nico83
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Mietwagen und Etosha

Veröffentlicht: 11.04.2018

Am Montag Morgen hab ich in Windhoek meinen Mietwagen abgeholt, ein Toyota Hilux (ein großer Geländewagen) mit Zelt auf dem Dach und allem an Ausrüstung, was man so für den Camping-Alltag braucht! Nach ausgiebiger Einführung in das Auto und den Auf- und Abbau des Zeltes konnte ich dann endlich los fahren!

Aber ich hatte grad mal eine halbe, dreiviertel Stunde Fahrt hinter mir, da geriet ich auch schon in eine Polizeikontrolle... Ein kurzer Blick auf die Windschutzscheibe und ich wurd raus gewunken! Die Plakette war abgelaufen und so durfte ich nicht weiter fahren... Also Autovermietung angerufen und jemanden schicken lassen mit neuer Plakette. Aber ich war ja schon ein Weilchen gefahren, also dauerte es etwas, bis der Typ da war. Zum Glück waren es sehr nette Polizisten, die mich angehalten hatten und wir unterhielten uns sehr angenehm! =)

Nachdem der Typ von der Autovermietung endlich da war und die neue Plakette in die Windschutzscheibe geklebt hatte, konnte ich endlich wieder weiter fahren! Bis Etosha war ja auch noch ein gutes Stück zu fahren!

Ein Glück ist mir das am Anfang der Tour passiert und nicht weiß Gott wo, wo so schnell keiner von denen hin kommt!

Der Rest der Fahrt verlief dann ohne weitere Probleme. Kaum in Etosha angekommen, ein über 25.000 Quadratkilometer großer Nationalpark, gab es auch schon die ersten Elefanten zu sehen. Nach ein paar Kilometern Fahrt hatte ich dann auch mein Camp erreicht und ich konnte zum ersten Mal mein neues Domizil aufbauen. Meine Zeltnachbarn waren ein Pärchen aus NRW, die viel zu viel Fleisch eingekauft hatten, was sie gar nicht alles verwerten konnten, bis zum Verlassan Etoshas. Und da wird dann kontrolliert! Es darf kein Fleisch aus Etosha ausgeführt werden! Also müssten sie es weg werfen oder verschenken. Somit luden sie mich auf 1-2 Steaks ein und ich dankte es ihnen mit einem Bier und teilte meine Ananas mit ihnen. =)

Das Aufbauen des Zeltes und alles ausbreiten, was, wie, wo dann gebraucht wird für den Abend und die Nacht dauert so etwa eine Stunde. Aber das Abbauen ist mega anstrengend! Normalerweise macht man das zu zweit, einer klappt auf der einen Seite das Zelt um und der andere passt auf der anderen Seite auf, dass alles schön ineinander faltet. Nun bin ich ja allein. Also Zelt umklappen, um's Auto rum, Zelt noch mal anheben und alle Planen gut im Inneren verstopfen, bevor dann die Abdeckplane drüber geworfen und ordentlich verzurrt werden kann. Mit Frühstück, Geschirr spülen und alles fertig machen dauert es über 2 Stunden, bis man überhaupt mal los kann! Ein Glück hat ich mir für halb 8 den Wecker gestellt, so kam ich pünktlich um 10 zur Deadline für's Auschecken los.

Ich bin eine Weile gefahren als plötzlich eine ganze Menge Autos da standen, teils quer zur Fahrtrichtung. Und wenn in Etosha Autos stehen bleiben, dann weil es was zu sehen gibt! Ich konnte aber nichts erkennen und alles war weit und breit einzusehen. Also fuhr ich neben ein Auto und fragte, was es denn zu sehen gäbe? 2 Löwen! Einer wohl schon wieder weg aber einer würde noch in dem ausgetrockneten Flussbett liegen, gut 1-2 Kilometer entfernt. Also setzte ich etwas zurück und sah irgendwann im Flussbett einen Fleck. Könnte aber auch ein Felsbrocken oder Gebüsch gewsen sein. Ich packte das Fernglas aus und da war sie, die Löwin, die noch im Flussbett lag! Checkpott! Ich beobachtete sie ein Weilchen und sie stand irgendwann auf, nur um sich wieder hin zu legen. Also fuhr ich weiter.

Direkter Weg zu meinem nächsten Camp wären etwa 134 km gewesen. Aber in Etosha fährt man nicht direkt! Man fährt mal hier lang, mal dort lang, um nach Tieren ausschau zu halten. Mal hatte der Umweg auch Erfolg und man bekam Giraffen, Zebras oder gar Elefanten zu sehen, mal nicht und es gab gar nichts zu sehen oder "nur wieder" die 1.000.000sten Springböcke, Oryxe, Gnus oder Kudus. An denen hat man sich wirklich irgendwann satt gesehen und verringert nicht mehr das Tempo, um sie schon wieder zu sehen! Irgendwann hatte ich dann mein Camp erreicht und noch etwas Zeit. Also fuhr ich noch eine Runde. Und BÄMM, in einem Wasserloch badete sich gerade ein Elefant! =D

Die zweite Nacht war dann weniger ereignisreich. Keine neuen Leute kennen gelernt, zu Abend gegessen und früh in's Bett, weil um halb 7 schon der Wecker ging zum fertig machen für die Weiterfahrt zu den Epupa Falls. 440 km und gut 8 Stunden Fahrt, wenn man auf den "Straßen" hier oben einigermaßen gut durch kommt! Zudem ist mein Auto nicht sonderlich gut motorisiert! Im Normalfall 120 km/h maximum, bergab auch mal etwas über 130 km/h. Dann fängt's aber auch gleich zu piepen an, zu schnell, zu schnell, piep, piep, piep!!! In Namibia sind maximal 120 km/h auf geteerten Straßen erlaubt. Auf Gravel Path Road (Schotterpiste) mit Allrad sogar nur 80, ohne Allrad 60 km/h. Und das sind in Namibia grob geschätzt 90% der Straßen außerhalb von Städten. Keine Sau hält sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen aber die Mietwagen piepen, wenn man zu schnell fährt und sind zudem auch mit einer Blackbox ausgestattet, man könnte es zur Not also auch nachverfolgen.  Jetzt kommt natürlich immer mal auch ein LKW vor einem, der nur 80 fahren darf/kann und wenn du überholen willst siehst du ausgerechnet gerade nix oder du siehst was, aber es kommt Gegenverkehr! Also abbremsen auf 80 und wenn frei ist überholen! Die Karre braucht nur grob ne halbe Minute, um von 80 auf 120 wieder zu beschleunigen und man tuckert quasi eine halbe Ewigkeit neben dem LKW neben her, bis man endlich dran vorbei ist! Man muss also laaaaaaaange Strecken überblicken können, um überholen zu können, wenn man mal auf 80 runter gebremst wurde... Nervt schon ein bissi! Weil bei den langen Strecken, die man hier täglich vor sich hat, ne längere Zeit nur 80 fahren oder schön durchweg 120, das macht sich schon bemerkbar! also will man möglichst, wenn's geht auch immer die 120 km/h durchziehen!

Sooo, was ich auf dem Weg Richtung Epupa Falls erlebt habe und ob ich am Ziel angekommen bin erfahrt ihr dann im nächsten Blogeintrag! ;)

Antworten (1)

Claudia
ich lese heraus, dass ein unterhaltsamer beifahrer auf so mancher strecke nicht verkehrt wäre ... ;)

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