat wohnten wir in Mr. Rot's Secret Hotel, ein kleines Hotel von Einheimischen geführt, sehr familiär und herzlich. Nach der nervenaufreibenden Busfahrt beschlossen wir, erstmal einen Kaffee zu trinken und landeten in einem super netten kleinen Kaffee, wo Leute aus aller Welt mit Einheimischen zusammen arbeiten und so vertrödelten wir den ganzen Nachmittag dort bei Avocadobrot, Eistee, Kaffee und Bier :D 

Am nächsten Tag nahmen wir mit Australiern, Israelis und einem Amerikaner an Mr. Rot's berühmter Secret Tour teil. Mr. Rot, laut dem Amerikaner "a real character", brachte uns im ersten Teil der Tour in ein Dorf nahe seiner Heimat in den Bergen. Das ist nach dem Vietnamkrieg gar nicht so unproblematisch, weil während des Krieges Soldaten als Touristen getarnt in diese Dörfer gingen und die Bewohner dort töteten. Mr. Rot spricht aber die Sprache dieser Dorfbewohner und so bekamen wir einen sehr authentischen Eindruck des Lebens dort, der uns bis abends noch sehr beschäftigte. Die Leute leben in wirklich ärmlichen Verhältnissen, zum Teil mit 14 Kindern, haben andererseits so viele Traditionen und gemeinsame Rituale, dass wir nur staunen konnten über diese fremde Welt und wir auch über unser eigenes Leben nachdachten. Am Mittag aßen wir in einer Küche des Dorfes Reisnudeln mit Gemüse und zum Nachtisch bekamen wir landestypische Früchte mit einer Erklärung zu jeder Frucht, was wirklich interessant und lecker war. Außerdem erklärte uns der Cousin von Mr. Rot (der verwirrenderweise "Jessica" hieß), welche typischen Handzeichen in Vietnam (nicht) verwendet werden. So bedeuten zum Beispiel gekreuzte Finger, die bei uns "viel Glück" heißen hier so viel wie "fuck you".... Gut zu wissen :D am Nachmittag fuhren wir in eine Seidenspinnerei, auf einen Markt und zum zweitgrößten Wasserfall Vietnams, dem "elephant waterfall". Da kletterten wir auf abenteuerlichen Wegen die Felsen hoch und wurden aber mit spektakulären Ausblicken belohnt. Zum Abschluss gab es noch ein "Abendessen": gegrillte Heuschrecken, eine Spezialität des Landes- das Dschungelcamp 2020 kann also kommen... 

Abends gönnten wir uns ein richtiges Abendessen und wollten auf dem Rückweg noch einen Absacker in einer Bar-Garage neben unserem Hotel trinken. Da haben wir uns direkt in einen kleinen Hund verliebt, den Aufpasser der Bar. Ein stolzer kleiner Hund, der im Pinguingang und mit rausgestreckter Brust sein Territorium aufmerksam bewacht. Man muss dazu sagen, dass dieser Hund eindeutig ein Er war, aber Sue hieß.... Alles etwas anders hier.... Überlegen jetzt auf jeden Fall, wie wir den He-She-Sue am besten nach Deutschland bekommen :D 

Heute fliegen wir weiter nach Saigon, wo wir morgen eine Gruppe treffen, mit der wir durch Kambodscha reisen werden. 

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