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Volunteer auf der Isla San Christobal

Veröffentlicht: 06.02.2017

14.01.17-21.01.17

Fast drei Wochen nachdem es Richtung Bocas del Toro zum Volunteer Job ging, bekomme ich mich nun endlich dazu, den Blog Eintrag darüber zu schreiben. Das ist definitiv zu lang und es kostet richtig selbst-in-den-Arsch-tret-Überwindung. Ich hoffe, dass ich alles noch aus meinem Hirn, das doch sehr im Urlaubsmodus hängt, hochholen kann. Mittlerweile bin ich schon in Costa Rica und schaue während des Schreibens auf den hier sehr wilden, karibischen Atlantik. Aber nun drei Wochen zurück...

Heute geht es recht früh los Richtung Bocas del Toro. Das ist eine der Provinzen in Panama und das Archipiélago Bocas del Toro besteht aus sechs größeren und vielen kleinen Inselchen. Den Volunteer Job haben wir auf San Christobal. Der Lonely Planet beschreibt diese Insel als sehr untouristisch, ursprünglich und hauptsächlich von indigener Bevölkerung bewohnt. Es gibt keine Straßen und man kommt nur mit dem Boot von A nach B.

Um 8:00 Uhr geht es mit Malin von Boquete los mit unserem Shuttle-Bus. Das Wetter ist immer noch kühl und windig. Wir hoffen natürlich, dass es besser wird, wenn wir an der Karibischen Küste sind. Für mich wird es das erste Mal Karibik sein und ich freue mich riesig. Die Fahrt durch die dschungeligen Berge ist wie immer super schön und man schafft es eigentlich gar nicht die Nase ins Buch zu stecken. Also lieber rausschauen und die Natur aufsaugen.

In Almirante angekommen, das Wetter ist immer noch grau und feucht, aber warm, werden alle anderen Passagier direkt aufs Boot nach Bocas Town verfrachtet. Da es für und ja nun so total untouristisch (Yeah!) weitergeht, müssen wir erstmal unseren Abholort finden. Malin, die ja alles organisiert hat, hat mit Papito, unserem Host, abgesprochen, dass wir uns an der „gasstation by the sea“ treffen. Nun gut, Almirante ist klein, die Küste nur eine Linie, das werden wir schon finden und laufen mal in eine Richtung los. Almirante wirkt ein bisschen schäbig, ist aber irgendwie gechillt sympathisch und hat einen großen Chiquita Hafen. Gegen halb eins haben wir dann den Treffpunkt ohne Umwege gefunden. Aufgepickt sollen wir so zwischen eins und zwei werden. Wir essen etwas und trinken ein Bier. Noch niemand da. Noch ein Bier? Hm, sieht es vielleicht doof aus, mittags Bier zu trinken, wenn uns unser Host abholt? Egal, und wie sich später herausstellen wird, eine absolut unnötige Befürchtung.

Als Papito dann endlich auftaucht, wir begannen schon daran zu zweifeln am richtigen Treffpunkt zu sein, kauft er uns erst mal ein Bier. Papito ist ein richtig witziger Typ. Er spricht natürlich Spanisch und dieses karibische Englisch, das recht schwierig zu verstehen ist, im Laufe der Woche aber für mich verständlicher wird. Im Schlepptau hat er noch Dirk, den Vater von Dorien unserer Host-“Mutter“. Er ist zurzeit aus Belgien da, da Dorien kurz vor der Entbindung ihrer zweiten Tochter steht. Da man auf San Christobal nicht richtig einkaufen kann, gehen wir in Almirante in den Supermarkt, holen eine Tür ab und kaufen Gras beim local dealer. Malin und ich sind total geflasht und freuen uns über alle neuen Eindrücke, weil es so abseits ist. Außerdem sind wir mittlerweile nach dem ungefähr vierten Bier leicht angetrunken.

In der Dämmerung geht es dann endlich nach San Christobal. Die Inseln sind von Mangroven umsäumt, das Meer ist ruhig, da es durch die anderen Inseln vor dem offenen Atlantik geschützt ist und es wirkt fast wie ein großer See. Auf dem Weg halten wir noch kurz an dem Steg vom Haus von Papitos Vater und erreichen dann unseren. Da es in Bocas del Toro die letzte Zeit sehr viel geregnet hat, ist der kurze von Hibiskusbüschen gesäumte Weg zum Haus sehr matschig. Am Haus lernen wir dann Dorien, ihre Tochter die 15 Monate alte Elena und Papitos Sohn, den achtjährigen Toni kennen. Toni spricht natürlich nur spanisch und wirkt recht schüchtern. Unser Heim für die nächsten Tage ist ein schönes, von einem tropischen Garten mit Bananenpalmen, Papaya- und Ananaspflanzen umgebenes, dreigeschossiges Holzhaus, das Papito mit einigen Helfern selbst gebaut hat. Da Dorien ja hochschwanger ist und die enge Stiege zum Dachboden nicht mehr hinaufsteigen kann, bekommen wir deren Doppelbett unterm Dach im 2. Stock.

Malin und ich sind ein bisschen irritiert vom leicht schmuddeligen Eindruck des Hauses. In der Küche herrscht Chaos und überall auf der Arbeitsfläche liegen Obst- und Gemüsereste, was eine unbestimmbare Zahl von Fruchtfliegen erfreut, uns anwidert, sonst aber niemanden zu stören scheint. Ist das jetzt immer so oder ist unsere Anwesenheit um im Haushalt zu helfen einfach absolut überfällig?

Nun aber zum absoluten Anti-Highlight und der Sache, wegen der wir am liebsten direkt wieder abgereist wären. In der Anzeige zum Volunteer Job weisen Dorien und Papito auf jeden negativen Aspekt hin, der einen davon abhalten könnte, den Job zu machen... FAST jeden, wie uns dann klar wird. Keine Erwähnung der Klo-Situation! Das Klo-Hüttchen liegt ungefähr 40 Meter vom Haus entfernt. Um dorthin zu kommen muss man 20 Meter durch das Gehege von Luigi, einem kräftigen Hund, der sich überschwänglich freut, wenn endlich mal jemand in sein Gehege kommt. Beim freudigen Anspringen wirft er einen fast in den Matsch oder haut einem zumindest seine Krallen in die Schenkel. Das Klo dann endlich erreicht, ist es eine Kompolette, sprich: nach dem Geschäft wird irgendwas zum kompostieren aufs Häufchen geschaufelt und es stinkt erbärmlich. Ich benutze es genau einmal zum Pinkeln und versuche dabei einfach nicht zu atmen. Malin und ich sind uns einig: Für den Rest der Woche nutzen wir das Dschungel-Klo.  

Und dann geht es auch schon los mit unserem Job. Die zwei Gäste, die im Baumhaus wohnen, das übrigens eine „normale“ Toilette hat, bekommen Abendessen auf der schönen Terrasse im ersten Stock des Haupthauses. Papito kocht, wir helfen ihm und servieren den Gästen, ein sehr nettes Pärchen aus Holland. Während die Gäste essen, essen auch wir in der Küche um einen viel zu kleinen Tisch herum. Alles hier unten wirkt eher provisorisch, obwohl es mit wenigen Mitteln echt schön sein könnte. Nach dem Essen räumen wir ab, spülen, machen die Küche sauber. Danach sind wir k.o. von dem ganzen Tag und gehen ins Bett.

Um ehrlich zu sein, sind Malin und ich nach dem ersten Abend ein bisschen ernüchtert und nicht ganz sicher, ob wir hier so lange sein möchten. Gerade Malin ist ziemlich abgeturnt. Aufgrund meiner Catalina Erfahrung, bin ich aber recht entspannt und gebe der ganzen Sache eine Chance.

Am nächsten Morgen machen wir gemeinsam mit Dorien Frühstück für die Gäste. Dorien versucht uns möglichst alles zu erklären, da sie morgen früh schon für die Entbindung aufs Festland fährt und wir dann auf uns alleine gestellt sind. Zum Frühstück gibt es Pancakes, eine Obstschale mit selbstgemachtem Jogurt, Kaffee und Smoothies. Nachdem die Gäste versorgt sind, essen auch wir Pancakes.

Nach dem Frühstück machen wir uns mit dem Umfeld des Hauses bekannt. Im Garten leben zwei Hühner, von denen nur eins Eier legt. Die restlichen Hühner wurden von einer Wildkatze gemeuchelt. Insgesamt gibt es drei Hunde. Luigi lebt, wie schon erwähnt im Gehege, Bobby liegt an der Kette und Charly darf immerhin frei laufen. Bobby tut mir richtig leid. Ein so freundlicher Hund, der nur an der Kette liegt, weil er manchmal abhaut und eventuell eine Hündin geschwängert hat. Innerhalb der kommenden Woche schaffen wir es, dass er nicht mehr an der Kette ist und man merkt, wie der Kleine aufblüht. Ob er, während ich dies schreibe, wieder an der Kette liegt, weiß ich nicht.

Dann gibt es da noch vier Pferde. Zwei von denen stehen in der Nähe des Hauses, an ungefähr acht Meter langen Seilen an Bäumen angebunden. Als wir dorthin gehen, müssen wir feststellen, dass die Stute sich komplett in ihrem Seil verfangen hat, sich nicht mehr bewegen kann und nur noch auf drei Beinen steht. Wir rufen Papito, der befreit sie, aber sie humpelt stark. Das tut sie noch die ganze Woche. Der Hengst ist einfach nur total abgemagert und wir sind gefrustet vom Zustand der Tiere. Ich überlege, wie viel Einmischung Sinn macht und entscheide mich dafür immer mal wieder kleine vorsichtige Andeutungen zu machen, was ich die kommende Woche auch tue. Ob das fruchtet weiß ich nicht. Immerhin schauen die anderen zwei Pferde, von denen eins eventuell trächtig ist und die auf einer schönen Weide stehen, richtig gesund aus.

Nachmittags chillen Malin und ich am Steg, liegen in der Sonne und schwimmen. Leider wird Malin von einer Feuerqualle erwischt, was ihr gar nicht so weh tut, aber wahrscheinlich eine allergische Reaktion hervorruft. Sie ist die nächsten 24 Stunden fiebrig und sehr erschöpft. Ich sage ihr, dass sie sich hinlegen und ausruhen soll. Sie hilft zum Abendessen dann wieder mit, ist aber echt kaputt.

Am nächsten Morgen sind Dorien und Papito schon sehr früh Richtung Krankenhaus unterwegs und wir haben unsere Frühstücks-Bewehrungs-Probe. Wir bestehen sie bravurös, die Gäste sind begeistert. Wir setzten danach auch neuen Jogurt an, der sogar richtig gut gelingt. Die Gäste reisen heute ab und erst nachmittags wird Papito die zwei Neuen aus Almirante mitbringen. Eine gute Gelegenheit mal die tolle Toilette im Gästehaus zu benutzen. Haha! Malin geht es immer noch richtig mies wegen der Feuerqualle und ich schaue, dass ich das Meiste übernehme.

Abends wird es lustig. Die neuen Gäste, ein US-Amerikanisches Pärchen, kommen mit Papito an. Eigentlich war auch geplant, dass Papito das Abendessen kocht, der verschwindet aber einfach wieder uns schanzt uns das kochen zu. Hm, okay... Fleisch oder Fisch auftauen ist nicht mehr, also muss ich mir etwas vegetarisches aus den Fingern saugen aus dem, was halt da ist. Spontan einkaufen ist ja nicht. Ich brate Kürbis und Kartoffel-Würfel mit einem scharfen Carribean-Gewürz, dazu koche ich eine Art Salsa aus grüner Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch. Schmeckt den Gästen und uns richtig gut.

Da es Malin noch immer recht schlecht geht und sie fiebert, geht sie schon früh ins Bett. Ich quatsche noch länger mit Papito, wir trinken Balboa Bier aus der Dose und rauchen Joints. Papito ist so ein lustiger Geschichtenerzähler. Meistens lache ich aber eher darüber, wie er erzählt und nicht was. Ich verstehe sein Englisch immer noch nicht wirklich. Er springt zudem auch noch ziemlich schnell von einer zur nächsten Geschichte, man kommt nicht immer hinterher und dann werden auch noch in regelmäßigen Abständen Lebensweisheiten auf Spanisch eingeschoben. Das witzige ist, dass ich sein Spanisch richtig gut verstehe, das ist ganz klar und kein Vergleich zu seinem Carribean Rasta Style English.

Am nächsten Morgen wollen unsere Gäste erst um 9:30 Uhr frühstücken. Heißt so was wie ausschlafen für uns. Wir sind zusammen in der Küche mittlerweile fast schon routiniert und es macht richtig Spaß. So ein Gästehaus betreiben könnte ich mir auch echt vorstellen. Nicht gerade in Panama auf einer abgelegenen Insel, irgendwo in Europa vielleicht.

Den Vormittag bekomme ich mich endlich mal dazu, meinen Blog-Eintrag für Boquete zu beginnen. Es ist schon komisch, wenn man nicht viel tun muss, ich auch ein wenig schon ziemlich viel. Da ich hier aber blöderweise mit meinem Laptop nicht ins Internet komme, werde ich den Beitrag ohnehin noch nicht hochladen können. Aber man darf echt nicht so lange warten, etwas zu schreiben. Das merke ich gerade auch wieder, wo ich schon in Puerto Viejo sitze und über San Christobal schreibe. Es ist alles schon so lange her. Gut, dass ich meine täglichen Notizen habe.

Der restliche Tag ist entspannt. Wir kochen den Gästen und uns eine Suppe zum Mittag, gehen mit Toni und den Hunden spazieren, schauen nach den Pferden, chillen und schwimmen am Steg. Abends wärmen wir das Dinner, was Papito vorgekocht hat, nur auf. Es gibt Langusten. Denise und Scott fragen uns, ob wir auf der Terrasse mit ihnen essen wollen. Wir haben einen schönen Abend und quatschen lange.

Bocas Town Intermezzo

Heute reisen die beiden wieder ab und werden nach Bocas Town gebracht. Da die nächsten Tage keine Gäste da sind und auch Dorien mit Baby Nora erst morgen wieder da ist, habe ich spontan die Idee, dass wir doch unseren freien Tag in Bocas verbringen sollten. Wir fragen Dorien, es geht klar und wir sind um 12 Uhr dort. Oh Mann tut das gut mal wieder Menschen, Straßen, Supermärkte, Bars und Autos zu sehen. Ja ich weiß, es sind gerade mal, was, fünf Tage gewesen?! Ich bin halt ein Stadtkind.

Wir checken in unserem Hostel ein und machen uns direkt auf den Weg zur Nachbarinsel Carenero. Eine 30-sekündige Wasser-Taxi-Fahrt und $1 Doller später sind wir dort und voll geflasht. Hier ist es ja sooo karibisch. Seichtes, türkisblaues Wasser, Palmen, weißer Sand, Holzhäuser auf Stelzen. Wir lassen es uns im Bibi's, einer Beachbar mit Terrasse über dem Wasser, richtig gut gehen, essen Burger, trinken Cocktails, liegen in der Sonne und freuen uns, dass wir hier sind.

Zurück im Hostel lernen wir nach Powernap und Frischmachen ein paar Mädels kennen und wissen somit auch, wo heute Abend die Party steigt. Nach ein paar Drinks im Hostel geht es weiter in die Bar des Selina und ab 1 Uhr ins Summer. Das ist ein offen gestalteter Club direkt am Meer, auch wieder mit einer Terrasse über dem Wasser und der Möglichkeit schwimmen zu gehen. Die Musik ist super, wir tanzen viel und barfuß und irgendwann geht es nach Hause. Was für ein Kontrastprogramm zu den letzten Tagen.

Der nächste Morgen beginnt sonnig, entspannt und erstaunlicherweise katerfrei. Klasse! So können wir den Tag nutzen, leihen uns Beachcruiser und radeln zum Paki Point. Wieder eine total chillige Beach Bar mit Blick auf einen Beachbreak zum Surfer beobachten. Wir essen Beef Tacos, lesen, liegen in der Sonne und freuen uns, dass wir hier sind.

Zurück

Bocas hat uns beiden auf Anhieb richtig gut gefallen, aber heute geht es noch mal zurück nach Christobal. Wir treffen uns mit Papito, Dorien und frischgepresstem Baby Nora in Almirante gegen 18 Uhr an der Boots-Tankstelle um mit ihnen im Boot zurückzufahren. Meine Güte sind so frische Babys mini. Papito bietet uns natürlich als erstes ein Bier an.

Es dämmert und ist schon fast völlig dunkel als wir losfahren. Malin und mir ist zuerst ein bisschen mulmig, dass wir im Dunkeln zurückfahren, da man wirklich so gut wie gar nichts sieht. Papito kennt die Gegend aber scheinbar blind. Der anfängliche Bammel weicht ziemlich schnell totaler Freude über die Dunkelheit. Wir sausen durch schwarzes, spiegelglattes Wasser, bestaunen den beeindruckenden Sternenhimmel und sehen sogar eine Sternschnuppe. Malin quiekt immer wieder vor Glück und wegen unserer Begeisterung und dem lauten Motorengeräusch hören wir kaum etwas vom Streit zwischen Dorien und Papito auf der hinteren Bank.

Am heimischen Steg angekommen, hören wir nach dem das Motorengeräusch verklungen ist, ein Brummen wie ein Vibrationsalarm vom Handy. Malin und ich schauen erst uns, dann Papito verwundert an. Der erklärt, dass es ein Fisch ist, der so brummt. Erst denken wir, dass wir verarscht werden und dass es doch ein Telefon ist, aber das Brummen kommt wirklich aus allen Richtungen aus dem Wasser. Wir starren in die dunkle See. Die Fische können wir natürlich nicht sehen, allerdings funkelt hier und da Plankton auf wie kleine blinkende Sterne im Wasser. Papito sieht unsere faszinierten Blicke, stampft ein paar mal fest auf den Steg und löst damit die Biolumineszenz um ein vielfaches aus. Das ganze Wasser um den Steg herum funkelt und glitzert und wahrscheinlich auch unsere Augen. Das ist so unfassbar schön!!! Dorien und Papito , die das Ganze nicht mehr so sehr beeindruckt wie uns, gehen zum Haus. Wir bleiben noch auf dem Steg, hüpfen drauf herum, ergötzen uns an dem faszinierenden Funkeln und amüsieren uns über die brummenden Fische. Eine ganz einmalige Stimmung. Irgendwann können wir uns dann aber losreißen und laufen los. Ich voran, Malin hinter mir auf dem Steg. Plötzlich ruft sie: „Look at the water!!“. Wir sehen, dass jeder Schritt, den wir auf dem Steg machen, ein kleines Funkeln auslöst. Wir schauen uns mit großen Augen an, haben scheinbar den selben Gedanken im Kopf und wie auf Kommando laufen wir im Gleichschritt weiter, stampfen aber jetzt beide so fest mit den Füßen auf, dass es noch mehr funkelt. Über unseren lustigen Marsch bekommen wir dann noch einen kleinen Lachanfall und machen uns auf den Weg zum Haus. Einfach unvergesslich!

Nach der morgendlichen Pancake-Party gehen Malin, Toni und ich zusammen Zitronen und Limetten pflücken. Toni ist uns gegenüber mittlerweile richtig aufgetaut und frech. Und irgendwie klappt das auch mit der Kommunikation. Wir suchen also mit seiner Hilfe die Bäume zum Pflücken und schlagen uns durch den Dschungel. Na ja, für uns Dschungel für Toni, Papito und Co einfach nur Garten oder was auch immer. Nach einem schweißtreibenden Gang durch Gestrüpp, unfassbar saftigem Grün und vielen Palmen, einen großen Hügel hinauf, mit einem wunderschönen Blick auf die andere Seite der Insel und das Meer, finden wir endlich ein paar Bäume und tatsächlich auch ein paar Früchte. Außer den Zitrusbäumen stehen hier auch einige Kakaobäume und wir pflücken uns Früchte, ich knacke meine erste Kakaofrucht und wir lutschen das leicht säuerliche, glitschige Fruchtfleisch von den Bohnen, die wir dann in hohem Bogen in die Natur spucken. Toni hängt dabei wie ein kleines Äffchen im Baum und scheint stolz darüber, uns seine Insel zu zeigen.

Nachmittags hängen wir noch ein bisschen am Steg herum. Schwimmen gehen wir leider seit Malins Feuerquallenbegegnung nicht mehr. Wie so etwas doch beeinträchtigt, obwohl es eigentlich überall passieren kann. Toni hingegen gibt den Clown und schwimmt und springt und albert rum. Die drei Hunde sind mittlerweile auch unsere ständigen Begleiter. Tatsächlich liegt Bobby nicht mehr an der Kette, blüht richtig auf und selbst Luigi ist ein ganz entspannter Hund, wenn er nicht dazu verdonnert ist, in seinem Gehege zu bleiben, was inzwischen immerhin seltener vorkommt.

Abends kocht Papito irgendetwas panamaisches. Eine Art Bananenbrei oder -suppe mit Muskat und dazu in Öl ausgebackene Minipfannküchlein. Das ganze schwankt irgendwo zwischen süß und herzhaft und ich würde es eher zum Frühstück essen. Wenn ich es nochmal essen würde. Ich sagen Dorien beim Abendessen, dass ich morgen schon abreisen möchte. Malin bleibt noch die zwei Tage bis zum Schluss. Da ich aber eh nur zusätzlich da war und auch keine Gäste mehr kommen, ist es völlig in Ordnung, dass ich schon gehe. Außerdem fühlt es sich komisch an, dass ich hier umsonst wohne und esse und nichts mehr wirklich dafür tue. Klar machen wir sauber und räumen ein bisschen auf, aber ohne Gäste ist doch sehr wenig zu tun. Am nächsten morgen also wird mich Papito nach Bocas Town bringen und ich freue mich riesig auf den neuen Spot. Die Erfahrung dieses Volunteer Jobs war richtig klasse und ich bin froh, dass ich mich spontan dafür entschieden habe. 

Auch hier hat sich anfängliche Skepsis wieder in eine tolle Zeit gewandelt.  

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