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Panama City

Veröffentlicht: 10.01.2017

28.12.16 - 31.12.16

Wahrscheinlich ist der Kanal tatsächlich das interessanteste an der Stadt. Mir gefällt es spontan mal so gar nicht, wobei ich es anfangs an nichts genau festmachen konnte. Die Stadt erinnert mich extrem an Florida. Was witzig ist, denn als ich damals dort war, kam mir Miami wiederum total mittelamerikanisch vor, obwohl ich das damals ja noch gar nicht kannte. Nach einigem Herumlaufen wurde mir dann auch endlich klar, dass es das ist, was mich so stört. Panama City ist total US-amerikanisch. Fette Menschen, fette Karren, fettes Essen. Es ist auch alles ein bisschen mehr Schein als Sein. Die Skyline schaut aus der Entfernung schick und imposant aus, betrachtet man die Häuser aber aus der Nähe sind sie ziemlich schäbig.

Noch so ein Schock zu Beginn der Reise: Panama ist sauteuer!!! Ich bin morgens in den Supermarkt um mir ne Zahnbürste und was zu trinken zu holen und ALLES war teurer als in Deutschland! Super, wenn man lowbudgetmäßig unterwegs ist. Ich wusste zwar, dass Panama mit Costa Rica das teuerste Land meiner Reise ist, aber sooo teuer? Nö!

Ich bin dann in langer Hose, festen Schuhen und schwarzem Shirt in der Mittagssonne (34°) über die Promenade zum Casco Viejo gelaufen. Das ist schon sehr schön. Häuser aus dem vorletzten (?) Jahrhundert, denen man ihre ehemalige Pracht ansehen kann, die meisten sind aber unbewohnbar, noch... Man ist dabei, das komplette Casco Viejo zu sanieren. Da es aber wohl nur zwei Architekten sind, die zertifiziert sind dies zu tuen, dauert es noch ne gute Weile. Der Kontrast von Alt und Neu macht wirklich Spaß. Vor ein paar Jahren, als die Sanierung noch nicht begonnen hatte, war das Casco eine sehr gefährliche Ecke. Banden, Morde, Überfälle. Teilweise kann man das noch spüren. 

Der Gegensatz von arm und reich ist in der City ohnehin sehr präsent. Wenn man von der nächstgelegenen Metrohaltestelle zum Casco, was ja DIE Touristenattraktion ist läuft, muss man durch ein ziemlich zwielichtigen Bereich. Tagsüber und in Begleitung absolut machbar und spannend. Die Metro ist sehr modern und wohl gerade mal zwei Jahre alt. Es gibt bisher auch nur eine Linie, es soll aber eine zweite hinzukommen. Was in der Stadt zu meiner extremen Verwunderung einfach nicht vorhanden ist: Roller und Motorräder. Wenn man Süd-Ost-Asien gewöhnt ist, sehr seltsam. Ist mir aber auch erst nach einiger Zeit aufgefallen. Ich finde das sehr seltsam in einem warmen Land in dem alle Leute ständig in Bewegung zu sein scheinen. Die Roller werden wohl von Chickenbusses ersetzt, die ohne für Außenstehende erkennbares System die Stadt durchkreuzen.

Nachdem ich in der Mittagssonne so gut wie alleine auf der Promenade war, war ich umso überraschter, als es dort abends auf dem Rückweg voller Menschen war. Klasse, volles Leben. Aber irgendwie auch trashig. Überall Blinke-LED-Schuhe, Plastik-Leucht-Spielzeug-Verkaufs-Stände und vereinzelt Streetfood-Stände. Zu meinem Leidwesen aber nur mit Burgern, Hotdogs, Wurst am Spieß, Zuckerwatte und Popcorn. Bläh!!! Kein Wunder, dass die alle so fett sind. Und ich dachte, ich komme hierher und kann mich von Fisch und Gemüse ernähren um in Beach-Shape zu kommen.

Es gibt bestimmt noch einiges zu sehen in der Panama City, aber ich bin einfach nicht warm geworden. Und da die Stadt mich echt nicht angezündet hat, mache ich mich schon zwei Tage früher auf den Weg nach Santa Catalina. 

Wenn es dir irgendwo nicht gefällt, beweg dich!

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