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Workin' in Kaiwaka

Veröffentlicht: 12.11.2016

Es war nicht leicht, aber wir haben es dann trotzdem geschafft. Der Abschied von dem lieben Ehepaar und ihrem Campingplatz ist jetzt zwar schon ca. 2,5 Wochen her, aber wir vermissen die Beiden und ihre Hunde immer noch - auch wenn wir seitdem schon viel tolles erlebt haben!

Die letzten 2 Wochen haben wir nämlich unseren ersten "offiziellen" Job gehabt, allerdings nicht gegen Bezahlung, sondern gegen Essen und Unterkunft ("wwoofen" nennt sich das). Wir fanden das ziemlich cool, weil wir so sehr viel Geld sparen konnten und außerdem mal die Chance hatten, echte Einheimische kennenzulernen und Neuseeland wirklich mal zu erleben. Naja, dass unsere beiden Hosts Deutsche waren, die vor ca. 5 Jahren ausgewandert sind, mindert diese Erfahrung womöglich etwas...:D

Unsere beiden Hosts, Sandra und Stefan, haben ein ziemlich bekanntes Café/Motel bei Kaiwaka ca. 100km nördlich von Auckland, an dem quasi alle Reisebusse, die zwischen Auckland und dem Norden des Landes hin- und herpendeln, für eine Kaffeepause anhalten. Und die Kundschaft besteht quasi nur aus den Passagieren der Busse. Das bedeutet, dass man sich, wenn kein Bus da ist, irgendwie Arbeit suchen (meistens fegen, putzen, wischen oder abstauben) muss, während man, wenn ein Bus da ist, hin und her rennt und teilweise echt Stress hat, alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Alex und ich haben beide vorher noch nicht wirklich in der Gastronomie gearbeitet, weshalb es echt cool war, sowas mal gemacht zu haben. Die Kommunikation im Team war außerdem ziemlich easy, weil nur 2 Inderinnen, 4 Neuseeländerinnen und ansonsten nur Deutsche dort gearbeitet haben. Ganz besonders cool war, dass neben uns noch 4 weitere deutsche Wwoofer da waren, mit denen wir uns super verstanden haben und mit denen man auch mal das ein oder andere nicht unalkoholische Kaltgetränk verzehren konnte. :) Toll war außerdem mal wieder ein ordentliches Bett, ein eigenes Zimmer mit Dusche, Essen in Hülle und Fülle, WLAN, Strom....uns ging es schon ziemlich gut ehrlich gesagt! Es gab sogar einen Pool, der aber laut Sandra so kalt sein sollte, "dass man als Frau wieder rauskommt". Ich habs versucht, hat aber irgendwie nicht funktioniert...war wahrscheinlich doch zu warm!

Neben der Arbeit (wir hatten in der ersten Woche 2 freie Tage und in der zweiten Woche einen freien Tag) haben wir aber trotzdem sogar noch relativ viel von der Gegend gesehen. Ich bin zum Beispiel zwei Mal für den Sonnenaufgang nach Mangawhai (20 km vom Motel) gefahren, wo es einen traumhaften Strand gibt! Es war zwar nicht ganz einfach, um 04:45 aufzustehen und dann erstmal im Stockdunklen zum Strand zu fahren, aber es hat sich definitiv gelohnt!


Hier haben wir an einem freien Tag auch zusammen den "Mangawhai Cliff Walkway" absolviert, einen wirklich schönen 3-stündigen Wanderweg auf den Klippen direkt am Meer. Das kann man sich ungefähr so vorstellen. So lässt es sich doch aushalten!

Mangawhai Cliff Walkway


In Mangawhai haben übrigens unsere beiden Hosts Sandra und Stefan auch ein paar Jahre mit ihren 4 Kindern und 2 Hunden (einer der beiden ist weniger ein Hund, als ein Haufen Sabber mit einem Teil Hund - aber süß! Wenn sie von unserer Hose ferngeblieben ist...) gelebt und Sandra hat uns sogar mal ihr altes Haus gezeigt. Alter Schwede! Die Beiden müssen relativ viel Kohle haben! Wir haben ein normales Haus irgendwo am Straßenrand erwartet, aber ein riesen Anwesen mit Blick auf einen See und das Meer und einer eigenen langen Zufahrtsstraße war dann doch eine kleine Überraschung für uns...achja, als wäre das noch nicht genug, haben die Beiden in Deutschland auch noch ein großes Haus, das sie aber nicht verkaufen wollen, falls eins ihrer 4 Kinder mal in Deutschland studieren will, dann können die ja direkt dort wohnen....praktisch, wenn man das Geld hat! :D

Neben dem schönen Strand in Mangawhai waren wir außerdem 2 Mal bei den Piroa Falls, die ebenfalls ca. 20 km vom Motel entfernt sind und gut erreichbar sind. Hier waren wir aber nicht zum Sonnenaufgang, sondern zum Sonnenuntergang. Das war auch definitiv die richtige Entscheidung! Ich habe hier zwar nur ein "normales" Bild bei bewölktem Himmel, aber hier haben wir einen unglaublichen Sonnenuntergang erlebt! Eigentlich war der Himmel seit Stunden nur grau, doch 2 Minuten bevor die Sonne komplett untergegangen war, ist das Licht total durch die Wolken gebrochen und hat diese in ein knalliges, richtig intensives Pink getunkt. Das war echt unfassbar! Der ganze Wasserfall und der Wald drumherum wurde richtig mit pinkem Licht erleuchtet und alles war so surreal...ich hab das immernoch nicht ganz realisiert, wie geil das war! Aber auch ohne dieses Licht waren die Piroa Falls ein äußerst sehenswerter Ort... Warum diese Sandsäcke da rumliegen, kann ich allerdings auch nicht erklären. Macht das Foto aber noch etwas cooler!

Piroa Falls


Am vorletzen Nachmittag haben wir dann auch endlich unseren ersten Berg in Neuseeland bestiegen. Zusammen mit den 4 anderen Wwoofern (Helena, Henri, Jan und Max) sind wir den Baldrock bei Kaiwaka hochgelaufen. Kein große Sache (vielleicht 300 Höhenmeter und 45 Minuten Aufstieg), aber die Aussicht auf das umliegende Land war einfach genial! Soo weitläufig. Und wieder einmal sind wir fasziniert, wie vielseitig Neuseeland auch auf engestem Raum ist: Alles, was ich hier in diesem Beitrag beschrieben habe, liegt in einem Radius von nur 20 Kilometern um Kaiwaka herum!

Aussicht vom Baldrock bei Kaiwaka


Leider mussten wir 2 Tage nach dieser Bergbesteigung  weiterziehen zu unserem nächsten Wwoofing Job auf der Coromandel Halbinsel. Sehr schade, weil wir gerade erst so richtig mit den anderen 4 Woofern zusammengekommen waren und uns richtig gut verstanden haben. Wir wären gern noch länger geblieben und hätten noch mehr "Diesel" (Bourbon + Cola aus der Dose, äußerst schmackhaft....und günstig!) mit den anderen verzehrt, aber (leider) erwartete uns ein neues Kapitel hier in Neuseeland. Nummern und Facebookaccounts wurden aber natürlich ausgetauscht und wir haben uns vorgenommen, uns in Deutschland wiederzutreffen und dort gemeinsam einen Drink aus Hopfen und Malz zu genießen :)


Wie sich nun herausgestellt hat, ist unser nächster Wwoofing Job um ca. 360° anders und wir sind nicht allzu zufrieden damit (dazu an anderer Stelle mehr), weswegen wir den "Coffeepot" und die Leute dort schon richtig vermissen! Nicht zuletzt wegen Sandras regelmäßiger "Cup-of-Tea-Time" (für Nichtkenner: Wenn nicht viel los ist im Café, holt Sandra ihre Wwoofer gern mal zu besagter "Teezeit" auf ihre Terasse, wo man gezwungen wird, Bier zu trinken, weil man sonst als Weichpappe bezeichnet wird...:( Ob es erst 12 Uhr mittags ist oder später, ist dabei völlig egal! ) Sie selbst hat allerdings nur Sekt angerührt, allerdings nicht zu knapp :D Naja, wir hatten eine super Zeit dort und hoffen, möglichst viele Menschen von dort wiederzusehen und sich gemeinsam an die Zeit dort zu erinnern. Bis dahin heißt es jetzt noch für 9 Tage: Auf die Zähne beißen und durchhalten mit dem Wwoofing Job, bis am 21. dann Louis kommt, unser Kumpel aus Deutschland, der für 3 Wochen mit uns den Rest der Nordinsel bereist....ein Lichtblick am Ende des Tunnels!

Vielleicht schaffe ich es dieses Mal ja auch, nicht erst in 3 Wochen wieder einen Beitrag zu schreiben :))

Cheers!

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