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Tag 26: Müllmann für einen Tag

Veröffentlicht: 04.06.2018

Statt ausschlafen klingelte heute wieder der Wecker um 6.20 Uhr ... Nach dem Frühstück fuhr Jakob nach Okaue um dort Ersatzteile für einen Traktor hinzubringen. Ich machte mich mit 4 andern Arbeitern auf zum Seitenstreifen der großen Teerstraße. Das Gras dort soll in den nächsten Tagen geschnitten und zu Heu getrocknet werden. Damit der die Ballenmaschine das Gelände passieren kann muss dieses allerdings vorbereitet werden. Während einer der Arbeiter einen kleinen Traktor mit Anhänger in Schrittgeschwindigkeit fuhr, liefen in einer Reihe den Seitenstreifen ab und räumten grosse Steine und Dornbüsche aus dem Weg und hoben Müll auf. Ich kann bis jetzt noch nicht glauben wie viel Dosen, Plastikflaschen, alte Reifen, benutzte Windeln und sonstigen Schrott wir aus dem hohen Gras bergen konnten. Wie kann in so einer beeindruckenden und vielfältigen Natur wie der in Namibia groß werden und sie dann so zerstören und verunreinigen. Bis zum Mittag hatten wir die eine Fahrtrichtung (knapp 3 km) abgelaufen und dabei einen halben Anhänger voll Müll gesammelt.

Ekelhaft !!!



Am Nachmittag ging es dann mit bekannter Arbeit weiter, diesmal in die andere Fahrtrichtung. Auch hier bot sich ähnliches, trauriges Bild. Mit Sack und Stock bewaffnet fischte ich wieder riesige Mengen an Müll aus dem Straßengraben. Teilweise verrichten einige namibianische Auto-/Truckfahrer ihre Geschäfte in Flaschen oder Tüten und werfen diese in die Natur. Die Ironie dabei ist, dass diese Überbleibsel ohne eine Plastikhülle auf natürlichem Wege verrotten bzw. versickern würden. Doch mit dem Wundertüten aus Plastik konservieren sie diese auf ewig ... einfach widerlich.



Gegen 17.00 Uhr sollte es dann geschafft sein, der Graben in Gegenrichtung war von Müll befreit, nur einige Steine und Büsche müssen morgen noch an den Rand geschafft werden. Das erledigend die Arbeiter dann aber ohne mich, denn Jakob und Ich wechseln morgen wieder in die Rolle des fahrenden Supermarktes. 

Nach einer heißen Dusche (wenn man nicht vergisst den Boiler anzufeuern ist das auch kein Problem) trafen alle außer Jens, der musste heute morgen wieder ins Internat, zum Abendessen ein. Um 21.30 Uhr setzte ich den Zapfenstreich und lag im Bett.

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