Namibia 2023
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Fighting giraffes

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 17, 13.01.23, Bagatelle Kalahari Game Ranch

Wie kann ein Tag schöner beginnen als mit einer morgendlichen Safari. Am Tag vorher haben wir mit Emanuel eine private Tour ausgemacht und um 6 Uhr erwartet uns ein fröhlicher und gut gelaunter Guide an seinem Wagen.

Wir „beschließen“ erst die Giraffen zu sehen, dann die Zebras und zum Schluss die Gnus. Als Zwischengruß nehmen wir dann die Springböcke, Kudos, Oryx und alles, was sich sonst um diese Zeit auf den Beinen hält.

Wir fahren in einen traumhaften Sonnenaufgang, sehen viel Antilopen und bekommen an einem wiederbelebten Termitenhügel das Leben und Werk dieser faszinierenden Tiere erklärt.

Termiten sind eine staatenbildende, in warmen Erdregionen vorkommende Ordnung der Insekten. Mehr als 2900 Arten sind bekannt. Viele Arten haben eine weiße oder weißgelbliche Körperfarbe. In der Regel werden Termiten zwischen 2 und 20 mm lang. Ein Termitenstaat kann mehrere Millionen Individuen umfassen und besteht normalerweise aus drei spezialisierten Kasten: Die geschlechtlich verkümmerten und meist blinden Arbeiter sind u. a. Brutpfleger, Nestbauer und Nahrungsbeschaffer. Nestwächter sind die Soldaten mit einem großen Kopf und einem kräftigen Kiefer schützen sie den Termitenbau. Die Königin ist die Termiteneierlegerin, die immer wieder neu begattet werden muss und deshalb mit einem König zusammenlebt. Termiten ernähren sich bevorzugt von organischem Material wie Holz, Humus oder Gras.

Weiter geht es durch die wunderschöne Landschaft bis wir weit entfernt eine Giraffe entdecken. Der Vorteil einer privaten Fahrt ist, dass wir jederzeit entscheiden können, wo und wie wir fahren möchten. Nach ein paar Minuten stehen wir auf einer der roten Dünen und blicken hinab zur Giraffe, oder sagen wir Giraffen, da auf einmal hinter jedem Baum eine erscheint. Wir erblickten insgesamt 8, darunter zwei Bullen die sich etwas abseits der anderen bekämpfen. Emanuel sagt uns, dass die beiden immer streiten und man gar nicht wüsste warum. Die Hälse gehen auf und ab, verschlingen sich und befreien sich wieder, man stupst sich mit den Hintern und das Spiel beginnt von vorne.

Der richtige Augenblick um erst einmal eine Kaffeepause einzulegen und etwas über die Giraffen zu erfahren: Giraffen sind mit einer Höhe von bis zu sechs Metern die zugleich größten und langbeinigsten an Land lebenden Säugetiere. Sowohl die Bullen als auch die Kühe haben je zwei zapfenartige Hörner auf dem Kopf. Die Fellfarbe ist hellbraun mit dunkelbraunen Flecken. Jede Giraffe besitzt ein einzigartiges Fellmuster, ähnlich wie der Fingerabdruck des Menschen. Die Giraffenzunge kann bis zu einem halben Meter lang werden und dient zum Greifen von Blättern und Ästen. Giraffen schlafen immer nur ein paar Minuten am Stück, insgesamt nur wenige Stunden am Tag - im Stehen. Meistens dösen sie vor sich hin, wenn sie gerade nicht fressen. Um richtig fest zu schlafen und zu träumen, muss sich die Giraffe hinlegen und einrollen. Sie werden bis zu 25 Jahre alt.

Während sich die beiden immer noch bekriegen beschließt der Rest der Familie sich über die Düne ins nächste Tal zu begeben. Wir verfolgen mit eindrucksvollem Blick und einer Tasse Kaffee in der Hand wie sich diese Geschöpfe elegant durch die Savanne bewegen.

Den beiden Streithähne, Entschuldigung, Streitgiraffen, scheint es egal zu sein, dass sich ihre Verwandtschaft entfernt. Wir beschließen ihnen ein wenig Gesellschaft zu leisten und fahren näher heran. Kaum angekommen und stehen geblieben hörten sie auf zu kämpfen und schauten uns ganz verdutzt an. Sobald Giraffen Gefahr verspüren hört ein Kampf untereinander sofort auf, da eine größere Bedrohung die Aufmerksamkeit aller erfordert und man Seite an Seite steht.

Ok, gefährlich sind wir jetzt wirklich nicht, aber stören tun wir definitiv, was sie uns dadurch zeigen, dass sie sich, wie „brothers in arms“, gemeinsam umdrehen, uns ihre Hinterteile zeigen und abmarschieren.

Als nächstes stehen die Zebras auf dem Programm, die dann auch keine 5 Minuten später in Sichtweise waren. Wir glauben ja, dass ihnen jemand unseren Tagesplan verraten hat, sind aber hocherfreut auf diese Mountain Zebras zu treffen.

Alle Vertreter der Zebras kommen übrigens ausschließlich in Afrika vor, wo sie zumeist offene Landschaften bewohnen. Es gibt drei Arten: das Burchell-Zebra (wird auch gemeines Zebra oder bemaltes Zebra genannt), das Bergzebra und das Grevy-Zebra (auch Kaiserzebra genannt).

Das Burchell-Zebra ist auf dem afrikanischen Kontinent am weitesten verbreitet. Wie der Name schon sagt, kommen Bergzebras in hochgelegenen Gebieten der West- und Ostkap-Provinzen Südafrikas und in den trockeneren Bergregionen Namibias vor und sind kleiner als das Burchell-Zebra. Keine zwei Zebras haben die gleiche Streifenbildung, da wie bei den Fingerabdrücken des Menschen die Streifen eines Zebras für jedes einzelne Tier einzigartig sind. Das Burchell-Zebra ist das Nationaltier Botswanas und findet sich auf dem Wappen des Landes.

Zweiter Tagespunkt: Check. Und weiter geht es zu den Gnus bzw. Wildebeest.

Das Streifengnu wird auch als gestromtes Gnu bezeichnet, ein Name, der in der heutigen Zeit nicht mehr so oft verwendet wird. Trotz ihres Aussehens und Körperbaus sind sie sehr wendige Tiere. Streifengnus leben überall in der offenen Savanne des südlichen Afrikas. Sie sind soziale Wesen und leben in Gruppen von 20 bis 40 Tieren. Gnus sind Grasfresser, haben ein schiefergraues Fell, manchmal mit einem Braunstich, einen schwarzen Schwanz und einen langen schmalen Kopf mit Hörnern, die sich nach unten und dann nach oben biegen. Ausgewachsene Rüden wiegen bis zu 250 kg.

Ich finde, dass sie im Gegensatz zu den Büffeln eher hässlich sind aber das ist nun wirklich Geschmacksache. Aber sie haben es definitiv verdient, beachtet zu werden.

Ein paar Oryx und Springböcke später kommen wir zurück ins Camp wo uns erst einmal ein Frühstück erwartet. Anschließend kümmern wir uns um die Umbuchungen der nächsten Accommodations und bringen in Erfahrung, dass morgen der Mechaniker mit den Ersatzteilen auch zur Lodge kommen kann, da sie dort eine eigene Hebebühne für ihre Fahrzeuge haben und er dann dort repariert werden kann. Eine große Erleichterung, denn ansonsten hätten wir abgeschleppt werden müssen, da eine Weiterfahrt nicht gerade ratsam gewesen wäre.

Nachdem eigentlich alles geklärt war, erfahren wir, dass die Ersatzteile erst gegen Mittag kommen und der Mechaniker nicht vor 14 Uhr am Samstag da sein kann. Eigentlich nicht schlimm, bedeutet nur, dass wir definitiv nicht vor 16:30 Uhr den Grenzübergang nach Südafrika erreichen, der zu dieser Zeit geschlossen wird und wir alle unsere Umbuchungen noch einmal um einen Tag verschieben müssen.

Gesagt, getan und der restliche Tag wird verdienter Maßen mit entspannen, schlafen und lesen am Pool verbracht.

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