Namibia 2023
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Namibia, we are coming

Veröffentlicht: 14.02.2023

Tag 6, 02.01.23, von Growcery Camp nach Canyon Village

Vielleicht hätte man nicht direkt unter einem Baum schlafen sollen, den die Vögel in Beschlag genommen haben. Aber so wissen wir gleich am Morgen, wie schön die Natur sein kann.

Wir werden um 6 Uhr geweckt, da wir gegen 7 Uhr abgeholt werden sollen. Beim Einpacken unserer Sachen werden wir jedoch gleich informiert, dass es damit wohl so schnell nichts wird. Change of Plans is still not part of the program. Inzwischen sind wir einigermaßen genervt, da der Organisator nicht wirklich den Willen zeigt, auf uns einzugehen. Letztendlich werden wir gegen 11 Uhr abgeholt und begeben uns auf die einstündige Fahrt zurück zum Basiscamp. Natürlich nicht ohne das erneuten Prozedere an der Grenze, dass wir ja bereits gewohnt sind. Auf den letzten Kilometern zum Camp beschließt unser Fahrer noch ein wenig Achterbahn-Feeling einzubauen und fährt so schnell durch ein Pothole, dass wir auf den hinteren Plätzen an die Decke geschleudert werden und beim Weg zurück sehr unsanft auf den Sitz landen. Meine linke Hälfte des Rückens beginnt sogleich Schmerzsignale an das Hirn zu senden und mir wird bewusst, dass es nichts Gutes verheißt.

Am Camp angekommen habe ich tatsächlich Schwierigkeiten beim Gehen, habe aber die Hoffnung, dass es nur eine akute Verletzung ist. Wie alle anderen laden wir die Sachen aus und gleich wieder in unsere Wagen ein, da wir alle nach dem letzten Tag keine Lust haben, noch eine weitere Nacht in dem Camp zu verbringen. Wir tauschen noch Kontakte aus, verabschieden uns und verstreuen uns in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen.

Wir in Richtung Norden nach Namibia. War da nicht noch was? Ach ja, die Grenze, aber jetzt sind wir ja bereits Profis in der Länderüberschreitung auf dem Landweg. Problemlos mit Office 1 und 3 aus Südafrika ausgereist, reisen wir auch in Namibia ein: Kurz die Reifen und die Füße wegen der Seuche abgeduscht, Einreiseantrag gestellt, Maut bezahlt kommen wir zur eigentlichen Grenze, einem kleinen Häuschen mit einer Schranke und einem Grenzbeamten, der uns sogleich ein klares Zeichen zum Stoppen gibt.

„It’s hot, so hot, where is your car license?“ Wir denken, es ist eigentlich links unten an der Scheibe, bemerkten dann aber gleich, dass es rausgefallen war und sich irgendwo auf der Ablage befand. Cindys guter Blick sorgte dafür, dass seine Laune zumindest nicht schlechter wurde.

„Where are you going?“ Wir sagen ihm, dass wir auf eine Rundreise durch Namibia möchten.

„What is in your car?“ fragte er während er den großen Kühlschrank beobachtete. „Open, the back, open the car!“ Einer Aufforderung, der ich nicht widerstehen kann und sofort nachkomme. Er sieht die ganzen Taschen, Kisten und den Inhalt des Kühlschranks.

„No meat? Just drinks?“ Fleisch? Nein Fleisch haben wir keines dabei und vergesse dabei das Biltong, was sich ganz unten im Kühlschrank befindet.

Er glaubt mir und wir können die Fahrt fortsetzen. Wobei, noch nicht ganz, da wir noch tanken müssen. Aber nach einem weiteren Stopp ist auch das gleich erledigt und wir können uns endlich auf den Weg zum Canyon Village machen, unserem nächsten Halt im Fish River Canyon.

Ein kleines Detail ist noch erwähnenswert: Als wir vom Camp losfahren und unsere Geldbörsen anschauten, die wir beim Kayaking nicht dabeihatten und schlauerweise auf der Ablage im Auto 3 Tage bei 40 Grad liegen ließen, verformten sich unsere Kreditkarten in leichten Wellen, die dem Oranje River gleichen. An der Maut und beim Tanken stellen wir glücklicherweise fest, dass man hier kontaktlos zahlen oder die Karte einstecken kann. Und somit machen wir uns keine weiteren Sorgen … noch nicht.

Wir befinden uns in der südlichsten Region Namibias, der Karas mit einer Bevölkerungsdichte von 0 - 0,1 Einwohner pro km2. Auf dem weiteren Weg zum Canyon erleben wir die wundschöne Natur von Namibia, insbesondere, als wir nach ein paar Kilometern die geteerte Straße verlassen und uns auf die erste Gravelstraße begeben.

Namibia ist ein Staat im südlichen Afrika zwischen Angola, Botswana, Sambia, Südafrika und dem Atlantischen Ozean. Es ist aufgrund des großen Flächenanteils der Namib nur sehr dünn besiedelt. Das Land hat eine Fläche von 824.000 km2 und ist damit mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat 2,3 Millionen Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 2,82 Einwohnern pro km2.

Namibia wurde 1990 unabhängig von Südafrika, hat eine stabile parlamentarische Demokratie und die Wirtschaft ist stark durch die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus und Bergbau Diamanten, Uran, Gold, Silber und unedle Metalle) geprägt.

Namibias Flagge wurde ebenfalls 1990 bei einer Ausschreibung eingeführt und von den Flaggenfarben der SWAPO-Befreiungsbewegung und der im Land am häufigsten vertretenen Ovambos-Ethnie inspiriert. Die Flagge besteht aus einem roten Diagonalstreifen, der in dunkelblaue und grüne Felder unterteilt ist. Zusätzlich ist der Streifen mit schmaleren weißen Streifen ausgekleidet und das linke obere Feld trägt ein gelbes Sonnensymbol mit zwölf Strahlen. Das blaue Feld soll zusammen mit der Sonne an den Himmel erinnern und die Bedeutung von Regen und den Meeren für die Erde symbolisieren. Die rote Farbe bedeutet, dass alle gleich sind. Das grüne Feld symbolisiert die landwirtschaftliche Tradition des Landes, und weiß steht für Frieden und Einheit.

Von der Gravelstraße magisch angezogen beschließt Cindy die letzten 30 km mit dem Gravelbike zur Canyon Village zu radeln, unserer Lodge für die nächsten zwei Tage. Wir beziehen unser Zimmer und Cindy berichtet mir beim Abendessen von ihrer ersten Gravelbike-Erfahrung in Namibia und ihrem ersten Oryx, der vor ihr über die Straße lief.

Mit einem weiteren schönen Sonnenuntergang beschließen wir den sechsten Tag unserer Reise. 

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