Veröffentlicht: 22.05.2018
Um 8:30 Uhr standen unsere neuen Busse zum Packen bereit. Eine halbe Stunde später hieß es dann Abschied nehmen von Mexico-City. Vor uns lag eine vierstündige Fahrt zu unserem Zielort Querétaro. Nach einer 20-minütigen Pause, in der wir uns mit Wasser und einer Kleinigkeit zu Essen eindecken konnten, ging es um 12 Uhr dann weiter.
Ziemlich pünktlich erreichten wir dann zwei Stunden später unsere Unterkunft für die Nacht - die Pilgerstätte des Schoenstattordens in Querétaro.
Dort wurden wir von Schwester Sandra freundlich empfangen und auf unsere Zimmer gebracht. Wir hatten jedoch kaum Zeit uns das Gästehaus und die Umgebung näher anzuschauen, denn um 15 Uhr ging es schon weiter in die Altstadt Querétaros.
Zu uns stieß noch Ivana, die seit etwa einem Jahr in Mexico lebt und uns gemeinsam mit Pablo, der auch wieder dazugekommen war, durch die Stadt führen würde.
Bevor die Führung startet, machte sich jedoch jeder von uns erst einmal auf Futtersuche. Im Bus warnte Ivana uns noch vor den fettigen mexikanischen Tacos und ungewaschenem Obst, da uns sonst "Montezumas Rache" ereilen könnte. :)
Gut gestärkt versammelten sich dann alle um 16:15 Uhr. Von dort aus startete die Führung durch die Altstadt. Ivana erzählte uns, dass Querétaro die 4. sicherste Stadt in ganz Mexico ist und zudem zu den saubersten und schönsten zählt.
Darüber hinaus gehört zu den Weltkulturerbe-Städten der UNESCO.
In Querétaro leben zur Zeit etwa 1 Millionen Menschen. Man geht davon aus, dass täglich um die 40 Familien nach Querétaro ziehen, da in anderen Großstädten wie zum Beispiel Mexico-City das Erdbebenrisiko aber auch die Kriminalität sehr hoch sind. Die Stadt reizt eben durch ihre Sicherheit und Schönheit, sodass es auch eine recht hohe Ausländerrate gibt und es auch internationale Firmen nach Querétaro zieht.
Früher lebten hier die Tolteken, die ähnlich wie die Azteken, Pyramiden hinterließen. Diese waren jedoch viel kleiner und weniger imposant gebaut. Sie dienten den Tolteken vor allem dazu, die Sterne genau zu studieren, um daraus Nutzen für ihre Landwirtschaft zu ziehen.
Der Boden Querétaros war außerdem Reich an Rohstoffen wie Quecksilber und Quarz, was unter anderem ein Grund für die Eroberung Mexicos durch die Spanier war, das diese auch auf der Suche nach Rohstoffen waren.
Sowie die Eroberung hier in Querétaros begann, setzte die Stadt der Besetzung auch ihr Ende. Im Jahr 1810 startete hier die Revolution, da die Bevölkerung in Querétaro mit am stärksten unter der Armut, die im Land herrschte, litt. Seit der Unabhängigkeitserklärung 1821, wird hier jedes Jahr am 6. September die Revolution gefeiert. Vor dem Regierungspalast versammeln sich dann hunderte Menschen, die alle darauf warten, dass der Gouverneur auf den Balkon des Palastes tritt und der Menge "Viva la Mexico" zuruft. Die Menschen antworten darauf "Viva", den "Schrei der Revolution".
Etwa zwei Stunden lang konnten wir durch die vielen kleinen Straßen laufen und uns selbst von der Schönheit Querétaros überzeugen. Überall bunte Farben, kleine Läden und verzierte Häuser, sodass man sich gar nicht entscheiden kann, wo man zuerst hinschauen soll.
Nachdem natürlich auch hier ein Gruppenbild gemacht worden war, holten uns unsere Busfahrt Miguel und Caesar wieder ab und brachten uns zurück nach Schoenstatt.
Nach einer halbstündigen Pause trafen wir uns wieder zur Stellprobe.
Nachdem wir jetzt über vier Konzerte mehr oder weniger immer das gleiche Programm gesungen hatten, entschieden wir uns dafür, diesmal etwas älteres aus unserem Repertoire zu kramen.
So sangen wir zum Beispiel auch das "Agnus Dei" von Michael Benning, einem Komponisten aus eigenen Reihen:) Aber auch "Genuit puerpera" von Giovanni Bonato und "Lux Aurumque" von Eric Whitacre, die immer wieder durch die Aufstellung des Chores im Kreis und das dadurch erzeugte, faszienierde Hörerlebnis überzeugen, fanden ihren Weg ins Programm.
Das Publikum verlangte auch hier mit Standing Ovations eine Zugabe bei der wir uns für "Didn't my Lord deliver Daniel" entschieden. Als dann der Wunsch aufkam, wir sollten noch etwas Deutsches zum Besten geben, sangen wir das Volkslied "Jetzt gang I ans Brünnele".
Im Anschluss an das Konzert gab es dann noch eine Hühnersuppe mit verschiedenen Einlagen, Brot und Obst. Da das Konzert erst um 20 Uhr begonnen hatte, war es auch dementsprechend spät geworden, als wir mit dem Essen fertig waren. Die Meisten verschwanden daher recht zügig auf ihre Zimmer um für den morgigen Tag fit zu sein.