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MSC Magnifica-Le Havre-Etretat

Veröffentlicht: 03.08.2018

Dienstag den 31.07.2018 Le Havre

Es gibt Häfen die sind traumhaft. Es gibt Häfen sie sind toll und manche sind ok. Und dann gibt es solche Häfen wie Le Havre. Hier liegt man als Kreuzfahrer mitten im Containerhafen. Ewig weit vom Zentrum entfernt und nicht ein einziger Wegweiser oder Fußgängerweg ist zu finden. Le Havre. Schön oder häßlich? Das liegt wohl in den Augen des Betrachters. Die Stadt Le Havre nimmt eine wichtige Rolle für die Normandie ein. Mit knapp 190.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt der Normandie und der Hafen ist der zweitgrößte Seehafen Frankreichs. Das merkt man auch wenn man sich wie wir zu Fuß vom Zentrum zum Schiff auf den Wegs macht. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieg zu mehr als 80% zerstört und musste völlig neu aufgebaut werden. Deshalb machte man aus der Not eine Tugend: Man engagierte einen berühmten Architekten und Städteplaner: Auguste Perret. Er galt schon zur damaligen Zeit als Meister des Betonbaus. Perret als Stadtplaner und dazu ein sechzigköpfiges Team von Architekten waren verantwortlich für den Wiederaufbau der Stadt. Auf einer Fläche von 250 Hektar schufen sie ein neues Stadtzentrum für 60.000 Menschen. Man achtete auf Geometrie, alles ist rechtwinklig und gleichmäßig. Durch große Bauten, lange breite Boulevards und zwischendurch immer wieder großzügige Grünflächen gelang ihnen ein gutes Verhältnis zwischen bebautem und unbebautem Raum. Die Wohnungen plante er lichtdurchflutete und für damalige Zeit richtig fortschrittlich mit Einbauküche. 2005 würdigte die UNESCO die Arbeit von Auguste Perret als Beispiel für außergewöhnliche Nachkriegsarchitektur und nahm das Stadtensemble von Le Havre in die Liste des Unesco Weltkulturerbes auf. Wir machten uns gleich nach dem Anlegen des Schiffes auf den Weg zum Busbahnhof. Da wir keine Vorstellung davon hatten wo sich dieser in etwa befinden könnten ließen wir uns für 10,00 Euro von einem Taxi fahren. Dies schaffte die Strecke in gerade mal 10 Minuten. Vom modernen Busbahnhof fuhren wir für 2,00 Euro pro Person mit dem öffentlichen Bus 24 um 08:00 Uhr nach Etretat. Da die Aida Perla mit uns im Hafen lag hatte ich vermutet, dass an der Bushaltestelle sehr viel mehr Gedrängel sein würde, dies war aber nicht der Fall. Außer uns nutzten nur noch 2 andere Pärchen die Möglichkeit mit dem öffentlichen Bus an die Küste zu kommen. Für die 30 km von Le Havre braucht der Bus zwischen 45 Minuten und einer Stunden. Die ersten 20 Minuten fuhren wir dabei durch Le Havre, vorbei am breiten Strand von Le Havre mit seinen bunten Strandhäusern. Mich erinnerten diese irgendwie an deutsche Garagen.

Das Etretat ein beliebtes Ausflugsziel ist, hat der Ort dem Roman “Der kürzeste Weg” von Alphonse Karr zu verdanken. Dieser beschrieb den Ort mit seinen Felsentoren wodurch in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Tourismus begann. In kürzester Zeit entstanden hier Häuser aus Backstein, welche man heute noch bewundern kann. Bereits nach dem ersten Weltkrieg setzte hier der Massentourismus ein. Der berühmte Maler Monet zählte zu den Fans dieses Ortes und hielt die Felsentore in über 80 seiner Bildern fest. Erst durch den 2. Weltkrieg, als die Deutschen anfingen Teile des Ortes in eine Wehranlage umzubauen, wurde der Massentourismus beendet. Überreste der Wehranlage kann man sich heute noch ansehen. Allgemein wird man im Ort immer wieder mit Bilder und Beschreibungen an die Zeit des zweiten Weltkrieges erinnert. Die Betonbunker konnten wir sogar bei Ebbe im Wasser sehen. Man möchte sich n nicht vorstellen was hier von den Deutschen für ein Aufwand betrieben wurde. Bei leichten Nieselregen machten wir uns durch die noch beschaulich und ruhig daliegende Hauptstraße auf den Weg zur Strandpromenade.

Diese ist nicht sehr lang da der Strand durch die bis 75m hohen Kreidefelsen und die beiden Felsentore begrenz wird . An der Promenade befinden sich viele Cafes. In eines von Ihnen flüchteten wir vor dem stärker werdenden Regen. Wir hatten Glück. Während wir unseren Kaffee tranken pustete der Wind die Wolken weg und die Sonne kam zum Vorschein. So konnten wir auf die Felsentore hinauf wandern. Die Felsen bestehen aus weißer Kreide und Feuerstein. Ein unterirdischer Fluss und die maritime Erosion haben die natürlichen Felsformationen entstehen lassen. Wir wanden uns zuerst nach links. An dem südlichen Ende geht es zu den beiden Felsentoren Porte d’Aval und Aiguille. Die Bewohner von Etretat behaupten das Tor Porte d’Aval sieht aus wie ein Elefant der seinen Rüssel ins Wasser steckt. Mit viel Fantasie kann das hin kommen. Der Weg auf den Felsen ist gut ausgebaut und befestigt. Es gibt viele Aussichtsplattformen. Auch kleine Brücke welche einige der Felsen und den Zugang zu einem Felsturm miteinander verbinden gibt es. Einer Legende nach handelt es sich bei den Felsturm und das sogenannte „Zimmer der Fräulein“ Drei junge Frauen wurden hier von einem Herren nachdem er sie entführt hatte versteckt gehalten um sie gefügig zu machen. Nachdem ihn das aber nicht erhörten, mauert er sie lebendig im Felsentor ein. Die Fischer hörten ihr immer leiser werdendes Weinen. Am Tag ihres Todes sah dann eine Frau am Strand drei weiße Tauben zum Himmel hoch steigen. Von dem Weinen hörten wir nichts. Wir genossen die Ruhe und die Aussicht, welche sich bei jedem Schritt änderte. Nachdem wir um den ersten Felsen herum gelaufen waren konnten wir auch das zweite größere Felsentor La Manneport sehr gut sehen. Die Ruhe sollte sich schnell ändern als die Ausflugsbusse den Ort eroberten und mit Ihren Passagieren den Ort förmlich überschwemmten. Minütlich wurde es immer voller bis man meinte auf einer Autobahn zu sein. Wir stiegen vom südlichen Felsen herunter und machten uns auf den Weg nach rechts. An dem nördlichen Ende kommt man Hinauf zum Felsentor Falaise d’Amont. Man hat hier die Wahl die unzähligen Treppen empor zu steigen oder sich mit einem kleinen Zug fahren zu lassen. Entsprechend voll ist es auf dem Felsen besonders um die kleine beschauliche Kirche Notre Dame de la Garden. Diese wurde 1950 zum Schutz der Seeleute erbaut und nach ihrer Schutzpatronin benannt. Wir schauten uns ein wenig um und beschlossen dann mit dem 13:00 Uhr Bus zurück nach Le Havre zu fahren. Eine gute Entscheidung. Selbst dieser Mittagsbus war bis auf den letzten Platz mit Kreuzfahrern welche zurück zum Schiff wollten gefüllt.

Der Weg zurück zum Schiff zog sich dann ein Wenig. 1. Fuhr der Bus über kleine Dörfer um hier noch Einheimische einzusammeln und 2. Liefen wir fast 45 Minuten vom Busbahnhof wieder zurück zu Schiff. Mitten durch den Containerhafen, kein schöner Spaziergang. Nachdem wir uns ein wenig frisch gemacht hatten besuchten wir das Sahara Restaurant für eine kleine Stärkung. Wir hatten Glück und bekamen sogar noch einen Tisch im freien wo wir die Sonne und den Ausblick genossen. Viel zu schnell mussten wir uns für das Abendessen umziehen. 17:45 Uhr ist dann doch recht früh zum Abendessen. Nach dem Essen verfolgten wir das Ablegen. Vor uns verließ die Aida Perla den Hafen und unser Kapitän lieferte sich mit dem Kapitän der Aida Perla ein Hupkonzert. Unsere Abfahrt verzögert sich ein wenig weil einige Gäste zu spät von Ihrem Ausflug zurück kamen. Als es diese dann unter lauten Anfeuerungsrufen auf das Schiff geschafft hatten konnten wir ablegen. Da es auf den Pooldeck noch warm war genossen wir noch einen Cocktail bei einem wunderschönen Sonnenuntergang. Im Theater lief um 22:00 Uhr die Show „Pura Passion“. Eine Flamencoshow welche uns nicht wirklich überzeugen konnte. Die MSC Magnifica hatte während unserer Reise viele gute Sänger aber nur wenig gute Tänzer an Bord. Auch das Tanzlehrerpaar konnte uns nicht wirklich überzeugen. Dafür waren die Sängerin Jelena und das Duo Magic Sound ihn der Topazio Bar richtig Weltklasse. 

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