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Südafrika Tag 2 - Ein erfolgreicher Tag in Stellenbosch

Veröffentlicht: 19.05.2024

Nachdem wir den Morgen mit unseren Gastfamilien verbracht hatten, setzten uns diese um 9:45 Uhr am Paul Roos Gimnasium ab. Im Japie Krige Saal fand dann von 10-11:30 Uhr eine Masterclass unter der Leitung von Xander Kritzinger statt. Dieser bezauberte von Beginn an mit seiner freundlichen, lockeren und energiegeladenen Art. Nachdem wir zunächst unseren Körper mit einigen Übungen aufgelockert hatte, starteten wir mit dem Einsingen. Eine Übung bestand darin die Vokale i-e-a-u-i-e-a-u zu singen, wobei die Tonfolge zunächst in die Höhe ansteigend und bei der zweiten Wiederholung der Vokale wieder absteigend war. Nachdem wir diese Übung zunächst gemeinsam gesungen hatten, zeigte Xander beginnend links außen im Sopran nacheinander auf jede*n Einzelne*n von uns, sodass wir alle nacheinander mit der Übung begannen und ein großer Kanon entstand. Das klang sehr beeindruckend und war eine ganz neue Erfahrung für uns. Nach dem Einsingen arbeiteten wir mit Xander an einem unserer Repertoire-Stücken - „Ave Verum" von William Byrd aus dem Jahr 1605. Xander wollte mit uns testen was in dieser alten Musik steckt. Er legte viel Wert darauf, dass wir den Text fühlen und die Bedeutung übermitteln können, anstelle den Text einfach nur zu singen. Da er das Stück jedoch in einem deutlich schnelleren Tempo dirigierte, als wir es gewohnt sind, war die Arbeit an diesem Stück nicht ganz so leicht für uns. Im Anschluss arbeiteten wir noch an einem neuen Stück in unserem Repertoire - „Witness" ein traditional Spiritual arrangiert von Dick Bolks. Dabei achtete Xander vor allem darauf, das wir die Ts sehr sauber absprechen und dass wir dem Stück den richtigen Charakter verleihen. Um dies zu vermitteln tanzte er über die Bühne und ließ uns außerdem mit Stiften im Mund singen, was sehr lustig aussah und auch so klang. Die Masterclass hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt!


Nach einer kurzen Pause folgte eine Probe für den am Abend anstehenden Wettbewerb. Wir sangen unsere geplanten Wettbewerbsstücke und verliehen diesen den letzten Feinschliff. Auf die Arbeit folgte dann ein sehr sehr leckeres Barbecue auf dem Schulgelände, mit hervorragendem Gemüse, Fleisch und getoasteten Sandwiches. Gestärkt durch das leckere Essen hatten wir anschließend mehrere Stunden Zeit die Stadt auf eigene Faust in kleinen Grüppchen zu erkunden.


Stellenbosch ist eine Universitätsstadt die in der südafrikanischen Provinz „Western Cape" liegt. Nach der Gründung Kapstadts durch die Niederländische Ostindien-Kompanie 1652 erbaute Simon van der Stel, der holländische Gouverneur von Kapstadt, eine neue Siedlung die nach ihm benannt zunächst „Stelenbusch", und später dann „Stellenbosch" getauft wurde. Damit ist Stellenbosch nach Kapstadt die älteste von Europäern gegründete Siedlung Südafrikas. Die Stadt liegt inmitten einer Berglandschaft mit fruchtbaren Tälern in denen vor allem Wein angebaut wird. Tatsächlich zählt Stellenbosch zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten Südafrikas.


Wir bummelten also für mehrere Stunden durch die Stadt und wollten dabei auch der ältesten Kirche Stellenboschs, der niederländisch-reformierten „Moederkerk" aus dem Jahre 1772 einen Besuch abstatten. Da an diesem Samstagmittag in der Kirche jedoch eine Hochzeit stattfand, war uns die Besichtigung leider nicht möglich.

Ein paar von uns besuchten außerdem den Campus der Stellenbosch Universität. Unter anderem ist die Universität bekannt für den Stellenbosch University Choir, der als weltweit führender Universitätschor angesehen wird und für uns definitiv ein Vorbild ist. Nach dem Weltranglisten-System der INTERKULTUR Foundation ist der Stellenbosch Universitätschor auf Platz 1 mit 1260 von möglichen 1272 Punkten. Daher war es für uns sehr besonders die Universität und das Gebäude, in dem der Chor probt anzuschauen. Leider war es jedoch nicht möglich die Räumlichkeiten von innen zu besuchen.

Auch den botanischen Garten der Universität konnte man kostenlos besuchen. Es war sehr angenehm im Schatten der Bäume durch den Garten zu spazieren und die Vielzahl an schönen Pflanzen zu bestaunen.

Ein leckeres Eis durfte an diesem Nachmittag natürlich nicht fehlen. So statteten die Meisten von uns der sehr noblen Eisdiele „Moro" einen Besuch ab und wurden auch nicht enttäuscht - das Eis war hervorragend.

Außerdem wurde die zentrale Mall in der Stadt erkundet und südafrikanische Spezialitäten verkostet.

Selbstverständlich wurde von Einigen auch der letzte Bundesligaspieltag verfolgt und fleißig dem FCH die Daumen gedrückt. So wurde auch in Südafrika der Sieg und Klassenerhalt gefeiert :)


Um 17:30 Uhr versammelten wir uns wieder am Paul Roos Gimnasium, von wo aus ein Transfer zur „Laerskool Stellenbosch" stattfand. Dort fand der Wettbewerb „Stellenbosch Eisteddfod 2024" statt, bei dem wir in den Kategorien „Chamber Choir" und „Mixed Choir“ teilnahmen. Nach dem Umziehen und Einsingen traten wir also 18:45 Uhr in einer kleineren Besetzung in der Kategorie „Chamber Choir" an und präsentieren der dreiköpfigen Jury „Ave Verum" von William Byrd, „Immortal Bach" von Knut Knystedt sowie den 43. Psalm „Richte mich Gott" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Anschließend traten wir voll besetzt in der Kategorie „Mixed Choir" an und performten „Witness von Dick Bolks, „Ballade to the moon" von Daniel Elder und „Bohemian Rhapsody".
In unmittelbarem Anschluss versammelten wir uns und ein paar der anderen Chöre in der Halle um Feedback von der Jury zu erhalten. Diese bedankte sich bei allen herzlich für die Teilnahme und erklärte uns, worauf sie in ihrer Wertung geachtet haben. Dabei nannten sie unter anderem das Phrasing, die Intonation und das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Stimmen. Außerdem betonte die Jury, dass die Teilnehmenden sich die Ergebnisse, sollten sie nicht so ausfallen wie erhofft, nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollen, da das eben nur die Meinung der Jury sei und sich diese gegebenenfalls von der der Dirigenten und der entsprechenden Interpretation des Stückes unterscheiden kann.

 
Noch am selben Abend haben wir die Nachricht erhalten, dass wir beim Wettbewerb „Stellenbosch Eisteddfod 2024" in den Kategorien „Chamber Choir" und „Mixed Choir" die höchsten Auszeichnung Cum Laude bekommen, die es gibt. Das hat uns natürlich alle sehr gefreut und war ein sehr gelungener Start in unsere Reise!


Bevor wir den Abend mit unseren Gastfamilien ausklingen ließen, bat ein Herr im Publikum darum, dass wir „Bohemian Rhapsody" doch noch einmal performen sollte, was wir natürlich gerne taten. Alles in Allem war dies ein wunderschöner und sehr gelungener zweiter Tag in Südafrika! 

Antworten (1)

Erika
Sehr schöne, umfangreiche Berichte, großes Lob den Verfassern, weiter so und viel Spaß euch allen 👍

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