Namibia 2023
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Melted Credit Cards

Veröffentlicht: 14.02.2023

Tag 8, 04.01.23, von Canyon Village nach Lüderitz

An diesem Tag bemerken wir zum ersten Mal, dass eine geschmolzene Kreditkarte nicht unbedingt das ideale Zahlungsmittel für eine Reise ist. Aber dazu später.

Wir stehen wieder sehr früh auf, um uns auf einen Sunrise Hike auf den Berg hinter uns zu begeben. Oben angekommen erleben wir, wie die Sonne hinter den Bergen hervorkommt und die Erde langsam erwärmt und mit Licht versorgt. Wir folgen dem knapp 7 km langen Track entlang des Berges, durch ein Loch zurück zur Ebene wo wir auf Springböcke und Webervögel mit ihrem großes Nest treffen.

Die meisten Arten der Webervögel bewohnen bewaldete Gebiete, Buschland oder offene Graslandschaften in Afrika, südlich der Sahara. Die Kolonien können Tausende von Vögeln umfassen.

Neben den Einzelnestern werden auch Gemeinschaftsnester erbaut. Die Männchen bauen gemeinsam an einem großen Nest aus trockenem Gras, das in Bäumen oder auf Telefonmasten angelegt wird. Es kann eine Höhe von etwa drei Meter und eine Breite von etwa 4,5 Meter erreichen. Das Nest ist in viele abgegrenzte Bereiche unterteilt und wird von mehreren hundert Vögeln bewohnt. Die röhrenartigen Einflugslöcher befinden sich unterhalb des Nestes. An einem Gemeinschaftsnest wird ständig weitergebaut. Für einen Meter benötigen die Vögel ca. ein Jahr. Wird das Nest von neuen Vögeln übernommen sind sie verpflichtet, es zu renovieren. Man kann das am frischen Gras beobachten, dass über dem alten, vertrockneten Gras angebracht wird.

Faszinierend beobachten wir, wie diese kleinen Architekten und Bauherren rastlos ihre Arbeit verrichten bevor wir uns nach zwei Stunden zurück zur Lodge aufmachen und uns auf die Fahrt nach Lüderitz vorbereiten.

Nachdem Cindy jetzt so richtig beim graveln so richtig in Schwung gekommen ist, macht sie sich schon mal auf den Weg, auf dem ich sie später wieder einsammeln werde. Ich kümmere mich inzwischen um das „Paperwork“ wie man hier so schön sagt. Man kann hier glücklicherweise kontaktlos mit Kreditkarte zahlen. Es stellt sich nur leider heraus, dass die Verbindung zur einheimischen Bank nicht hergestellt werden kann und man bittet mich auf der Weiterfahrt am sogenannten Roadhouse, etwa 20 km entfernt, zu bezahlen, da dieses ebenfalls zur Gondwana Gruppe gehört. Nichts leichter als dass, dachte ich und machte mich auf.

Dort angekommen klappte die Bezahlung reibungslos und ich sehe sogar einen Geldautomaten. Somit ist dann ja auch das Bargeldproblem gelöst … Denkste, denn hier wird mir zum ersten Mal bewusst, dass es evtl. nicht unbedingt ratsam ist, eine geschmolzene Karte in den Automaten zu stecken, da diese nicht unbedingt wieder rauskommt und ein Serviceteam, mitten in the middle of nowhere, Tage brauchen wird.

Da ich sowieso schon spät dran bin beschließe ich, mich um dieses Problem später zu kümmern und mache mich auf zum Treffpunkt mit Cindy an der nächsten Kreuzung. Leider ist das Mobilnetz in Namibia auf dem Lande nicht das Beste, so dass wir darüber leider nicht kommunizieren können. Fairerweise sei hier erwähnt, dass unser Netz in Deutschland insbesondere auf dem Land nun auch nicht als lückenlos bezeichnet werden kann, nur ist „das Ländle“ in Namibia auch mal 30.000 km2 groß, hat nicht mal 1 Einwohner auf 1 km2 und somit verständlich, dass dieses nicht erschlossen wird.

Leider befindet sich Cindy nicht an dem Treffpunkt. Ich beschließe weiter zu fahren mit der Hoffnung, dass sie es auch tat und nach insgesamt 65 km tauchte eine hochmotivierte Gravelbikerin vor mir auf. Etwas erleichtert und mit dem gegenseitigen Versprechen unsere Kommunikation diesbezüglich zu verbessern machen wir Halt bei im Canyon Farm Yard, einem sehr niedlichem Farmstall inmitten einer Halbwüste.

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