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Voller als der Mond

Veröffentlicht: 26.01.2024

26.01.2024

Nachdem wir gestern morgen sehr hungrig aufwachten, zogen wir uns irgendwelche unserer Klamotten über, schwangen uns auf Daisy und fuhren erneut zum Yoga Café. Es gab leckeren Obstsalat mit einer kleinen Portion Yoghurt und Müsli. Wir hatten das Gefühl, dass wir unbedingt mal Vitamine brauchen. Bei dem ganzen Essen gehen, vergisst man manchmal echt, auf Nährstoffe zu achten. Wenn man dann auch noch Probleme mit der Verdauung hat, was immer mal wieder vorkommt, dann spürt man das irgendwann.

Zurück im Bungalow legten wir uns erst noch einmal kurz hin und machten uns langsam fertig für den Abend. Kaltes Duschen tut manchmal echt so gut und belebt uns wieder. Wir hübschten uns etwas für die Fullmoonparty auf und warfen uns in unsere süßen neuen Oberteile. Das Taxi kam um 17:05 Uhr. Wir sammelten noch 4 andere Leute ein. Leider ist unsere Lage wirklich genau am anderen Ende der Insel wie der Hafen. Daher waren wir allein eine gute Stunde auf der Straße unterwegs, bevor wir auf‘s Boot stiegen. Ohje. Wellengang ist ja erstmal nichts allzu schlimmes… wenn die Wellen aber so hoch sind wie sie es gestern waren und das Boot kurzzeitig fliegt und wieder auf‘s Wasser knallt, dann wird es echt unangenehm. Ohne Festhalten ging da gar nichts. Es wurde sogar empfohlen, eine Schwimmweste anzulegen. Die Fahrt haben wir zum Glück echt gut überstanden und waren heilfroh, als wir von Bord gegangen sind. Ausgestattet mit Armbändchen zogen wir los, den Menschenmassen hinterher. 

Wir mussten uns dringend eine Grundlage schaffen, daher entschieden wir uns für Pizza. Da die Bedienung in dem einen Laden uns leider über 30min lang nicht bedient hat und unsere Mägen wirklich am Boden hingen, entschieden wir uns für eine andere Pizzeria. Seeeehr guter Entscheidung. Das dazu bestellte Chang stieg uns auch unmittelbar in die Birne. 

Auf dem Weg zum Strand hielten wir an einem Stand der uns ein Bucket mit einem leckeren Cocktail verkaufte und an dem wir zusätzlich die Möglichkeit hatten, uns mit Schwarzlichtfarbe zu bemalen. Wahre Künstler sind wir. Wow, war das schön. 

Am Strand angekommen hatten wir tatsächlich mit noch mehr Menschen gerechnet, aber es war auch erst 20:45 Uhr. Während wir uns so umschauten und ein Erinnerungsfoto knipsten, kamen plötzlich 3 bekannte Menschen auf uns zu. Die Soldaten. Wir hatten echt nicht damit gerechnet, die auf der Fullmoonparty nochmal wiederzusehen - bei 20.000 BesucherInnen. Der Abend verlief auf jeden Fall anders als von uns geplant. Es ist alles gut gegangen, uns ist nichts passiert. Aber wir erlebten durchaus Menschen, die voller als der Mond waren. Die Musik war laut, wenn auch nicht immer ganz unserem Geschmack entsprechend. Die Menschenmassen tanzten und feierten, hatten Spaß. Auch an uns ist der Alkoholpegel nicht vorbei gegangen. Wir erlebten unseren ersten und hoffentlich einzigen Streit mitten in der Nacht. Trotz allem haben wir die andere nicht zurück gelassen und versucht, uns zusammen zu raufen. Wir bekamen nachts kein Boot mehr und verbrachten die Nacht auf Koh Phangan. Am Morgen schnurrten uns kuschelige Kater um die Köpfe. Nur langsam kamen wir in die Gänge und schafften es irgendwann, einen Bananenshake zu trinken und uns auf den Weg zum Hafen zu machen. Wir kauften uns 2 Tickets für das nächste Boot nach Koh Samui. Die Fahrt war genau so schlimm wie die Hinfahrt. Nur mussten wir noch etwas mehr lachen, weil ein paar Leute auf dem Boot klitschnass wurden. Eine hat sich ihre Taucherbrille aufgesetzt! Wahrscheinlich stecken wir morgen in deren Rolle… 

„Ich glaube da draußen fackeln gerade Stromleitungen ab“ - „Nein, das ist bestimmt Feuerwerk..!“

Auf Koh Samui angekommen, mussten wir noch irgendwie an das andere Ende der Insel kommen. Netterweise hielt eine sehr sehr liebe Taxifahrerin an und fragte wieviel Geld wir zahlen können. Wir sagten: „800 Baht“. Sie sagte: „1000“. Wir: „800“. Sie: „ok!“ Sie hatte Mitleid mit uns, man sah uns die vergangene Nacht an. Und das war nicht unbedingt gut. Die liebe Frau hatte vorne noch ein Baby im Maxikosie auf dem Beifahrersitz. Wir sprachen noch einmal nüchtern über unseren Streit und den Abend, an dem definitiv nichts so gelaufen ist, wie wir wollten. Es flossen Tränen.. aber am Ende hatten wir uns wieder lieb. Die liebe Taxifahrerin stoppte an einem Straßenstand und holte 3 Kokosnüsse, von denen sie uns 2 gab!! Wie lieb?! Zur Krönung brachte sie uns wirklich bis vor die Haustür und verabschiedete uns mit Küsschen auf die rechte und linke Wange sowie mit einem Kuss auf Ninas Stirn. Wir waren soooo unglaublich dankbar für diese schöne Begegnung! 

Im Bungalow mussten wir erstmal auf unsere Leben klarkommen. Es dauerte etwas, bis wir es unter die Dusche schafften, das Zähneputzen hatte uns ein ganz neues Lebensgefühl verleiht. 

Nach einer Berichterstattung der letzten Nacht nach Hause fuhren wir zur nächsten Pizzeria, denn wir hatten bis abends noch gar nichts gegessen. Die Pizza war viel zu groß, wir schafften gerade mal die Hälfte und ließen den Rest einpacken. 

Wir sind erledigt, komplett fix und fertig. Es reicht für heute. Unsere Achterbahnfahrt ist auch etwas anstrengend aber wir heißen alle Gefühle willkommen und es tut uns gut, uns das gegenseitig immer wieder zu sagen. Wir liegen im Bett, jeder macht sich seine eigenen Gedanken und wir schaffen Raum für eigene Erledigungen. 

Schlaft gut

Ronja & Nina

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