Neuer Kammerchor around the World
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Südafrika Tag 1 - Ab in den Süden!

Veröffentlicht: 17.05.2024

Gestern Mittag fast pünktlich um 13 Uhr startete für 65 Sängerinnen und Sänger des Neuen Kammerchors ein neues Abenteuer. Ziel unserer diesjährigen Konzertreise: Südafrika! Mit von der Partie ist selbstverständlich auch unser Chorleiter Thomas Kammel und unsere Managerin und Chormama Sylvia Lohse. Begleitet werden wir darüber hinaus von Daniela Burkart, die Frau Lohse in der Organisation unterstützt, sowie von unserer wunderbaren Pianistin Kyoko Kanazawa.

Nach einer reibungslosen Busfahrt erreichten wir überpünktlich gegen halb fünf den Frankfurter Flughafen. Nachdem dann auch die Kofferaufgabe ohne Probleme klappte, hatten wir noch ein paar Stunden am Flughafen zu überbrücken, bevor unser Airbus 340-300 um 22:15 Uhr Richtung Kapstadt abheben sollte. In dieser Zeit gingen wir essen, teilweise wurde gearbeitet, wir schauten uns das Geschehen auf dem Rollfeld an oder bummelten durch den riesigen Flughafen. Außerdem konnten wir uns schon einmal auf die tierische Welt von Südafrika einstellen, indem wir zwei am Gate Z 23 hausende Mäuschen beobachteten. Um 21:30 Uhr startete dann das Boarding und mit leichter Verspätung hoben wir gegen 22:45 Uhr ab und machten uns auf den Weg in Süden.

Gute elf Stunden später landeten wir nach einem ruhigen aber für die Meisten doch schlaflosen Flug um 10:05 Uhr im sonnigen Kapstadt. Nach einer kurzen Gesangseinlage für die tolle Lufthansa Crew verließen wir das Flugzeug, brachten die Passkontrolle gut hinter uns und sammelten auch erfolgreich alle Gepäckstücke ein. Um 12:10 Uhr verließen wir in einem voll gepackten Bus das Flughafengelände und rollten los Richtung Stellenbosch. Kaum waren wir auf die Hauptstraße gelangt, erstreckten sich rechts und links von der Straße Slums bis zum Horizont. Eine Wellblechhütte reihte sich an die Nächste, über den Dächern der Hütten verliefen hunderte von Stromkabeln, zahllose Wäscheleinen spannten sich zwischen den Hütten und überall waren Müllberge zu sehen zwischen den Ziegen umherliefen. Der erste Eindruck von Südafrika war definitiv keine leichte Kost!

Auf dem Weg nach Stellenbosch ragte die Fahrt über ein beeindruckendes Bergmassiv vor uns in die Höhe, in welchem die Wolken hingen. Rechts und links erstreckte sich eigentlich recht schöne Natur, mit Palmen, Kleinen Seen und Plantagen, zwischen denen sich aber immer wieder Müllberge anhäuften.

Gegen 13 Uhr erreichten wir dann das „Paul Roos Gimnasium" in Stellenbosch. Rasch wurden alle Koffer entladen und wir wurden von unseren Gastfamilien in Empfang genommen, mit denen wir den Rest des Tages verbringen würden. Wir verabschiedeten uns voneinander und jeder begab sich auf sein eigenes kleines Abenteuer.

Das „Paul Roos Gimnasium" wurde 1866 gegründet und zählt damit zu den ältesten Schulen Südafrikas. Das Motto der Schule lautet „Pride, Respect and Gentlemanship" und spielt im Schulalltag der ca. 1300 Jungen im Alter von 13 bis 18 Jahren eine zentrale Rolle. Das Schulprogramm am „Paul Roos Gimnasium" findet auf Englisch und Afrikaans statt. Die zahlreichen außerschulischen Aktivitäten in Sport und Kultur werden durch die finanzielle Unterstützung der Eltern gewährleistet und ausgebaut.
Mein Gastbruder erzählte mir von der ersten Woche der neuen Schüler an der Schule, die eine Art Aufnahmeritual ist. Den neuen Schülern ist es in dieser Woche nicht erlaubt den älteren Schülern sowie den Lehrkräften in die Augen zu schauen, der Kopf muss stets gesenkt sein. Sie müssen kleine Aufgaben erledigen. Dabei dürfen sie nicht lachen, egal wie lustig und albern die Aufgaben sind. Wird man beim Lachen erwischt, so muss man beispielsweise als Strafe 20 min ein Buch auf dem Kopf balancieren. In der Nacht zum Freitag übernachten die Schüler dann an der Schule. Dabei werden sie nachts geweckt und der Schulleiter überreicht den Schülern schließlich feierlich die Krawatte der Schuluniform. Erst dann dürfen die Schüler ihren Kopf heben und sind offiziell am „Paul Roos Gimnasium" aufgenommen.
Die Regeln zum Tragen der Schuluniform sind sehr streng und werden genau überwacht. Wird beispielsweise der obere Knopf des Jackets nicht immer geschlossen getragen, droht Nachsitzen. Auch wird jeden Morgen kontrolliert, ob die Schuhe poliert sind. Des Weiteren gilt eine „hair policy" - die Haare dürfen nicht in die Augenbrauen fallen, sondern müssen entsprechend kurz gehalten werden.
Ich war sehr beeindruckt von den Erzählungen meines Gastbruders. Unser Schulalltag in Deutschland stellt so ziemlich das Gegenteil dar. Es ist enorm spannend so viel Neues zu erfahren und einen Einblick in das Leben der Menschen hier zu gewinnen!

Ein Jeder und eine Jede von uns sammelte an diesem Tag ganz einzigartige Erinnerungen mit seiner Gastfamilie. Während die einen das „Cheetah Outreach" besuchten oder Pinguine sahen, besuchten andere den Strand um einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bewundern, bummelten durch die Stadt, sammelten erste Eindrücke bei einem Spaziergang durch die Natur oder verbrachten gemeinsam mit der Gastfamilie einen gemütlichen Abend zu Hause bei gutem Essen.
Morgen früh werden wir definitiv alle viel zu erzählen haben und ich freue mich bereits auf die vielen Gespräche! 

Antworten (2)

Heiner
Tolle Erlebnisse und Eindrücke, vielen Dank.

Barbara
Ich wünsche euch unvergessliche Erlebnisse, die euch sicher einen ganz neuen Blick auf das Leben in Deutschland ermöglichen werden

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