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Alaró, Bunyola

Veröffentlicht: 02.06.2024

Unsere Entscheidung, in Palma dann doch länger zu bleiben hatte zwei Gründe. Erstens hätten wir noch ca. 5 Tage überbrücken müssen und dann wären wir zu unserem Kurztrip wieder nach Palma zurückgekehrt. Der Blick auf das Wetter sah das kritisch. Wir hätten im Westen gute Fahrbedingungen gehabt, aber 5 Tag Andratx waren jetzt auch nicht ein unbedingtes Muss. Die Häfen zwischen Palma und Andratx haben alle einen leichten Hang zum Jetset, das wollten wir uns und Gustav ebenfalls nicht antun.

Warum also nicht in Palma bleiben, die Kosten im Hafen sind erschwinglich und die Stadt bietet alles, was man braucht.

Mit unseren beiden E-Bikes waren wir bestens ausgestattet, nur kannten wir unseren Aktionsradius noch nicht so genau. Und wenn Du das wissen willst, dann musst Du fahren, bist der Akku schlapp macht.

Port de Sóller sollte realistisch sein, da wir aber nicht durch den Tunnel fahren konnten, war die Passstraße die Herausforderung.

Wir packten unsere Taschen für mindestens eine Nacht und machten uns auf den Weg.

Erstes Ziel, Mercat de Santa Catalina, fast in Sichtweite, hier soll man gut essen, es handelt sich um einen eher lokal geprägten Markt, an dem mehr Einheimische als Touristen kaufen und Zeit verbringen.

Unser zweites Ziel war das Centre Cultural Comercial s’Escorxador, hier soll es eine kleine aber feine Gastronomie geben und auch ein kulturelles Angebot.

Als drittes wollten wir uns bei der Station der Ferrocarril de Sóller informieren, ob es möglich ist, im Zug Fahrräder zu transportieren, für den Fall, dass wir mit leerem Akku in Sóller stehen und kein Zimmer bekommen. Die Frage war dann leider schnell beantwortet, nein, das geht nicht.

Kurzerhand entschlossen wir uns also nicht nach Sóller zu fahren und setzten als Ziel Alaró. Anfangs führte unser Weg durch den Parque de las Estaciones bis weit aus der Stadt, noch ein paar Vorstadtstraße und schon waren wir auf dem Land. Die ersten Kilometer fuhren wir entlang der Landstraße auf komfortablem Radweg, bis uns unser Navi von diesem Weg wegführte.

Auf teilweise abenteuerlichen Strecken, mit runden Kieseln ausgestückte Wege, teilweise gekiest, dann wieder Asphalt, durch landwirtschaftliche Flächen, vorbei an teilweise einladenden Bauernhöfen, beschattet durch alten Baubestand, bis wir endlich in Alaró ankamen.

Dort haben wir eine kleine Rast eingelegt und Heike konnte sich auch auf dem Markt ein paar Bananen kaufen, für den kleinen Hunger.

Die ländliche Gegend und die erkennbare Nähe zum Gebirge verleitete uns dann doch noch etwas weiter zu fahren. Von Alaró führt durch die Serra de Tramuntana eine kleine Straße Richtung Bunyola. Dieser wollten wir noch ein paar Kilometer folgen und dann umkehren. Nach kurzer Strecke stand ein Schild am Wegrand, 5,1 km zum Pass und Steigung 5%, Bunyola 17 km.

Das sollte mit einer Akkuladung machbar sein und wir sollten auch zurück nach Palma kommen. Notfalls hatten wir auch unsere Ladegeräte dabei.

So machten wir uns auf den Weg nach Bunyola in einer malerischen Umgebung. Die Strecke wird überwiegend von Radfahrern genutzt, die dort in kleineren Gruppen die beiden Pässe fahren, in beide Richtungen. Heike fuhr voraus, und wie es kommen musste, kam es dann auch. Den ersten Radfahrer hat sie locker flockig überholt, er war schon aus dem Sattel gestiegen, aber die 1000 Watt in der Nabe gaben ihm keine Chance. Auf der Abfahrt konnte er sich dann rehabilitieren.

An dem einladenden Ort Orient vorbei über den Coll d'Honor nach Bunyola. Dort angekommen hatten ich noch 20% im Akku, das sollte für die Abfahrt nach Palma reichen und es war auch so.

Wir waren mächtig Stolz auf unsere beiden Zugpferde, die echten Radfahrer werden es uns verzeihen.

Unseren Aktionsradius kannten wir jetzt auch, mindestens 70 km bei 798 Höhenmetern Steigung. Das ganze nahezu voll elektrisch😊

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