Namibia 2023
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The beginning is always today

Veröffentlicht: 27.12.2022

Tag 1, 28.12.22, von Kapstadt nach Vanrynsdorp

Es ist soweit: die Tour ist geplant, die Unterkünfte sind gebucht, die ersten Essensrationen eingekauft, der Ford Ranger ordnungsgemäß eingeräumt und aufgetankt. Es kann losgehen und zwar genau um 8:30 starten wir unsere Tour in Hout Bay, der wunderschönen Bucht südlich von Kapstadt.

Auf dem Weg zum Orange River führt uns unsere Tour zu einem Zwischenstop in Vanrynsdorp, ein Ort in der Gemeinde Matzikama im Distrikt West Coast, Provinz Westkap in Südafrika mit knapp 6.000 Einwohnern. Dieser Ort liegt ca. 320 Kilometer nördlich von Kapstadt.

Vanrhynsdorp ist die älteste Stadt im Namaqualand und damit auch eine der ältesten in Südafrika. Sie wurde im Jahr 1751 als Trutro (Troe- Troe) gegründet, was sich von dem Kriegsruf Toro-Toro der Khoikhoi ableiten soll und so viel heißt wie „Attacke-Attacke“. 1881 wurde der Name zu Van Rhijnsdorp geändert, um die Familie Rhijns zu ehren, die als Kirchenführer und Friedensrichter viel für die örtliche Gemeinschaft getan hatte.

Umrahmt wird Vanrynsdorp durch den atemberaubenden Gifberg (Poison Mountain) und seinen herausfordernden Pässen, die den Berg Matsikamma erklimmt und die Berghöfe des Gifbergs mit Vanrhynsdorp etwa 20 km nördlich verbindet. Die Pässe wurden ursprünglich 1917 gebaut und bieten hervorragende Ausblicke, Wanderwege, San-Felskunst, Wildblumen, Felsenbecken und Wasserfälle (Quelle des Flusses Troe-Troe, der nach Norden durch Vanrhynsdorp fließt).

Und nun stellt sich auch gleich die erste Frage: Warum heißt der Gifberg Gifberg? Er hat seinen Namen von den Jägern und Sammlern der San, die den Latex der Knollen des Gifbooms oder Gifbols (Buphane toxicariapoison bush) in der Gegend als reiche Giftquelle für ihre ansonsten mickrigen Pfeile nutzten. Der Gifboom lieferte das tödliche Neurotoxin, mit dem die San ihre Pfeile bestückt haben. Nachdem sie die Beute verwundet hatten, joggten die kleinen Jäger einfach auf der Spur des verwundeten Tieres (die San sind Meister der Spurensuche), bis es fiel.

Mit so viel Wissen im Gepäck fahren wir zu unserer Unterkunft, dem Mountain View Guesthouse, wo uns unser Gastgeber Roché freundlich empfängt, uns aber auch gleich mitteilt, dass das Zimmer erst ab 14 Uhr bereit steht. Für uns kein Problem, da wir den Nachmittag sowieso auf dem „vergifteten“ Berg verbringen wollen.

Er empfiehlt uns die „Circular Route“, die über den Ou Berg Pass hin und über den Gifberg Pass zurück führt (ca. 84 km). Cindy entscheidet sich, die ersten 26 km mit dem Gravelbike zu fahren und wir treffen uns am ersten View Point, dem Watervall Resort Vanrynsberg. Von hier aus führt ein kleiner Weg zu einem Pool und einem Wasserfall, letzterer leider ohne Wasser, aber der Pool lädt uns zum Schwimmen ein und wir genießen das kühle Nass.

Anschließend geht es auf einem abenteuerlichen 4x4-Track weiter bis zur Spitze, wo sich die Gifberg Holiday Farm befindet, von der aus man auf verschiedenen Wanderwegen hiken kann, die einen mit den Wundern der Natur des Namaqualandes in Kontakt bringen.

Wir entscheiden uns für die "Spoelgat Route“ zu einem Wasserlauf, der einem kleineren Fish River Canyon ähnelt, und spektakuläre Potholes und Felsformationen bietet. Dort angekommen begeben wir uns auf unterschiedlichen Wegen etwas tiefer hinein, nur um dann beim herauskommen festzustellen, dass wir den anderen nicht mehr sehen. Wir rufen jeweils den anderen Namen, bekommen aber keine Antwort. Nun dann, denke ich mir, folge ich einfach dem Pfad mit den weißen Füßen, den ich sogleich aus den Augen verlor und nun, nachdem ich meinen Guide verloren hatte, meines eigenen Glückes Schmied wurde, in dem ich kreuz und quer versuchte einen Rückweg zu finden. Dieses gelang nach einer Dreiviertelstunde und mich erwartete eine stinksaure Cindy, die sicher schon länger auf mich am Auto wartete.

Gewartet hat sie nicht dort, stinksauer war sie aber, wie sich später herausstellte. Als geübte Wanderin ist sie den Fußstapfen gefolgt und war natürlich viel früher zurück. Da sie mich nicht finden konnte ging sie logischer Weise den Weg dorthin zurück, wo wir uns verloren hatten, nur dort bin ich ja schon lange nicht mehr gewesen. Nach ein wenig hin und her haben wir uns dann doch wieder gefunden.

Auf dem Weg zurück geht es dann ohne Zwischenfälle über den Gifberg Pass direkt zu einem wohlverdienten Dinner im Red Ox, einem empfohlenen Restaurant unseres Gastgebers. Hier lassen wir gemütlich unseren ersten Tag ausklingen bevor wir in unser schönes Mountain View Guesthouse zurückkehren. 

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