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Tag 5 – Ankunft in Bergen

Veröffentlicht: 03.08.2018

Der Weckruf des nächsten Morgens ist die Lautsprecherdurchsage, dass die Passagiere mit Ziel Stavanger sich doch bitte bereitmachen würden und ihre Kabinen bis 6 Uhr (oder so ähnlich) verlassen mögen. Unser Wecker ist um einiges später eingestellt, aber ab da bin ich wach und ich möchte so schnell wie möglich auf das Oberdeck, um Zeuge des Einlaufens in Stavanger zu sein. Stavanger ist das Zentrum für Öl- und Gasverarbeitung bzw. -verladung und so ist das Erste, das ich sehe, eine kleine Raffinerie, die auf einem Landausläufer ins Meer hineinragt. Vorher werden noch ein paar kleine felsige Inselchen passiert. Das Andocken ist insofern interessant, als dass der Kapitän und seine Crew den riesigen Pott zentimetergenau zwischen Kai und Verladerampe positionieren. Seine Fracht mit Bestimmungsort Stavanger spuckt das Schiff relativ zügig aus, und schon geht es weiter Richtung Bergen. Das immer kleiner werdende Stavanger im Blick, genießen wir ein üppiges Frühstück (Lachs, marinierter Hering, Obst, alles was das Herz begehrt) im „Commander Buffet“, das im Heck gelegen ist und einen herrlichen Panoramablick nach draußen gewährt.

Ob der aufkommenden postprandialen Müdigkeit legen wir uns nochmal aufs Ohr, was aber jäh von einer Lautsprecherdurchsage unterbrochen wird, welche uns Ähnliches wie den Passagieren nach Stavanger ankündigt. Die restlichen zweieinhalb Stunden müssen wir daher auf dem Oberdeck verbringen, was angesichts der vorbeiziehenden, wunderschönen Landschaft des Fjordlandes wahrlich keine Strafe ist. Zwischenzeitlich sichte ich die Rückenfinnen von vier mutmaßlichen Schweinswalen, die durch den Fjord ziehen.

Gegen 12:30 legen wir in Bergen an, welches wir aber ohne Umschweife gleich verlassen, um einen Campingplatz zu finden. Das Parken soll abseits von den großen Parkhäusern unglaublich teuer sein, und mit den Fahrrädern passen wir in keines hinein. Bei „Bratland Camping“ am Grimevatnet laden wir die Fahrräder ab und fahren zurück nach Bergen.

Bergen, vor allem das alte Hafenviertel bzw. Hanseviertel mit den Bryggen (dt./norw. „Landungsbrücken, Kai“), ist sehr sehenswert. Die von Land aus rechte Seite des Hafenbeckens ist gesäumt von den historischen Handelskontoren der deutschen Hanse. Die Luft entlang des Kais ist gesättigt mit Gerüchen, die einem hungrigen Reisenden das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. In der Markthalle werden eine vielfältige Auswahl an frisch gefangenem Fisch sowie Snacks angeboten, unter Anderem vor unseren Augen zubereitetes Sushi. Alles zu für uns gesalzenen Preisen natürlich. Die Bryggen werden inzwischen für Kunsthandwerk aller Art genutzt, aber auch für Souvenirläden, die im Hafenviertel generell sehr zahlreich vertreten sind. Sehr touristisch halt.

Zurück auf dem Campingplatz erzählt uns unsere deutsche Nachbarin, wie abenteuerlich die Straßen in Norwegen teilweise seien und was für gefährliche Situationen sie beim Wandern mit ihrem Hund schon erlebt hätten. Wir beschließen, selber herauszufinden, ob da nicht auch ein wenig Übertreibung dabei war.

Antworten (1)

Bernhard
toll beschrieben, macht neugierig auf mehr

#norwegen#bergen