Neuseeland - Die Nordinsel
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22.12.19 Mount Ruapehu, Rangipo Desert und ein kaputter Camper

Veröffentlicht: 15.01.2020

Auf ins Land Mordor! Die Nacht war rattenkalt und kurz vor 7h sind es trotz Sonne nur 7 Grad. Aber bis ich mit Duschen fertig bin, kann ich in der Sonne mit Blick auf den See frühstücken. 
Frühstück am Lake Taupo

Nur rund 1h Autofahrt trennt mich von den Vulkanen. Im Tongariro Nationalpark finden sich einige Vulkane, darunter der Berg Mordor aus der Herr der Ringe-Story. Da man den Tongariro nur im Rahmen einer ganztägigen Wanderung erobern kann, ich aber immer etwas im Hinterkopf haben muss, dass ich als Solist besser keine Risiken eingehe, mir Füße zu verstauchen, fahre ich zum Mount Ruapehu

Vor 5 Jahren konnte man hier super mit einem Sessellift auf 2200m hoch fahren. Damals hatte ich Nebel und 5 Grad. Deswegen will ich bei diesem sensationell schönen Sonnenschein hier nochmals hin. Also ziehe ich heute drei Jacken an, Schal, Mütze sowieso und 2 Hosen übereinander. Um dann zu erfahren, dass im Sommer nur noch die neue Gondel fährt, die im Winter 2018 (also im Juni) eröffnet wurde. 

Anfahrt zur Talstation des Mount Ruapehu
Über Geröllfelder gehts mit der Gondel in den Schnee
Der Hintern wird gefrostet
Blick vom Ruapehu
Die Bergstation


Kaffeetrinken in der Sonne / Bergstation des Ruapehu

Man kann hier praktisch im Kreis um die Vulkane herum fahren und dabei unglaublich verschiedene Vegetation erleben. Auf der Westseite fährt man durch mondgleiche Landschaft aus riesigen Lavabrocken zur Talstation des Ruapehu. Wenn man dann die Ostseite um die Vulkane fährt, gibt es die sogenannte Desert Road durch die Rangipo Wüste . Und das kommt dem Anblick schon sehr nahe. Karge Steine und im Hintergrund das Massiv des Ruapehu und der ebenmässige Kegel des Mount Ngauruhoe, der mit so 2300m der höchste Berg dieser Gegend ist. Als sog. Schicksalsberg diente er in der Herr der Ringe Trilogie als bedrohliche Kulisse. Auf der Ostseite sieht man auch immer Dampf aus irgendwelchen Kratern aufsteigen. Heute allerdings nur a ein, zwei Stellen. Vor 5 Jahren hab ich deutlich mehr davon gesehen. Ein aktiver Vulkan ist der Ngauruhoe auf jeden Fall, der über 40x in den letzten 100 Jahren ausgebrochen ist. Zuletzt allerdings in den 1970er Jahren. 
Ein gnadenloser Wind pfeift hier durch die Hochebene und es ist ziemlich anstrengend, das Lenkrad festzuhalten. Glücklicherweise muß ich nicht viel Schalten, denn alleine schon das Wegnehmen der einen Hand zum Schaltknüppel will gut überlegt sein. Hier auf der Desert Road hat man keinerlei Telefonempfang - ich möchte hier keine Panne haben und schiele mit Sorge auf die immer wieder aufleuchten Warnlampen. Aber die Temperatur bleibt im Normalbereich und der Wagen fährt. Also was mag das sein? Nur ein Wackelkontakt? Jedenfalls will ich hier nicht liegenbleiben. Selbst Leute, die einem hier helfen wollen würden, hätten ebenfalls keinen Empfang und der nächste Ort ist noch Dutzende Kilometer entfernt.

Rangipo Desert
Rangipo Desert

Mount Ngauruhoe / Schicksalsberg

Nach 230km rund um die Vulkane, durch die Wüste auf der Ostseite über die sieben Berge und bei den sieben Zwergen lief es, - bis der Camper mitten in der Einfahrt meines Campingplatzes in Okahune verreckt und keinen Mucks mehr macht. Ich habe die Karre abgestellt, um im Office meinen Platz zu buchen und zu bezahlen und als ich das getan habe, um dann 80 Meter auf meinen Stellplatz zu fahren - sagt das Auto gar nichts mehr. Ich bin einerseits völlig erleichtert, dass mir das genau hier und nicht auf der Desert Road passiert ist, andererseits machen mir die Ladies von der Rezeption auch keinen Mut, dass das hier innerhalb der nächsten Tage etwas mit einer Reparatur wird. 

Das war's - weiter ist er nicht mehr gefahren.

Telefonische Ferndiagnose des Vermieters: Irgendein Teil, das während der Fahrt die Batterie lädt, lädt eben nicht mehr.Sonntag 18.00h, keine Werkstatt erreichbar, die einzige, die es gäbe, ist 15km entfernt, nimmt aber gar nicht ab. Also wird mindestens morgen sicher drauf gehen und wenn es Teile braucht, die die kleine Werkstatt hier nicht hat, ist die Frage, wann es weiter geht. Denn auch hier ist Weihnachten und es sind Feiertage. 

Mit den Ladies von der Rezeption schieben wir den Camper geradeaus auf ein Rasenstück, so dass ich dort übernachten kann und nicht in der Einfahrt stehen muß. Mal sehen, wie es nun weitergeht. Weihnachten kann ja was werden...

Antworten (2)

Angela
Oh je, es liest sich ja wie ein Krimi..... wirklich spannend!!! Du bist wirklich sehr mutig ;-)

Wiebke
Mir blieb ja nicht viel anderes übrig. Allerdings hat mich die Vorstellung ggf. dort eine Woche hängen zu bleiben, weil keine Werkstatt das vor Weihnachten schafft, ziemlich nervös gemacht. Aber irgendwie geht's dann doch immer weiter.

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