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Wenn Götter Geburtstag feiern

Veröffentlicht: 27.02.2017

So viel los in den letzten Tagen!..

Jetzt habe ich mich schon länger mit keinem Beitrag gemeldet, aber ich hatte einfach keine Zeit. Jetzt sitze ich aber gerade auf der Dachterrasse, genieße die Sonne und nutze die Zeit, um euch auf dem Laufenden zu halten.

24.02.: Maha Shivaratri (Shivas Geburtstag)

Shiva ist eine der wichtigsten Gottheiten im Hinduismus und ich durfte ihren Geburtstag mitfeiern. Dabei strömen tausende Menschen in die Tempel, die Shiva geweiht sind. Der größte von ihnen befindet sich in Kathmandu - der Pashupatinath Tempel. Im Tempel befinden sich zu den Feierlichkeiten unzählige Sadhus (heilige Männer), die von der Regierung extra aus Indien eingeflogen werden und versorgt werden. Die Sadhus kampieren dann für zwei Tage im Tempel, wobei sie sich am Lagerfeuer warm halten. Was besonders witzig ist- in den zwei Tagen wo gefeiert wird, wird Marihuana legalisiert und die Leute rauchen sich gemeinsam mit den Sadhus ein. Also eines kann man mit Sicherheit sagen, so prüde und konservativ wie die Kirche, sind die Hindus eindeutig nicht.

Da unter Tags aber so viel los ist und man mehrere Stunden Schlange steht, hat Subash gemeint, dass wir dann am Abend hingehen werden.

Den Nachmittag habe ich mit einer der Lehrerinnen und ihrer Cousine verbracht, die mir den „Garden of Dreams“ im Stadtzentrum gezeigt haben (ein angelegter Park der extra für Touristen gebaut wurde). Danach sind wir noch auf einen Kaffee gewesen - der beste, den ich hier bis jetzt getrunken habe. Gegessen habe ich auch wieder seehehr viel haha

Um ca halb 9 am Abend sind wir dann zum Tempel und obwohl es schon so spät war, waren noch immer unglaublich viele Menschen dort. Die Sadhus haben großteils schon geschlafen (kein Wunder, wenn die den ganzen Tag kiffen) und waren auf dem gesamten Tempelareal verstreut, eingewickelt in Decken und zu Haufen zusammengekuschelt. Unter den Leuten waren auch einige Polizisten, die für die Sicherheit sorgten, aber gegen den Graskonsum haben sie nichts gehabt haha

Es war wirklich ein lustiges Spektakel. Das einzige was ich etwas verstörend fand, war, dass trotz des Festivals im Tempel, neben dem Fluss der durchfließt, Leichen verbrannt wurden (das ist die traditionelle Bestattungsform hier). Vielleicht fand ich es aber auch nur komisch, weil ich so etwas noch nie gesehen habe. Man konnte keine Menschen mehr erkennen, aber sehr wohl noch ungefähre Körperformen auf den brennenden Holzbarren erahnen.

25.02.: Besuch aus England

Am Tag darauf bin ich dann ganz normal in die Schule gegangen. Am Vormittag kam dann eine Pensionistengruppe aus England zu Besuch, die die Schule schon seit der Gründung finanziell unterstützen und das neue Schulgebäude nach dem Erdbeben besichtigen wollten. Die Kinder haben für die Gruppe getanzt und gesungen. Eine 71 jährige "Oma" ist dabei voll abgegangen haha. Die war generell sehr witzig drauf. Später sind die Engländer dann zu uns nach Hause auf Tee und zum Essen eingeladen worden. Als irgendwann das Thema „Brexit“ aufkam, fand ich es sehr amüsant, dass sich sogar in dieser Gruppe von sieben Pensionisten das Ergebnis der Volksbefragung widerspiegelte.

Am Abend habe ich mich dann alleine auf den Weg zur Stupa gemacht (siehe einer meiner ersten Einträge). Das ist mein absoluter Lieblingsplatz und ich habe dort ein nettes Roof-Top-Restaurant gefunden, mit Blick auf die Stupa. Herrlich! Außerdem flüchte ich immer dort hin, wenn ich mal eine kulinarische Pause vom Reis brauche haha

Und wie es der Zufall so will war zur selben Zeit die liebe Anna (aus Eisenstadt, studiert Physio in Krems, ist ein Monat alleine als Praktikantin in Nepal und hat auch Katzen zu Hause) auch gerade in diesem Restaurant. Und als ich gehört habe, dass sie auch aus Österreich ist, habe ich sie natürlich gleich angequatscht. Der Abend ist dann etwas länger geworden als geplant und es war so schön, mal wieder mit jemanden zu reden, der den selben Hintergrund wie man selbst hat. Wir haben auch Nummern ausgetauscht und vielleicht treffen wir uns nochmal, bevor ich weiterreise.

Apropos weiterreisen: Nur noch 6 Tage!!! Wahnsinn wie die Zeit vergeht… Ich habe die Zeit hier wirklich genossen. Aber ich freue mich jetzt schon wieder ein bisschen auf neue Abenteuer :)

26.02.: Ein ganz normaler Tag

Gestern war dann ein ganz normaler Schultag. Ich habe ein kleines fotografisches Projekt gestartet und die Kinder der Schule portraitiert und ein bisschen interviewt. Am Abend war ich dann mit Subash und Jenika im hauseigenen Feld. Dort baut die Familie fast alle Lebensmittel an, die wir täglich essen. Das Feld kostet sie 1000NR (ca. 8€) im Monat. Sie ersparen sich somit einiges an Geld und das Gemüse ist bio, im Gegensatz zu dem Gemüse, dass man im Geschäft oder am Markt kauft. Finde ich eine tolle Sache und man schmeckt auch jedes mal, wie frisch das Essen ist.


Heute geht es gleich weiter mit dem Programm: Meine Family nimmt mich auf eine Verlobungsfeier mit und davor kommen noch zwei Mädels aus Deutschland zu uns, die das nächste Monat in der Schule arbeiten. Bin schon sehr gespannt und freue mich schon auf die Gesellschaft der beiden.

Ein Feiertag ist übrigens auch schon wieder - Lossar. Das ist ein Feiertag der Sherpas und wir haben von unseren Nachbarn heute schon traditionelles Feiertagsgebäck bekommen (wie Mürbeteig) und ich hab schon wieder viel zu viel davon genascht :)


P.S.: An alle Kreuzstetter - ich hoffe ihr hattet einen super Faschingsumzug und ihr habt ordentlich gefeiert! Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Fotos auf Whats App zukommen lasst :) Ein paar Kostüme habe ich schon auf FB gesehen. Hat super ausgeschaut!

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