Veröffentlicht: 01.08.2015
Der Haunold ist der Hausberg von Innichen. Mit seinen 2.966 Metern Höhe ist er einer der höchsten Berge in den Sextener Dolomiten. Nicht einfach mag die Besteigung sein, aber am Ende wird man großzügig belohnt mit Aussichten, von denen je einer nur träumen kann. Solche Panoramen sind einzigartig, nicht viele Gipfel der Dolomiten können derartige Ausblicke bieten. Deshalb ist der Haunold in Innichen einzigartig. Doch nicht nur der Rundblick vom Gipfel aus ist die Sensation sondern die gesamte Tour bis ans Ziel.
Wer bereits in Innichen (Hochpusteral) war, konnte bestimmt die Bergkulisse des Haunolds im Süden erkennen. Das ist die sogenannte Haunoldgruppe. Sie besteht aus einigen Gipfel: dem Gangkofel, Haunoldköpfel, Neunerkofel, Birkenkofel und der Gantraste. Ein wirklich gewaltiger Felsbrocken könnte man sagen. Irgendwie verschmolzen scheint dieses Gebirge der Sextener Dolomiten mit der Gemeinde Innichen, als würde dieser Berg das Dorf beschütze. Den Gipfel des Haunolds zu erreichen ist aber kein Kinderspiel, denn es benötigt genügend Ausdauer und vor allem Geschicklichkeit. Der Berg an sich ist sehr brüchig und sollte nicht unterschätzt werden, auch wenn schon viele Menschen dieses Ziel erreicht haben.
Vom Innerfeldtal aus, welches von einer Seitenstraße zwischen Innichen und Sexten erreichbar ist, startet die Tour auf den König der Haunoldgruppe. Gutes Schuhwerk ist hier ein Muss, ansonsten kann es zu Gefahren kommen. Ich möchte hier nicht Angst verbreiten, aber dies ist eine Voraussetzung um einen Dolomitenberg in diesen Maßen zu besteigen. Normalerweise legt sich diese Furcht schnell wieder, wenn man die Traumkulissen vom Haunold bestaunt.
Nach gemütlichen 20 Minuten erreicht man die Dreischusterhütte im Innerfeldtal. Kurz vor der Schutzhütte, auf der rechten Seite des Weges befindet sich die einzige Beschilderung des Haunolds mit dem Hinweis schwierig. Von hier aus startet dann die ca. 4,5 stündige Tour auf den Innichner Hausberg.
Am Anfang geht es durch Sträucher eher gemütlich hinauf. Immer wieder wird man beeindruckt von der Aussicht auf die gegenüberliegende Dreischusterspitze (3.145 m) in den Dolomiten. Sobald man von den Sträuchern heraus ist gibt es nur noch Felsen und Steine. Hier fängt die Wanderung auf den Haunold erst richtig an und es heißt: Zwei Schritte nach vorne und einer zurück. Über Unmengen an Steinen und Geröll geht es nur mehr bergauf bis man nach rund 2,5 Stunden rechts das Gipfelkreuz vom Haunold sieht. Unglaublich wie dieses Kreuz leuchtet. Das Ziel ist aber noch nicht erreicht. Die letzten 1,5 Stunden Aufstieg sind von einer einfachen Kletterei gekennzeichnet, wo es auf sehr viel Geschicklichkeit ankommt. Dann wird endlich der Traum wahr und der Haunold mit seinem 2.966 m hohem Gipfelkreuz ist erreicht, welches das 50 jährige Jubiläum dieses Jahr feierte. Jetzt heißt es nur noch die Aussicht genießen: Die Drei Zinnen, das Pustertal, der Großglockner, die Marmolada, der Peitlerkofel und viele viele andere Berge können vom Haunold aus bestaunt werden. Sogar den Nationalpark Hohe Tauern und die Lienzner Dolomiten in Osttirol sind zu sehen.
Steine und brüchige Felsen kennzeichnet die Wanderung auf den Haunold bezeichnen. Am Ende des Tages kann man sich stolz fühlen auf einen der höchsten und beeindruckensten Berge der Sextener Dolomiten gewesen zu sein. Denn solche Panoramen wie vom Haunold aus sieht man auch nicht jeden Tag. Die Tour auf den Haunold in Südtirol ist zwar etwas anstrengend, doch es zahlt sich auf jeden Fall aus, einmal einen Blick über das Pustertal, den Naturpark Drei Zinnen bis hinein in die hintersten Regionen des Nationalparks Hohe Tauern zu werfen.