Veröffentlicht: 14.07.2023
Valbona ist so nah an der Grenze zum Kosovo, warum nicht, denken wir und fahren in ein neues Land: Kosovo. Schon der Grenzübertritt macht Lust auf diesen Stopp. Man muss bei Einreise einen Versicherungsschein fürs Auto kaufen (15€ für 15 Tage), weil die grüne Versicherungskarte hier nicht anerkannt wird (wer weiß warum), aber schon das macht Spaß, weil die Leute so nett sind. Wir freuen uns auf dieses Abenteuer, haben weder Wissen noch Erwartungen.
Wir fahren nach Gijakova, diese Stadt wurde im Krieg 1999 sehr schwer getroffen, Gedenktafeln erinnern daran. Schwer vorstellbar, liegt es doch so kurz zurück.
Überall wo wir anhalten kommen wir in Kontakt mit Einheimischen und jeder zweite kann deutsch, wohnt in Deutschland oder hat Familie dort, das liegt wohl auch an Krieg und Flucht.
Wirklich alle sind super offen und sehr sehr nett, so werden wir sogar auf Getränke eingeladen!
Wir genießen den Tag, trinken Kaffee, erwandern den Hügel neben der Stadt und als ein Gewitter aufzieht sitzen wir in einer Bäckerei und essen uns richtig satt für insgesamt 1,90€ 😍 danach machen wir eine kleine Shopping Tour, Heidi sitzt am Boden im Laden und es ist einfach lustig und schön. Den Abend verbringen wir in einem Restaurant in einem der ältesten Häuser der Stadt und essen alles, was uns empfohlen wird ohne ein Wort zu verstehen und das Essen ist grandios! Wir zahlen 26€ für alle Spezialitäten, die das Haus zu bieten hatte und sind rundum zufrieden und glücklich! Was für ein hervorragender Tag 😍
Wir entscheiden, dass wir noch ein bisschen mehr von Kosovo sehen wollen und doch noch weiter nach Norden fahren. Am nächsten Tag fahren wir in die nächste Stadt: Peja mit Stopp bei zwei Klostern. Das erste ist ein Kloster einer Bruderschaft mit wahnsinnig gut erhaltenen Fresken bis unter die Decke- wir sind tief beeindruckt! Auch hier sind alle wieder unendlich nett und wir sind eingeladen auf einem Balkon im Klosterinnenhof bei einem Getränk zur Ruhe zu kommen. Verrückt aber: weil das Kloster serbisch orthodox ist und mitten im Kosovo wird es noch immer von Nato Truppen bewacht, die wohl auch tatsächlich immer mal wieder versuchte Anschläge verhindert mussten, wie zum Beispiel vor ein paar Jahren mit Sprengstoff und ein paar Jahre davor mit einem Raketenwerfer.
Dann besuchen wir noch ein zweites Kloster, super schön vor bergpanorama gelegen und ebenso schöne alte Fresken. Wir gönnen uns die Audioguides, müssen aber feststellen, dass die Infos wirklich viel zu ausführlich und lang sind und merken uns nur, dass manchen Fresken von talentierten und manche von Künstlern mit eher bescheidener Begabung stammen (teilweise auch ohne Audioguide erwichtlich). 😄
Unser Bummel durch die Stadt ist wieder super! Wir werden sogar von einem weiteren Einheimischen der deutsch spricht zum Mittagessen eingeladen, einfach so. Wirklich super nett!
Unser Kosovoausflug bringt uns noch nach Prizren, einer schönen Stadt am Fluss, mit Burg und unendlich vielen Läden für Hochzeitskleider und Goldgeschmeide. Wow das ist viel Glitzer!
Wir freuen wir uns sehr, ein bisschen Kosovo angeschaut zu haben, wirklich eine Bereicherung!